Nördlich des Hauptbahnhofs liegt eines der raumgreifendsten Entwicklungsgebiete der Hauptstadt und verändert sich täglich. Das riesige Baufeld trägt den Namen “Europacity” und liegt im Ortsteil Moabit. Wir widmen dem aktuellen Stand der zahlreichen Bautätigkeiten eine Fotostrecke.

Wohnungen und Arbeitsplätze für 16.000 Menschen entstehen zwischen Nordhafen und Hauptbahnhof im Berliner Ortsteil Moabit

© Fotos: Celine Hellriegel

 

Das Projekt “Europacity” umfasst ein Entwicklungsgebiet von rund 61 Hektar. Auf der zu entwickelnden Flächen sollen zukünftig rund 3.000 Wohnungen und Büroflächen für rund 16.000 Menschen entstehen.

Nach einem 2009 verabschiedeten Masterplan entsteht hier also ein gemischtes Quartier, welches neben Wohn- und Bürogebäuden auch Flächen für Einzelhandel und Kunst sowie öffentliche Stadtplätze beheimaten wird. Viele der geplanten Gebäude sind bereits fertiggestellt, Arbeits- und Wohnflächen werden bereits genutzt.

“Upbeat” im Norden, “Cube” und “KPMG Tower” im Süden

Anderes ist noch im Bau oder steht, wie das Hochhausprojekt “Upbeat Berlin” ganz im Norden des Quartiers, kurz vor dem Baustart. Während dieses Hochhausprojekt in einigen Jahren den nördlichen Hochpunkt des zukünftigen Quartiers bilden soll, wird dies im Süden, direkt angrenzend an den Hauptbahnhof, der bereits im Bau befindliche “KPMG Tower” sein.

Wer sich heute auf dem Areal umsieht, kann sehr schnell erkennen, dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wird. Zahlreiche Bauprojekte werden parallel realisiert. Das bis vor wenigen Jahren noch durch einen Containerbahnhof und kleinteilige Logistikinfrastruktur geprägte Gelände wird heute vollkommen neu erfunden.

Die Architektur des neuen Quartiers wird ausgesprochen sachlich

Klar wird dabei vor allem eines: Die zukünftige Europacity wird, ähnlich wie auch das neu entstehende Mercedes-Benz-Quartier am Ostbahnhof, in architektonischer Hinsicht vor allem schnörkellos gestaltet. Sachliche Blockrandbebauung prägt das Bild der neuen Siedlung, mit wenigen gestalterischen Ausbrüchen.

Übrigens wird auch das südlich des Hauptbahnhofs entstandene Büroprojekt “Cube” des Kopenhagener Architekturbüros 3XN zum Entwicklungsgebiet “Europacity” gezählt. Das Bürogebäude  fällt vor allem durch seine außergewöhnlich reflektierende Glasfassade auf.

Erhält das Quartier noch einen eigenen S-Bahnhof?

Damit bildet es einen deutlichen Kontrast zu den vornehmlich aus Stein und Beton gestalteten Fassaden der nördlichen “Europacity” entlang der Heidestraße. Das Quartier erschließt eine jahrelang brachliegende Freifläche bis hinauf zum Stadtteil Wedding.

Seine Rolle im Herzen der Hauptstadt wird das neue Viertel noch finden müssen. Der Charakter der rasant entstehenden “Europacity” wird jedenfalls mit jedem Tag deutlicher, und dieser ist radikal nüchtern und modern.

Auch über einen möglichen, zusätzlichen S-Bahnhof für das Quartier wird bereits seit Jahren diskutiert. Immerhin entsteht ab 2022 mit der S21-Station “Hauptbahnhof” eine zusätzliche Anbindung an das Quartier. Diese wird voraussichtlich aber nicht ausreichen, um die zukünftig 16.000 Menschen angemessen an das ÖPNV-Netz anzubinden.

Euch gefällt die Gestaltung von der Europacity? – Dann könnt ihr hier ein hochwertiges Poster bestellen.

Weitere Fotogalerien und Visualisierungen findet Ihr auf unserer “Bildergalerie”-Seite
Hochpunkt der Europacity: Der KPMG-Tower am Hauptbahnhof
Im Herzen der Europacity wächst das “Quartier Heidestraße”
Am Nordhafen entsteht das Bürogebäude “Upbeat Berlin”

In den bereits fertiggestellten Gebäuden wohnen und Arbeiten bereits seit mehreren Jahren einige tausende Menschen

Südlicher Hochpunkt der “Europacity”: Der neu entstehende “KPMG Tower” am Hauptbahnhof

Abschluss am Washingtonplatz: Das Bürogebäude “Cube Berlin”, südlich vom Hauptbahnhof

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7 Comments

  1. harry schöpke 15. Oktober 2021 at 14:51 - Reply

    leider ist die europacity ziemlich eintönig und langweilig.
    von innovativer architektur weit und breit keine spur.
    abgesehen vom 50hertz hochhaus und dem cube lässt die neue architektur sehr zu wünschen übrig.
    ein lebendiges stadtviertel sieht anders aus.
    außerdem hätte direkt nördlich vom hauptbahnhof der zob einen besseren standort gehabt als an dem alten ort in nähe des messegeländes.
    auch hier wurde für viel geld nur 08/15 gebaut.
    ein trauerspiel, wenn man mal nach hamburg schaut, wie ein zob hätte aussehen können.

  2. Oelschläger 15. Oktober 2021 at 21:19 - Reply

    Leider Falschinformationen bezüglich des Bahnhof „Perleberger Brücke“. Sehr wohl wurde dieser vom Land Berlin bestellt (Februar 2021) und wird von der DB 2026 bei Abschluss der Arbeiten des 1. Teil fertiggestellt. Der SBahnhof kommt!

  3. Fred Kubilke 24. Oktober 2021 at 18:52 - Reply

    Gebaute Klötzchenlangeweile. Kistenarchitektur vom Feinsten. Mehr fällt einem deutschen Architekten heute nicht mehr ein. Wieso bauen die Amerikaner eigentlich so viel Retro Industriearchitektur? Weil Kunden keine Kisten kaufen. Aber in D regiert ja der Architekt.

  4. Tomas T 24. November 2021 at 10:26 - Reply

    Beziehe mit meinem Unternehmen das Quartier in wenigen Monaten. Es ist stadtplanerisch nicht gelungen. Langweiligste Architektur, mangelnde Anbindung, kaum vorhandene öffentliche Einrichtungen. Wer hier wohnt, hat lange Wege vor sich. Hier wurde kein Quartier entwickelt, es wurden Flächen zum Bau ausgewiesen.

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