An der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf ist die neue Zentrale der Berliner Volksbank fertiggestellt worden. Derzeit läuft der Umzug der Mitarbeiter, die ihren bisherigen Sitz in Tegel verlassen. Aufgrund eines Streits zwischen dem Projektentwickler und dem Generalunternehmer verzögerte sich das Projekt um mehrere Jahre.

Neubau an der Bundesallee: Die Berliner Volksbank hat mit Verzögerung ihre neue Zentrale in Berlin-Wilmersdorf fertiggestellt, der Umzug der Mitarbeiter läuft bereits. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Text: Björn Leffler

 

In Wilmersdorf, an der Kreuzung Bundesallee / Hohenzollerndamm, ist in den vergangenen Jahren ein raumgreifendes Büro- und Wohnhaus realisiert worden, welches dem Stadtraum an dieser Stelle ein völlig neues Antlitz verleiht.

Auf dem Grundstück stand zuvor für fast vierzig Jahre ein eher trostloses und zweckmäßiges Bürogebäude, welches für den nun entstandenen Neubau weichen musste. Das neue Projekt wurde von der SSN Investment Bundesallee Berlin GmbH entwickelt und wird unter dem Namen “Quartier Bundesallee” vermarktet.

Bundesallee: Neubau “Quartier Bundesallee” ist entstanden

Das neue Gebäude wird von der Berliner Volksbank als neue Firmenzentrale genutzt. Seit Mitte Oktober sind 770 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Tegel an den Standort Bundesallee in Wilmersdorf umgezogen. Der neue Standort wird voraussichtlich Anfang 2024 für Kunden eröffnet.

Es sind noch Bauarbeiten im Erdgeschoss und an verschiedenen anderen Stellen und im Hofbereich im Gange. Unter anderem fehlt noch die geplante Cafeteria. Unternehmenssprecher Mathias Paulokat bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel, dass derzeit ein erfolgreicher Testbetrieb laufe.

Streit zwischen Baufirmen: Entstehung des Gebäudes verzögerte sich

Die Entstehung des Gebäudes war lange Zeit von Konflikten geprägt. Allerdings wurden diese Konflikte nicht von der Berliner Volksbank verursacht. Vielmehr kam es vor etwa vier Jahren zu finanziellen Meinungsverschiedenheiten zwischen einem Projektentwickler und dem Generalunternehmer.

Plötzlich ließen die Arbeiter auf der Baustelle alles stehen und liegen, die Baustelle stand still. Die ursprünglich für das erste Halbjahr 2020 geplante Eröffnung musste anschließend mehrfach verschoben werden.

Bundesallee: Die Volksbank übernahm den Innenausbau selbst

Im Herbst darauf übernahm die Bank selbst den Innenausbau und beauftragte andere Fachbetriebe, um das Projekt abzuschließen. Das Gebäude erstreckt sich über neun Etagen mit 113 Räumen und einer Gesamtfläche von mehr als 14.000 Quadratmetern, was laut Unternehmensangaben mehr als 1.000 Arbeitsplätze am neuen Standort ermöglicht.

Durch die Zusammenführung der nahezu aller zentralen Einheiten der Volksbank in Berlin und Brandenburg verkürze man die Wege zwischen der Zentrale und den Filialen, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Bankunternehmens, Carsten Jung.

2014 hatte die Volksbank ihre Büros in der City West aufgegeben

Ende 2014 hatte die Bank ihre früheren Hauptsitze in drei Gebäuden in der Budapester Straße, der Kurfürstenstraße und der Nürnberger Straße verkauft. Als vorübergehendes Quartier diente bislang das Gewerbezentrum “Top Tegel”, welches nun ebenfalls aufgegeben wird.

Im neuen Gebäude gibt es weder Einzelbüros noch feste Arbeitsplätze oder eine hierarchische Aufteilung der Stockwerke. Stattdessen können die Mitarbeiter für “aktivitätsorientiertes Arbeiten” zwischen ruhigen Bereichen, kleinen Büros und größeren Besprechungsräumen wählen. Auch der Bankvorstand hat seinen Platz im neuen Gebäude. Damit soll nach Angaben der Bank auf “Nähe, Dynamik und ein offenes Miteinander” gesetzt werden.

“Prager Hofgärten”: Wohnungen sind im Innenhofbereich entstanden

Im Innenhofbereich des Gebäudes werden die sogenannten “Prager Hofgärten” eingerichtet. Hier werden hochwertige Wohneinheiten geschaffen. Komfortable 2 bis 5-Zimmer-Wohnungen, loftartige Wohnungen und luxuriöse Penthouses sollen hier entstehen. Große Terrassen und Gartenflächen im Erdgeschoss sowie Balkone und Dachterrassen werden diesen Bereich prägen.

Durch den Neubau rückt die Bebauung des Grundstücks wieder bis direkt an die Bundesallee heran und füllt damit architektonisch ansprechend die Lücke, die hier zuvor durch den unansehnlichen Vorgängerbau entstanden war.

 

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Quellen: Volksbank Berlin, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin, KSV Krüger Schuberth Vandreike Planung + Kommunikation GmbH

 

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