Das Modernisierungskonzept für den Spreepark im Plänterwald ist nun konkretisiert worden. Der einstige Vergnügungspark wird Teil der Senatspläne, die Touristenströme in der Stadt zu dezentralisieren.

Früher Vergnügungspark, heute ein populärer “Lost Place” im Osten der Hauptstadt: Der einstige “Spreepark Berlin”

 

Bereits im März 2021 hatten wir über die Umbaupläne für den Berliner Spreepark berichtet. Bereits zu Beginn des Jahres war entschieden worden, dass der 1969 als “Kulturpark Plänterwald” eröffnete und von 1989 bis 2020 unter dem Namen “Spreepark Berlin” betriebene Freizeitpark zu einem Kulturzentrum umgebaut werden soll.

Das Konzept war im März allerdings noch nicht im Detail ausgearbeitet. Nun liegen die Einzelheiten des Projekts vor, für das insgesamt 20 Millionen Euro für die Erneuerung des einstigen Vergnügungsparks aus dem Topf der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) beantragt wurden.

20 Millionen Euro Fördergeld vom Bund in Aussicht gestellt

Zehn Millionen Euro wurden nun für das Projekt bewilligt. Begründet wird die Investition damit, die Tourismusförderung in Berlin mit gezielten Projekten auch außerhalb des Innenstadtbereichs zu leisten. Grundlage dieser Strategie ist das Tourismuskonzept des Berliner Senats, welches vorsieht, die Besucherinnen und Besucher der Hauptstadt verstärkt abseits der bekannten Routen in die Außenbezirke zu leiten, um die Zentrumsbezirke zu entlasten.

Aus dem zugewachsenen und verwitterten Parkgelände soll ein Kulturzentrum werden, kein neuer Vergnügungspark. Einige Fahrgeschäfte, wie das alte Riesenrad, sollen saniert und künstlerisch gestaltet werden. Andere Relikte wie die Mero- oder die Werkhalle sollen sich zu Veranstaltungsorten für Kultur und Kunst wandeln. Darüber hinaus soll der Park künftig für diverse, zeitlich begrenzte Kunstaustellungen genutzt werden können.

Neue Wege durch das Parkgelände

Im ersten Schritt sollen nun moderne Wege und ein Leitsystem durch die populäre Vergnügungsparklandschaft entstehen. Das kommunale Unternehmen Grün Berlin GmbH verantwortet die Entwicklung des Projekts. Das Unternehmen ist seit 25 Jahren Partnerunternehmen des Berliner Senats und setzt klimaneutrale Park-, Infrastruktur- und Stadtraumprojekte um.

Das Projekt “Spreepark” ist eines von vielen Projekten. Unter dem Motto “Kunst – Kultur – Natur” soll das Areal bis 2026 neu entwickelt und modernisiert werden. Schon im kommenden Jahr soll das Gelände nach den Plänen des Unternehmens teilweise wieder zugänglich sein.

Gesamtkosten von 70 Millionen Euro – Riesenrad soll 2024 wieder stehen

Für die vollständige Umsetzung des Projekts werden die vom Bund in Aussicht gestellten 20 Millionen Euro jedoch nicht ausreichen. Die Planer*innen rechnen mit einer Gesamtinvestitionssumme von rund 70 Millionen Euro. Das Projekt wird also zum größten Teil aus landeseigenen Mitteln finanziert.

Ein weithin sichtbares Wahrzeichen soll auch zukünftig Teil des Parks sein: das bekannte Riesenrad. Dieses wurde mittlerweile abgebaut und wird saniert und generalüberholt, um es bis 2024 wieder aufstellen und auch betreiben zu können. Dann sollen Besucherinnen und Besucher des Parks die Aussicht auf das Parkgelände aus den Gondeln des Riesenrads genießen können.

Klickt hier, um euch den Film “Wer ist Hanna” anzuschauen, der unter anderem im Spreepark gedreht wurde.

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Der Spreepark heute: Das einstige Vergnügungspark-Areal ist nicht öffentlich zugänglich, die einstigen Publikumsattraktionen sind längst verwittert

Soll wieder zu einer Publikumsattraktion der werden: Der einstige Frezeitpark im Plänterwald samt Riesenrad