Ab November 2023 sollen die großen Grünflächen des populären Mauerparks in Prenzlauer Berg erneuert werden. Dabei soll anstelle der jetzigen, stark übernutzten Wiese ein neuer Rollrasen verlegt und eine teilautomatisierte Bewässerungsanlage eingebaut werden. Die bisherige Rasenfläche wird bis auf das Wurzelwerk hinunter abgetragen.
© Fotos: depositphotos.com
Text: Björn Leffler
Wer den Mauerpark heute besucht, sieht sein zweigeteiltes Gesicht. Auf der einen Seite ist die neu angelegte, im Juni 2020 eröffnete Fläche, die üppig grün und sehr gepflegt daher kommt. Für die Pflege dieses Teil des Parks ist das Unternehmen Grün Berlin GmbH verantwortlich.
Auf der anderen Seite ist der ältere Teil des Parks, welcher vom Bezirksamt Pankow instand gehalten wird. Die dortigen “Grünflächen” sind als solche kaum noch erkennbar – übernutzt, verwildert und an vielen Stellen einfach kahl.
Mauerpark: Ab November 2023 werden die Grünflächen abgetragen
Dies soll sich nun ändern, denn die bereits laufende Modernisierung des Mauerparks – derzeit wird am Kinderbauernhof Moritzhof gearbeitet – soll ab November diesen Jahres auch die großen Freiflächen westlich des Jahnsportparks erreichen.
Grundlage für die Sanierung ist der Mauerpark-Plan des Landschaftsarchitekten Gustav Lange von 1993. Das beauftragte Planungsbüro Henningsen Landschaftsarchitekten will sich nach eigener Aussage streng an diese Vorgabe halten.
Die Flächen im Mauerpark sollen auch ökologisch weiterentwickelt werden
Die 135.000 Quadratmeter Parkflächen, die von der bis 2027 laufenden Modernisierung betroffen sind, sollen nicht nur saniert, sondern auch ökologisch weiterentwickelt werden.
Neben einer verbesserten Infrastruktur mit überarbeitetem Wegenetz soll der Mauerpark mehr Parkmobiliar erhalten. Sanierte und erweiterte Spielbereiche sollen künftig zusätzlich für deutlich mehr Aufenthaltsqualität sorgen.
Klimaresiliente Neupflanzungen sollen den Mauerpark robuster machen
Artenreiche, Schatten spendende sowie deutlich klimaresilientere Neupflanzungen sollen den Park zukunftsfähig machen, vor allem besser gerüstet für Dürreperioden, wie es sie in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben hat.
Ein teilautomatisiertes Bewässerungssystem soll dabei helfen, die Pflege der Pflanzen und Grünflächen nachhaltig zu sichern. Ein solches System soll nun im Zuge der Grünflächensanierung installiert werden.
Der Mauerpark soll einen Rollrasen mit Bewässerungssystem erhalten
Vorher wird allerdings die bisherige Wiese abgetragen, und zwar bis auf das Wurzelwerk hinunter. Die verantwortliche Grün Berlin GmbH und der Bezirk Pankow sind sich darüber einig, dass die Wiese in ihrer jetzige Verfassung nicht mehr zu retten ist.
Nachdem die “alte” Wiese abgetragen wurde, soll eine neue Wiese ausgerollt werden. Ausgerollt, da es sich um Rollrasen handelt, der üblicherweise in Sportstadien verwendet wird. Und wie auch in Stadien üblich erhält die Rasenfläche eine Bewässerungsanlage, die den Rasen auch in den trockenen Phasen mit ausreichend Wasser versorgen soll.
Teile des Parks müssen für die Modernisierung gesperrt werden
Wie ein innerstädtischer Park aussehen kann, der regelmäßig gepflegt und gewässert wird, kann man nicht nur auf dem neuen Teil des Mauerparks erkennen, sondern beispielsweise im Park am Gleisdreieck zwischen Kreuzberg und Schöneberg. Auch hier ist das Unternehmen Grün Berlin GmbH für die Parkpflege zuständig.
Für die Sanierung der Freiflächen im Mauerpark müssen Teile des Areals abgesperrt werden, was bei Anwohnern und der Bürgerinitiative „Freunde des Mauerparks“ für wenig Begeisterung sorgt. Deswegen wurden die Arbeiten extra in die Wintermonate gelegt, um die Belastungen für Anwohner und Nutzer so gering wie möglich zu halten.
Abschluss der Arbeiten an den Grünflächen bis Frühjahr 2024
Bis zum Frühjahr sollen die Arbeiten auf den großen Freiflächen des “alten” Mauerparks dann abgeschlossen werden. Ob sich die neu verlegten Rasenflächen als robust genug erweisen, wird man erst im Laufe der kommenden Jahre sehen.
Der nördliche der Max-Schmeling-Halle liegende Falkplatz sowie das Amphitheater und der direkt angrenzende Sonnenhügel sollen nicht Teil dieses (zweiten) Bauabschnitts sein, sondern erst danach, im dritten Bauabschnitt, modernisiert werden. So bleibt für die Nutzer immer ein Teil der Fläche nutzbar.
Zudem ist ja auch der neue Teil des Parks weiterhin vollständig geöffnet. Insgesamt 17 Millionen Euro investiert das Land Berlin in die aufwendige Modernisierung der Grünanlage zwischen Wedding und Prenzlauer Berg.
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Quellen: Bezirksamt Pankow, Berliner Morgenpost, Grün Berlin GmbH
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