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Berlins wachsender Koloss: Der 176-Meter “Estrel Tower” in Neukölln

An der Sonnenallee in Berlin-Neukölln wird derzeit mit dem Estrel Tower Deutschlands höchster Hotelturm errichtet. Das Estrel Berlin errichtet das 176 Meter hohe Gebäude in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Kongresszentrum. Schon jetzt wird deutlich, dass das Bauwerk den umliegenden Stadtraum optisch dominieren wird.

An der Neuköllner Sonnenallee wächst der “Estrel Tower”, der nach seiner Fertigstellung 176 Meter hoch sein soll. Erste Fassadenteile wurden bereits angebracht. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Seit Juli 2021 läuft der Bau des Estrel Towers in Berlin-Neukölln bereits, bis zum kommenden Jahr soll das 176 Meter hohe Hotelgebäude fertiggestellt werden. Die Projektinitiatoren haben sich einen straffen Zeitplan gegeben, scheinen diesen aber konsequent umzusetzen. Mittlerweile hat das Gebäude die Höhe von rund 100 Metern erreicht.

Immerhin 45 Etagen hoch soll der Neubau werden, der zukünftig über eine Bruttogeschossfläche von knapp 78.000 Quadratmetern verfügen wird. Verantwortlich für das architektonische Konzept ist das Büro Barkow Leibinger. Rund 260 Millionen Euro investiert die Estrel-Gruppe in das ambitionierte Projekt.

176 METER: IN NEUKÖLLN ENTSTEHT BERLINS HÖCHSTES HOCHHAUS

Bereits im August 2021, noch während der Corona-Pandemie, wurde ein Anbau des riesigen, bereits bestehenden Gebäudekomplexes gefeiert. Das neu errichtete “Auditorium” wurde nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet und bietet zusätzliche 5.000 Quadratmeter für die Durchführung von Veranstaltungen.

Allerdings wirkt der Bau des “Auditoriums” gegen das Vorhaben, welches die Bauherren nun umsetzen, eher klein dimensioniert. Denn mit dem geplanten Hochhausbau wird nicht nur das größte Hotelgebäude Deutschlands entstehen, sondern gleichzeitig auch das höchste Hochhaus der Hauptstadt.

Estrel Tower: Erste Fassadenelemente wurden schon angebracht

Wer den Stadtraum zwischen Sonnenallee und Grenzallee besucht, kann schon heute sehen, dass das wachsende Hochhaus zum dominierenden Bauwerk im Quartier avancieren wird – oder längst avanciert ist.

Mittlerweile wurden erste Fassadenteile am Hochhaus installiert. Das Gebäude soll nach seiner Fertigstellung vollständig verglast sein. Die Architekten Barkow Leibinger haben eine Fassade mit Finnen entworfen, die speziell an die Sonneneinstrahlungen vor Ort angepasst wurden, so dass sich die Räume im Tower während des Sommers weniger aufheizen sollen.

Neukölln: Energieversorgungskonzept mit Wasserstoff geplant

Neben begrünten Dächern inklusive Photovoltaikanlagen soll ein innovatives, CO2-sparendes Energiekonzept zum Einsatz kommen, wie die Bauherren mitteilen.

Für Maxim Streletzki ein Meilenstein: “Wir planen ein Energieversorgungskonzept mit Hilfe von Wasserstoff. Wenn das alles so funktioniert, wie das Forschungsteam und wir es uns vorstellen, könnte das als Blaupause für andere Projekte dienen.

Für den Innenausbau sollen regionale Hölzer und recycelte Materialien verwendet werden, über die Hälfte der Stellflächen des Parkhauses sind für Fahrräder vorgesehen. Auf dem Außengelände sollen Wildblumenwiesen angelegt werden, um als Biotope zum Schutz der Artenvielfalt beizutragen.

Estrel Tower: Nutzungs-Mix aus Hotel, Büros, Apartments und Kultur

Der nun entstehende Tower soll durch einen Tunnel nahtlos an das Estrel Congress Center mit seinen 30.000 Quadratmetern Veranstaltungsfläche angebunden werden. Das zukünftige Hochhaus soll aber kein reines Hotelgebäude werden.

Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung aus Hotel, Serviced Apartments, Büros und Flächen für die Kunst- und Kreativbranche. Herzstück soll auch in diesem Gebäude ein lichtdurchflutetes, begrüntes und vor allem öffentliches Atrium werden, in dem neben einer lokalen Bäckerei auch eine Galerie und ein Inkubator für Start-Ups vorgesehen sind.

Das Estrel-Hochhaus steht auf einer fast vier Meter dicken Bodenplatte

Das Projekt wächst auf einer 3,60 Meter dicken Bodenplatte in die Höhe. Diese Platte soll das sichere Fundament bilden, auf dem der zukünftige Tower stehen soll. Im August 2022 wurde die Betonplatte gegossen.

Insgesamt wird das Gebäude über 45 Etagen verfügen. Diese werden 525 Hotelzimmer und Serviced Apartments beinhalten. Zudem entstehen rund 9.000 Quadratmeter für Büroflächen und Coworking-Spaces.

Für das “Farm to Table”-Restaurant wurde ein eigener Bauernhof erworben

In der 43. und 44. Etage sind ein “Farm to Table”-Restaurant und eine Skybar mit Außenterrasse  geplant. Hierfür wurde sogar ein alter Bauernhof in Brandenburg erworben, der künftig einen Großteil der Nahrungsmittel liefern soll.

Diese oberen vier Etagen sind zudem als flexibel gestaltbare Eventflächen vorgesehen und werden die wohl höchste und außergewöhnlichste Eventlocation Deutschlands bieten. Zusätzlich ist eine Etage für Wellness und Fitness geplant, die für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Gebäudes zugänglich sein wird.

DEUTSCHLANDS HÖCHSTE EVENTLOCATION IN DEN OBERSTEN VIER ETAGEN

Im Sockel des Gebäudes soll ein rund 2.000 Quadratmeter großer, weiterer Veranstaltungsbereich entstehen sowie ein öffentlich zugänglicher Park am Ufer des Neuköllner Schifffahrtskanals.

Durch das bemerkenswerte Bauprojekt will das Estrel seine Führungsposition als Deutschlands größtes Hotel und Berlins erfolgreichste Kongresslocation ausbauen. Man darf gespannt darauf sein, wie das neue Gebäude zukünftig auf dem Berliner Veranstaltungs- und Kongressmarkt angenommen werden wird.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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© Open Street Map

Quellen: Estrel Berlin, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia, webcam-profi.de, Deutsches Architektur Forum

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2 Kommentare

  1. Architektin Ina Mai 3, 2024

    Chinesen, Araber, Amerikaner müssen bestimmt laut loslachen beim Begriff Koloss. Ein kleiner Tower, mehr ist das nicht.

  2. Bummbumm Mai 15, 2024

    Im Leben ist alles relativ.
    Ubrigens kenne ich keinen Architekten oder wie Sie vorgeben Architektin, die sich so despektierlich über dieses Projekt äussern und so dämliche wie sinnfreie Vergleiche anstellen würden.

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