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Neubau in der Fasanenstraße: Nöfer Architekten gestalten Wohnhaus

In der Fasanenstraße 64 in Berlin-Wilmersdorf wurde kürzlich ein aufwendig gestalteter Neubau des in Berlin ansässigen Büros Nöfer Architekten fertiggestellt. Bei dem vom Unternehmen Primus Immobilien AG finanzierten Bauvorhaben sind 40 hochwertige Eigentumswohnungen entstanden.

Hochwertig gestaltet: Der Eingangsbereich im Wohnhaus an der Fasanenstraße 64 in Berlin-Wilmersdorf. / © Foto: Maximilian Meisse

© Fotos: Maximilian Meisse
Text: Björn Leffler

 

Unweit der Lietzenburger Straße, die sich als Grenzmarkierung zwischen den Ortsteilen Wilmersdorf und Charlottenburg durch den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zieht, ist kürzlich ein markanter Wohnungsneubau nach Plänen des in Berlin bekannten Büros Nöfer Architekten fertiggestellt worden.

Das Projekt fällt vor allem durch die aufwendig gestaltete Außenfassade auf. Im Gebäude sind insgesamt 40 hochwertige Eigentumswohnungen entstanden. Wer im dem eleganten Neubau eine Wohnung erwerben möchte, muss also über das nötige Eigenkapital verfügen.

Nöfer Architekten lieferten den Entwurf für das Wohnhaus in der Fasanenstraße

Der architektonische Entwurf des Gebäudes setzt sich mit der städtebaulichen Geschichte des umliegenden Quartiers auseinander. Erst im späten 19. Jahr­hun­dert wur­de die ländliche Ge­gend rund um die heutige Fasanenstraße als Land­haus­sied­lung an­ge­legt, nach­dem Bis­marck be­schlos­sen hat­te, den nördlich gelegenen Kur­fürs­ten­damm nach dem Vor­bild von Pa­ris als Bou­le­vard aus­bau­en zu las­sen.

Ursprünglich war das Quartier als Landhaussiedlung gedacht, wurde aber im Laufe der Zeit immer dichter parzelliert und schließlich mit Mietshäusern statt mit Villen bebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man die Stadt auch hier autogerecht entwickeln und Raum für breitere Straßen schaffen.

ein Teil der Fasanenstraße sollte für die autogerechte Stadt abgerissen werden

Man hatte daher vor, Teile der noch erhaltenen Bebauung in der Fasanenstraße abzureißen und über den südlich anliegenden Fasanenplatz einen Zubringer zur Bundesallee zu asphaltieren. Die Bauten, die in den 1960er Jahren entstanden, waren entsprechend zurückgestaffelt um Platz für den Schnellstraßen-Zubringer zu schaffen.

Nachdem Gottfried Böhm 1984 mit seinem Eckhaus am Fasanenplatz diese dem Autoverkehr geschuldeten Planungen endgültig verhindert hatte, war auch für die Hausnummern 62-64 eine Neubebauung entlang der alten Baufluchtlinie möglich geworden.

Der Neubau wirkt als “Stadtreparatur” des umliegenden Quartiers

Da die Vorgärten in diesem Bereich jedoch schon nicht mehr zu den Grundstücken gehörten, war es keine Selbstverständlichkeit, diesen historisch und gestalterisch sinnfälligeren Zustand wiederherzustellen, der vom Bauherren unterstützt und von der genehmigenden Behörde schließlich auch nachvollzogen werden konnte.

In dem Abschnitt der Fa­sa­nen­stra­ße zwi­schen Lietzenburger Straße und Fa­sa­nen­platz kann man den ur­ba­ni­sier­ten, ehe­mals länd­li­chen Cha­rak­ter an der gemischten Bauweise aus neueren und älteren einzelnstehenden Bauten noch heute gut erkennen. Der architektonische Ent­wurf für Wohnhaus an der Hausnummer 64 thema­ti­siert die­sen typologischen Wechsel und knüpft gestalterisch als Stadthaus an das Leitmotiv der „länd­li­chen Stadt­vil­la” an.

Aufwendige Gestaltung: Gartenloggia, Natursteinsäulen und Travertin

Das Mo­tiv ei­ner fün­fach­si­gen Gar­ten­log­gia mit massiven Natursteinsäu­len wird auf die Tie­fe der Stra­ßen­fas­sa­de kom­pri­miert und über vier Ge­schos­se ge­zo­gen. Die Fas­sa­de ruht auf ei­nem zwei­ge­schos­si­gen Na­tur­stein­so­ckel, der aus bis zu 15 Zentimeter dicken Werksteinen aus tür­ki­schem Tra­ver­tin be­steht.

In ihrer Mit­te ist für den Haupt­ein­gang die Wand als zweigeschossige Kon­che ver­tieft und mit Gold­mo­sa­ik aus­ge­klei­de­t. Dieser außenliegende Freiraum, in dessen Mitte unter einer Stuckrosette eine eigens entworfene Leuchte hängt, lässt den eingeschossigen Eingangsbereich größer und proportional passend zur Fassadenhöhe wirken.

Wohneigentum: Die Wohnungen kosten zwischen 1,8 und 8 Mio. Euro

Architekt Tobias Nöfer äußert sich wie folgt zu dem Bauvorhaben: “Der Neubau der Nr. 64 versteht sich als zeitgemäße Antwort auf die Frage danach, was wir heute unter einer innerstädtischen Wohnlage höchster Qualität verstehen können. Die hochwertige und nachhaltige Materialwahl, die sorgfältige handwerkliche Detaillierung und die auf flexibles Wohnen ausgelegte Formenwelt erzeugen zudem ästhetische Nachhaltigkeit, deren Ziel vor allem Dauerhaftigkeit ist (…).

Das lässt sich der Bauherr, die Primus Immobilien AG, natürlich auch einiges kosten. Die Wohneinheiten werden derzeit in einer Preisspanne zwischen 1,8 Millionen Euro (für eine 110 Quadratmeter-Wohnung) und knapp acht Millionen Euro (für 335 Quadratmeter und acht Zimmer) vertrieben.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: Maximilian Meisse

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Quellen: Nöfer Architekten, Architektur Urbanistik Berlin, ROZOK GmbH, Primus Immobilien AG

 

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