Auf dem letzten noch unbebauten Grundstück an der Jannowitzbrücke sollte ein Hotel entstehen, doch diese Pläne haben sich zerschlagen. Die Pläne des neuen Eigentümers HB Reavis sehen den Bau eines bis zu 115 Meter hohen Gebäudes mit einer gemischten Nutzung vor. Nun wurden zwei Hochhausentwürfe für das “Central Tower” genannte Projekt zur weiteren Bearbeitung auserkoren.
© Visualisierung Titelbild: Dorte Mandrup A/S
Text: Björn Leffler
Auf dem letzten noch unbebauten Grundstück an der Jannowitzbrücke soll ein rund 110 Meter hohes Gebäude errichtet werden, wie Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung im Bezirk Mitte, im Rahmen eines Pressetermins im Januar 2024 verkündete.
Ursprünglich war auf dem Gelände ein 68 Meter hohes Gebäude geplant, in dem ein Hotel untergebracht werden sollte. Doch diese Pläne ließen sich letztlich nicht verwirklichen, da sich kein Hotelbetreiber für das geplante Gebäude finden ließ.
Jannowitzbrücke: HB Reavis will ein 115-Meter Hochhaus errichten
Mittlerweile wurde das Grundstück an das in der Slowakei sitzende Immobilien- und Projektentwicklungsunternehmen HB Reavis verkauft. An der Jannowitzbrücke will das Unternehmen sein erstes Hochhausprojekt in der deutschen Hauptstadt realisieren. Das Gebäude soll bis zu 115 Meter hoch werden.
Ephraim Gothe betonte im Rahmen des Gesprächs Anfang des Jahres die Wichtigkeit, die Stadtöffentlichkeit frühzeitig in die Planung von Hochhausprojekten einzubeziehen und erläuterte ausführlich, wie wichtig es sei, dass Gebäude mit solch einer Höhe nur an bestimmten, geeigneten Standorten entstünden.
Das in Berlin gültige Hochhausleitbild soll beim Projekt zur Anwendung kommen
Das in Berlin gültige Hochhausleitbild soll auch beim geplanten “Central Tower Berlin” – so der Name des Hochhausprojekts – angewandt werden. Im Klartext bedeutet dies, dass im neuen Gebäude eine Mischnutzung eingerichtet werden soll.
Rund 70 Prozent sind für gewerbliche Nutzungen vorgesehen, etwa 30 Prozent für andere Nutzungen wie Wohnen, Kultur oder gemeinnützige Einrichtungen. Im Neubau an der Jannowitzbrücke machen diese 30 Prozent immerhin eine Fläche von 9.000 Quadratmetern aus.
Fachjury empfiehlt zwei Entwürfe zur weiteren Bearbeitung
Nun wurde das städtebauliche Werkstattverfahren für den neuen “Central Tower” abgeschlossen. Eine Fachjury, die sich aus unabhängigen Experten sowie Vertretern der Stadt und des Grundstückseigentümers zusammensetzt, empfiehlt die Weiterarbeit an zwei zweitplatzierten Entwürfen, hervorgebracht von den Architekturbüros Dorte Mandrup aus Kopenhagen und Müller Reimann aus Berlin.
Das Ergebnis des städtebaulichen Werkstattverfahrens soll als Grundlage für den neuen Bebauungsplan und die spätere Gestaltung des neuen Hochhauses dienen. In einer ersten Phase des Werkstattverfahrens wurde das vorhandene Standortpotenzial untersucht. Zwölf internationale Architekturbüros reichten erste Vorschläge ein.
Fünf Entwürfe hatten es in die zweite Phase des Wettbewerbs geschafft
Fünf Konzepte wurden schließlich von der Jury für die zweite Phase ausgewählt. In der zweiten Phase wurden die vorliegenden Konzepte verfeinert und in zwei Veranstaltungen interessierten Anwohnern und Bürgern vorgestellt, die ihre Gedanken zu den Konzepten vorbringen konnten.
Jurypräsident Prof. Jörg Springer äußerte sich zum Ergebnis wie folgt: “Dass hier trotz der durchweg sehr hohen Qualität der eingereichten Beiträge noch kein abschließendes Ergebnis präsentiert werden kann, zeigt die Schwierigkeit der Aufgabe. Es belegt zugleich die Ernsthaftigkeit, mit der die Bauherrschaft hier auf der Grundlage des Hochhausleitbilds einen neuen Typ eines auch öffentlich genutzten Hochhauses entwickelt.”
Petra Kahlfeldt: “Quartier an der Jannowitzbrücke wird Qualität gewinnen.”
Auch Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt betonte den anspruchsvollen Standort für das Hochhausprojekt: “Beiden Entwürfen gelingt es, dem Standort eine Adresse, ein Gesicht zu geben und sich gut in den städtebaulichen Kontext einzufügen. Durch die öffentlichen Nutzungen in den Sockelgeschossen und teilweise auf den Dachflächen gewinnt das Quartier an der Jannowitzbrücke und die angrenzenden Nachbarschaften an Lebendigkeit und Attraktivität.”
Die dänische Architektin Dorte Mandrup ist in Berlin keine Unbekannte. Im August 2020 gewann sie den Wettbewerb für den Neubau des Exilmuseums, welches am Anhalter Bahnhof entstehen soll. Ob ihr Büro letztlich auch den finalen Entwurf für das Hochhausprojekt “Central Tower Berlin” liefern wird, werden die nächsten Wochen zeigen.
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Quellen: Bezirksamt Mitte, HB Reavis, Architektur Urbanistik Berlin, Müller Reimann Architekten, Dorte Mandrup A/S
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Schön, hoffentlich wird es realisiert. Aber wahrscheinlich wird das noch 10 Jahre dauern.
Hoffentlich wird es der Titelbild-Entwurf, und nicht der klobige Kasten
Schön
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