In der wachsenden “Europacity” ist im Dezember nach langer Vorlaufzeit und signifikanter Kostensteigerung eine Fußgänger- und Fahrradbrücke eröffnet worden. Die pfeilerlose Brücke verbindet die Stadtteile Mitte und Moabit.

 

Selbst in der rasant wachsenden “Europacity” im Berliner Ortsteil Moabit läuft nicht alles nach Plan. Wie das Brückenprojekt “Golda-Meir-Steg” zeigt, liegt der Teufel häufig im Detail. Ursprünglich sollte die Fahrrad- und Fußgängerbrücke rund 2,5 Millionen Euro kosten, am Ende wurden es fast zehn Millionen.

Warum ein so signifikanter Kostenanstieg bei einem vergleichsweise überschaubaren Projekt? Die Kostensteigerung resultiert nach Angaben der Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt aus der anspruchsvollen Bauweise der Brücke.

Anspruchsvolle Konstruktion der pfeilerlosen Brücke

So wurden die an orientalische Ornamentik erinnernden Stahlbleche an den Brückenseiten hochpräzise per Lasertechnik hergestellt. Sie haben, ebenso wie Handlauf und Pfosten, jeweils eine statische Funktion. Zudem kämpften die Ingenieure mit dem schwierigen Baugrund am Ufer, was die Gründung der pfeilerlosen Brücke kompliziert machte.

Fast 77 Meter lang und vier Meter breit ist die Brücke nun geworden, die eine Querung des Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanals ermöglicht. Sie soll den geplanten Stadtplatz in der “Europacity” mit der Kieler Straße am anderen Ufer verbinden. Zudem verkürzt sie den Weg für die Bewohner*innen des Quartiers in die östlichen Quartiere von Mitte.

Brücke ausschließlich für Fußgänger*innen und Radfahrende

Radfahrende profitieren ebenfalls von der neuen Verbindung, zumal sie für den Autoverkehr gesperrt und statisch auch überhaupt nicht vorgesehen ist. Die architektonisch aufwendig produzierte Brücke trägt den Namen der früheren, israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir, die erst Außenministerin und von 1969 bis 1974 Ministerpräsidentin des Landes war.

Die Handläufe der Brücke sind mit LED-Leuchten bestückt. Durch das Lochmuster in den seitlichen Stahlwänden soll das Licht der beleuchteten Brücke nachts weithin sichtbar sein und den Steg gülden glänzen lassen.

Im Kontext der auf rund 61 Quadratmeter aus dem Boden wachsenden “Europacity” ist die Fertigstellung des Steges freilich ein vergleichsweise kleines Projekt. Deutlich großformatiger kommen die benachbarten Projekte wie das “Quartier Heidestraße” oder das “Upbeat Berlin” daher, die Teilprojekte des Gesamtprojekts “Europacity” darstellen.

 

Wie die Brücke letztlich montiert wurde, ist in diesem kurzen Video zu sehen:

https://player.vimeo.com/video/484000744?h=48b8ef7f89&title=0&byline=0&portrait=0

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