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“Konnekt Berlin”: 1.400 Wohnungen und Gewerbe entstehen in Marzahn

In Berlin-Marzahn entsteht auf dem Areal des Georg-Knorr-Gewerbeparks das vom Immobilienentwickler Laborgh Investment GmbH verantwortete Wohn- und Gewerbeprojekt “Konnekt Berlin”. Neben knapp 1.400 Wohnungen sollen dort Büros und Werkstätten auf einer Nutzfläche von rund 90.000 Quadratmetern realisiert werden. Das Quartier wird als autofreies Areal konzipiert.

In diesem geschwungenen Neubau, der Teil des ersten Bauabschnitts sein soll, werden Flächen für Büros, Werkstätten und Handwerksbetriebe eingerichtet. Auch eine Quartiersgarage ist geplant. / © Visualisierung: RudyZix Architekten

© Visualisierung Titelbild: David Chipperfield Architects
Text: Björn Leffler

 

Im Osten Berlins, auf dem Gelände des Marzahner Georg-Knorr-Gewerbeparks, plant das Immobilienunternehmen Laborgh Investment GmbH die Realisierung des Projekts “Konnekt Berlin”. Bei dem ambitionierten Bauvorhaben soll ein gemischt genutztes Quartier am Knotenpunkt zwischen Märkischer und Landsberger Allee entstehen, am südlichsten Punkt des CleanTech Business Parks.

Knapp 1.400 Wohnungen und zusätzliche Gewerbeflächen (auf einer Nutzfläche von knapp 90.000 Quadratmetern) sollen bei dem Bauvorhaben entstehen, welches eines der größten Bauvorhaben der Hauptstadt ist. Ein ähnlich gelagertes Projekt wird unweit im Bezirk Lichtenberg geplant. Dort soll das Bauvorhaben “27 Hektar Möglichkeiten” entstehen.

“Konnekt Berlin”: Am S-Bahnhof Marzahn sollen 1.400 Wohnungen entstehen

Beim Bauvorhaben “Konnekt Berlin” ist man allerdings bereits etwas weiter als beim Lichtenberger Pendant. Der Städtebauliche Vertrag für das Bauprojekt wird derzeit zwischen dem Bezirk und den Investoren verhandelt und wird voraussichtlich bis Ende 2023 unterschrieben. Die öffentliche Auslegung der Projektunterlagen ist dann für das vierte Quartal 2023 geplant.

Nach aktuellem Planungsstand soll der Bebauungsplan dann bis Ende 2024 vorliegen, so dass anschließend die ersten Bagger rollen können. Schon heute befinden sich auf dem Gelände historische Gewerbebauten, die bereits intensiv genutzt werden. Zahlreiche Handwerksbetriebe, Manufakturen und Kreativ-Studios nutzen derzeit bereits Flächen auf dem Gelände des künftigen “Konnekt Berlin”-Geländes.

Flächen für Büros, Werkstätten und Handwerksbetriebe sind geplant

Die historischen Gebäude, die sich heute auf dem Gelände befinden, bleiben erhalten. Unter ihnen befindet sich eine Ende der 1930er Jahre errichtete Tankstelle, die heute als Studio, Atelier, Co-Working-Space und immer wieder auch als Filmkulisse genutzt wird.

Und dennoch gibt es auf dem rund neun Hektar großen Areal noch zahlreiche Flächen, die bislang kaum oder nur sporadisch genutzt werden. Hier könnten in den kommenden Jahren neue und moderne Gebäude entstehen, die nach einem Masterplan des international renommierten Büros David Chipperfield Architects entstehen sollen.

Ein geschwungener Büro- und Gewerbeneubau (siehe Abbildung oben) soll gleich im Zuge des ersten Bauabschnitts realisiert werden. Hier soll neben den geplanten Gewerbeflächen auch eine Quartiersgarage realisiert werden, denn das neue Quartier soll autofrei funktionieren.

HOWOGE als Partner: 1.000 Wohnungen und 370 Studentenapartments

Die geplanten knapp 1.400 Wohnungen – 1.000 normale Mietwohnungen und 370 Studierendenapartments – werden nach ihrer Fertigstellung vom landeseigenen Wohnungsbauunternehmen HOWOGE übernommen. Dies wurde bereits 2019 vertraglich vereinbart. Damit wird garantiert, dass rund die Hälfte der geplanten Wohnungen gefördert und zu einem Mietpreis von 6,50 Euro (nettokalt) vermietet werden können.

Wahrzeichen des neuen Quartiers soll ein 146 Meter hohes Gebäude werden, in dem vor allem Wohnungen und kleinere Flächen für gewerbliche Nutzungen eingerichtet werden sollen. Ein kleineres Wohnhochhaus (76 Meter, vorgesehen für Studentenwohnungen) sowie ein 66-Meter-Büroturm sollen die weiteren Hochpunkte im neuen Quartier bilden.

Denkmalgeschützte Industrie-Architektur auf dem Gelände bleibt erhalten

Ein Teil der Bestandsgebäude, die sich auf dem Areal befanden, wurde bereits abgerissen, um Platz für die Realisierung des ersten Bauabschnitts zu machen. Für die denkmalgeschützten Gebäude, die zuvor viele Jahr leer standen, hat die Laborgh Investment GmbH mittlerweile zahlreiche neue Mieterinnen und Mieter finden können.

Ein anderer Bestandsbau, der sich auf dem Gelände befindet, soll hingegen erhalten bleiben. Dabei handelt es sich um einen alten Garagenbogen, in dem zukünftig unter anderem ein Jugendclub eingerichtet werden soll. Auch eine Kita für 100 Kinder soll im neuen Quartier “Konnekt Berlin” entstehen.

Georg-Knorr-Gewerbepark: Industriegelände mit langer Geschichte

Das Areal unweit des S-Bahnhofs Marzahn hat eine lange und wechselhafte Industriegeschichte hinter sich. In den Gründerzeitjahren wurden die Flächen als Rieselfelder und damit bis Anfang der 1930er Jahre zur Reinigung des Berliner Abwassers genutzt.

Später wurden auf dem Gelände für viele Jahre Werkzeugmaschinen gefertigt. 1991 erwarb das Unternehmen Knorr Bremse AG, welche das Gelände im Zuge der Enteignung durch die DDR-Regierung in den 1950er Jahren aufgeben musste, das Areal zurück.

2016 wurde dem Unternehmen Laborgh Investment GmbH ein Teil des Geländes zum Kauf angeboten, welches nun auf dem Baufeld das geplante Wohn- und Gewerbequartier entwickeln möchte. Das entwickelte Nutzungskonzept weckt in jedem Fall großes Interesse, in einigen Jahren die tatsächliche Umsetzung in Augenschein zu nehmen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Drei Hochpunkte sind geplant, das höchste Gebäude soll 146 Meter umfassen. Dort sollen vorwiegend Wohnungen entstehen. / © Visualisierung: Form Follows You

© Visualisierung: David Chipperfield Architects

Das historische Industriegelände liegt unweit des S-Bahnhofs Marzahn und wurde im Jahr 2016 von der Laborgh Investment GmbH erworben. / © Foto: Laborgh Investment GmbH

© Foto: Laborgh Investment GmbH

Eine historische und denkmalgeschützte Tankstelle aus den 1930er Jahren wird heute als Studio, Atelier und Co-Working-Space genutzt. / © Foto: Fotobia

© Visualisierung: Kinzo Architecten

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Quellen: Laborgh Investment GmbH, Architektur Urbanistik Berlin, Neues Deutschland, IMMOCOM GmbH, HOWOGE

 

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