In Berlin-Charlottenburg soll ab dem zweiten Quartal 2022 die Umsetzung der bereits im letzten Jahr angekündigten Fahrradweg-Verbindung “Opernroute Nord” beginnen. Für die gut drei Kilometer lange Strecke wird der Straßenraum neu strukturiert.
Angekündigt wurde das Projekt bereits im letzten Jahr, nun steht der Zeitplan für den Baustart fest: Die Radweg-Verbindung “Opernroute Nord”, die in Nord-südlicher Richtung durch den Berliner Stadtteil Charlottenburg verlaufen wird, soll ab dem zweiten Quartal 2022 errichtet werden.
Das landeseigene Unternehmen Infravelo verantwortet das Projekt. Gemeinsam mit dem Straßen- und Grünflächenamt Charlottenburg-Wilmersdorf wurde das Projekt seit mehreren Jahren geplant und soll nun umgesetzt werden.
Neue Radwege werden mit Grünbeschichtung versehen
Im Rahmen der Umbauarbeiten soll die Grünbeschichtung in der Richard-Wagner-Straße, Wintersteinstraße, Caprivibrücke, Sömmeringstraße und Lise-Meitner-Straße zwischen Bismarckstraße und Olbersstraße aufgetragen werden. Bestehende Schutzstreifen auf beiden Straßenseiten sollen in Radfahrstreifen umgewandelt und verbreitert werden.
Die Bauarbeiten sollen laut Infravelo bis zum vierten Quartal 2022 abgeschlossen werden. Verantwortliches Planungsbüro für das Projekt ist das Unternehmen Plan3 Ingenieure GmbH. Die Strecke zählt zum sogenannten “Vorrangnetz für den Radverkehr in Berlin”.
Klassische Radwege fehlen auf der Strecke bislang
Allerdings fehlen auf der Strecke bislang klassische Radwege. Vorhanden sind überwiegend sogenannte Schutzstreifen, welche Teil der Fahrbahn und nur durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnet sind. Autos dürfen sie bei Bedarf befahren, aber dort nicht halten oder parken. Dies führt häufig zu gefährlichen Verkehrssituationen zwischen Autos und Fahrradfahrern.
„Im Rahmen der Grünbeschichtung werden die Radverkehrsanlagen entsprechend verbreitert und in Abschnitten durch Schutzelemente vor dem Befahren durch Pkw gesichert.“ erklärt Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung im Bezirk.
Zukünftiger Radweg wird 2,50 Meter breit
Die Breite der zukünftigen Fahrradwege wird 2,50 Meter betragen. Dies hat entsprechende Folgen für die Spurenverteilung auf der Straße. Auf einigen Abschnitten der Route verschmälert sich die Fahrbahn der Autofahrer. Auch einige Parkplätze müssen für den neuen Radweg weichen.
Für den Abschnitt der Richard-Wagner-Straße strebt der Bezirk an, das Tempo grundsätzlich auf 30 Kilometer pro Stunde zu reduzieren. Bislang ist die Höchstgeschwindigkeit nur unter der Woche von morgens bis nachmittags vor einer Schule auf 30 Kilometer pro Stunde herabgesetzt. Hierzu laufen derzeit Gespräche mit der Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt.
Die Abschnitte der Zillestraße und der Krummen Straße, die abzweigend von der linearen “Opernroute” entstehen und wo es bislang noch gar keine Anlagen für Radfahrer gibt, sollen im Rahmen des Projekts zu Fahrradstraßen umgewidmet werden.
Infravelo: 34 Kilometer grüne Fahrradwege seit 2018
Seit 2018 wurden rund 34 Kilometer Fahrradwege in Berlin durch das Unternehmen Infravelo grün gefärbt, in nahezu allen Berliner Bezirken. Lediglich in Spandau und Reinickendorf gibt es bislang keine grünen Radwege.
Die grüne Farbmarkierung soll die Sicherheit für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer erhöhen, da die Sichtbarkeit im Straßenverkehr deutlich erhöht wird. Die optische Trennung trägt außerdem dazu bei, dass der deutlich erkennbare Radfahrstreifen weniger von Autofahrern und Lieferanten als Park- oder Haltefläche genutzt wird.
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2. November 2024
Ich habe eine Frage zu dem geplanten Radweg von der Gaußstraße zur Deutschen Oper (“Opernroute”), über dessen Bau ich mich sehr freue. Auch die für 2024 geplante Verlängerung
über die Olbersstraße zum Tegeler Weg finde ich sehr sinnvoll.
Allerdings verstehe ich nicht, warum der Radweg nicht bis zum Goerdeler Steg verlängert wird, einer viel genutzten Strecke, um Richtung Wedding, Jungfernheide und Tegel
weiterzufahren.
[…] Charlottenburg: Bau des Fahrradwegs „Opernroute Nord“ […]
Absoluter Unsinn, soll nur Autofahrer und LKW-Verkehr behindern. Gefährlich ist nicht die gerade Strecke, sondern Abbiegesituationen, und da wird nichts gemacht.