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Hochhausprojekt „Himmel über Berlin“ in Hellersdorf geplant

In Berlin-Hellersdorf soll am Theaterplatz der Bau von zwei Hochhäusern mit 12 und 15 Etagen realisiert werden. Bei dem Bauvorhaben am Berliner Stadtrand sollen rund 500 neue Wohnungen entstehen.

Zwei Hochhäuser sollen am Theaterplatz in Berlin-Hellersdorf entstehen. Der Name des Projekts: “Himmel über Berlin”. / © Architektur: sehw Architektur, © Visualisierung: THIRD www.thethird.de

© Architektur: sehw Architektur
© Visualisierung: THIRD www.thethird.de
Text: Björn Leffler

 

Im Wim-Wenders-Film „Der Himmel über Berlin“ saß Bruno Ganz als Engel Damiel über den Dächern Berlins auf der Siegessäule im Tiergarten und schaute über die Stadt. Genau dies könnte er in einigen Jahren auch auf einem Neubau in Berlin-Hellersdorf machen.

Denn am Theaterplatz in Hellersdorf möchte ein privater Investor zwei Hochhäuser errichten, um darin insgesamt rund 500 neue Wohnungen zu errichten. Das Projektteam hat sich aufgrund der Höhe der Gebäude für den Projektnamen “Himmel über Berlin” entschieden.

“Himmel über Berlin”: Hochhausprojekt in Berlin-Hellersdorf

Dabei handelt es sich bei dem Bauvorhaben nicht wirklich um riesige Hochhäuser, sondern um zwei Gebäude, die mit ihren 12 und 15 Etagen die umliegende Bebauung von jeweils sechs Etagen deutlich überragen werden. So sollen am Theaterplatz zwei neue Hochpunkte entstehen.

Pläne für eine Bebauung des Platzes gibt es bereits seit mehreren Jahren. Bereits im Mai 2020 wurde das Vorhaben erstmals in der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf vorgestellt. Und seitdem wird über das Projekt auch diskutiert.

Theaterplatz-Bebauung: Mario Czaja von der CDU sieht das Projekt kritisch

Mario Czaja (CDU) hat sich nämlich eindeutig gegen das Projekt positioniert und befürchtet durch den Wohnungsbau eine zu hohe Verdichtung im Bezirk, weil insbesondere ausreichend Schulkapazitäten fehlten und Schülerinnen und Schüler dann lange Wege auf sich nehmen müssten.

Für ihn passen die geplanten Gebäude zudem nicht in den Kiez – auch deshalb, da die sonstige Bebauung in dem Gebiet nicht über sechs Etagen hinausragt. “Wir stellen uns nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung an diesem Standort – aber ich finde zwölf bis 15 Stockwerke zu hoch,” sagte er gegenüber der Berliner Morgenpost bereits im Januar 2021 zum Projekt.

Der Bezirk arbeitet derzeit daran, Planungsrecht zu schaffen

Der Bezirk verfolgt die Pläne indes weiter und ist dazu mit Anwohnern, dem Eigentümer sowie mit Projektteams im Austausch. Derzeit wird daran gearbeitet, für das Projekt das entsprechende Planungsrecht zu schaffen. Einen konkreten Zeitplan gibt es also noch nicht.

Wie die zukünftigen Hochhäuser am Theaterplatz einmal aussehen könnten, hat das Büros sehw Architektur aber schon visualisiert. Das entworfene Konzept soll als gestalterisches Leitbild der Hochpunkte zwischen den Bestandsbauten gelten und in der Folge entsprechend weiterentwickelt werden.

Büro “sehw Architektur” hat ein gestalterisches Leitbild entwickelt

Die geplanten Hochhäuser sollen nach den Plänen des Teams eine Torwirkung von Brandenburg in Richtung Berlin formulieren. Die Hochhäuser sollen durch gleich gestaltete Fassaden und Formsprachen eine optische Einheit bilden.

Eines der geplanten Häuser soll Balkone vorgehängt bekommen während sein Pendant an der Lous-Lewin-Straße dagegen Loggien erhalten soll. Teil des Konzepts soll aber nicht nur der Bau der zwei Hochhäuser sein.

Auch eine Kita, eine Schule und ein Kieztreff sind am Theaterplatz geplant

So sollen am Theaterplatz auch Flächen für Nahversorgung, eine Kita, eine Schule, Gastronomieangebote sowie ein Kieztreff realisiert werden. Für die Entwicklung des heute wenig einladenden Theaterplatzes wäre eine ausgewogene Konzeptentwicklung durchaus gewinnbringend.

Das Büro sehw Architektur hat in Berlin bereits mehrere Projekte umgesetzt, unter anderem den Bau von Studentenapartments in Berlin-Schöneweide oder den Umbau eines ehemaligen Industriegebäudes in ein Wohnapartment.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

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Quellen: Berliner Morgenpost, sehw Architektur, Architektur Urbanistik Berlin

 

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5 Kommentare

  1. BM April 28, 2023

    Vielleicht wäre es schlau erst einmal die Bauten an der Kastanienallee/ Kastanienboulevard fertigzustellen, dort passiert seit vielen Monaten nichts mehr.

    • Leonie Mai 3, 2023

      Is so ich geh da jeden Tag vorbei und sehe keine einzige Veränderung da frag ich mich wozu Beuen die Häuser wenn sie die nicht vertig beuen….. Und das was beim Theaterplatz gebaut werden soll is Völiger Schwachsinn sag ich nur

  2. Sabine von Rymon-Lipinski Juli 30, 2023

    Wir wohnen Schkeuditzer Straße /Theaterplatz und können jetzt das Wahrzeichen den Fernsehturm sehen. Können auch wunderschöne Sonnenuntergänge erleben, abends vom Balkon aus. Wenn so gebaut wird wie die es planen, ist das angenehme Leben hier vorbei. Denn, wir sehen dann weder die Sonne noch werden wir Tageslicht in unseren Räumlichkeiten sehen. Und als behinderter Rentner kann man auch nicht mehr vor dem Haus parken. Parkplätze sind jetzt schon knapp und wenn noch 500 Familien zu ziehen, werden mindestens 350 Autos dazu kommen. Aber es kommen mit Sicherheit keine neuen Parkplätze dazu. Schöne Lebensqualität nach 45 Jahren Arbeitsleben sage ich dann mal.Wir als Anwohnern werden dabei nicht gefragt oder berücksichtigt.

    • Sandra N. Februar 29, 2024

      Damit hast du definitiv Recht , genau dieser Blick auf den Fernsehturm war einst meine Entscheidung zu dieser Wohnung. Wir wohnen ebenfalls in der Schkeuditzerstraße. Die derzeitige Parksituation ist schwierig, ich hoffe jeden Tag einen Parkplatz in Eingangsnähe zu finden da mein Sohn auf den Rollstuhl angewiesen ist. Fahrstuhl und Parkflächen , sowie Grünflächen würden hier weitaus mehr Sinn ergeben als Hochhäuser mit 500 Wohneinheiten.

    • Thilo Schäfer März 22, 2024

      weshalb sollen Sie auch gefragt werden?
      Sie haben doch bereits eine Wohnung, wahrscheinlich mit Tageslichtfenstern.
      Schauen Sie am besten mal in Ihren Mietvertrag, ob der freie Blick zum Fernsehturm und ein Parkplatz auf öffentlichen Grund vertraglich zugesichert wird.
      Vielleicht sollten Sie einfach dankbar für Ihre jetzige Wohnung sein und anderen, die eine suchen, das gleiche gönnen.

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