Das österreichische Immobilienunternehmen Signa wird sich aus seinem Hochhausprojekt am Alexanderplatz in Berlin-Mitte zurückziehen. Das geplante, 134 Meter hohe Gebäude sowie der bestehende Galeria Kaufhof sollen an das Unternehmen Commerzbank Real verkauft werden. Für das traditionsreiche Warenhaus soll es ein verändertes Nutzungskonzept geben.

Das Hochhausprojekt “Mynd” am Alexanderplatz in Berlin-Mitte soll von Signa an Commerz Real verkauft werden. Das Bundeskartellamt muss dem Deal allerdings noch zustimmen. / © Visualisierung: Signa Real Estate

© Visualisierungen: Signa Real Estate 
Text: Björn Leffler

 

Eines von mehreren Hochhausprojekten am Alexanderplatz in Berlin-Mitte, die derzeit im Bau sind, wurde bislang vom österreichischen Immobilienunternehmen Signa verantwortet. Das Büro  Kleihues+Kleihues ist für das architektonische Konzept des Wolkenkratzers verantwortlich.

Das Gebäude mit dem Projektnamen “Mynd” wird derzeit in das Sockelgebäude des bestehenden Warenhauses Galeria Kaufhof an der Ecke Dircksenstraße und Karl-Liebknecht-Straße hineingebaut. Im Turm selbst sollen vorwiegend Büroflächen entstehen.

Alexanderplatz: Signa verkauft Hochhausprojekt an die Commerz Real

Das Unternehmen Signa hatte dem Berliner Senat vor dem Baustart aber zugesichert, im Neubau etwa 1.000 Quadratmeter mietpreisreduzierte und mietfreie Flächen für gemeinwohlorientierte Nutzungen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist eine Dachterrasse in 134 Metern Höhe geplant, die auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten den Besuchern offen stehen soll.

Nun wurde bekannt, dass Signa sich aus dem Projekt zurückziehen wird. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, wurde das im Bau befindliche Hochhaus sowie das mit dem Turm verbundene, traditionsreiche Galeria Warenhaus an die Commerz Real verkauft.

134-Meter-Hochhaus: Nutzfläche von 100.000 Quadratmetern entsteht

Die Höhe des Kaufpreises wurde nicht veröffentlicht, in Branchenkreisen wird aber über einen Betrag von knapp einer Milliarde Euro spekuliert. Die Commerzbank-Tochter war für ihren offenen Fonds „Hausinvest“ bereits zuvor mit 20 Prozent am Projekt beteiligt.

Mit dem Erwerb der verbleibenden 80 Prozent wird Commerz Real nun alleiniger Eigentümer des künftigen Hochhauses mit einer geplanten Fläche von 100.000 Quadratmetern. Das Warenhaus soll auch zukünftig weitergeführt werden, trotz des Verkaufs. So teilte es Signa in einer Presseerklärung mit.

Galeria Kaufhof Alexanderplatz: Neues Nutzungskonzept geplant

Ändern wird sich aber die Nutzungsverteilung innerhalb des Warenhauses. Im ersten Untergeschoss und im Erdgeschoss sollen etwa 2.500 Quadratmeter für einen hochwertigen Lebensmittelbereich und für kleinteiligen Einzelhandel genutzt werden.

In den beiden oberen Geschossen soll auf einer Fläche von rund 7.900 Quadratmetern ein sogenannter “Food-Culture-Market” entstehen. Die Dachterrasse mit Blick auf den Berliner Fernsehturm soll öffentlich zugänglich gemacht werden.

Signa-Verkauf: Kartellamt muss dem Immobilien-Deal noch zustimmen

Noch ist der Verkauf jedoch nicht rechtskräftig, da das Bundeskartellamt dem Deal noch zustimmen muss. Während sich Signa damit von einem seiner Berliner Leuchtturm-Projekte verabschiedet, werden andere Projekte in der Hauptstadt weitergeführt.

So wird wenige hundert Meter weiter, an der Jannowitzbrücke, das historische Schicklerhaus umgebaut und um mehrere Stockwerke erhöht. In Schöneberg wird das ehemalige Hotel Ellington in der Nürnberger Straße umfassend umgebaut. Bis 2024 sollen hier Flächen für Kultur, Büros, Einzelhandel und Gastronomie entstehen. Auch der legendäre Femina Tanzpalast soll wieder einziehen, denn der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ballsaal wird neu errichtet.

Auch beim vieldiskutierten Karstadt-Projekt am Hermannplatz zwischen Kreuzberg und Neukölln soll noch in diesem Jahr der Baustart erfolgen, nachdem im März 2022 die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans eingeleitet worden war.

 

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Quellen: Signa, Berliner Morgenpost, Immobilien Zeitung

 

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