entwicklungsstadt berlin

Jede Zeit baut ihre Stadt.

Neues Verkehrskonzept: Poller am Breitscheidplatz sollen weichen

Der Breitscheidplatz ist seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 provisorisch durch verschiedene Poller-Befestigungen gesichert. Diese sollen nun durch ein dauerhaftes, neues Verkehrskonzept abgelöst werden.

Zentrum der City West: Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz. Dieser soll nun ein neues, dauerhaftes Verkehrs- und Sicherheitskonzept erhalten.

 

Das Ziel von Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, ist klar. Bereits im kommenden Jahr soll Baustart am Breitscheidplatz sein, um die aktuell nicht zufriedenstellende, städtebauliche Lage rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu verbessern.

Seit dem verheerenden Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016 wird das Areal rund um die historische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche durch provisorische, aber massive Poller-Befestigungen gesichert.

Unbefriedigende städtebauliche Situation rund um den Breitscheidplatz

Die städtebauliche und infrastrukturelle Situation, die sich dadurch im Zentrum der City West ergeben hat, ist Anwohnern und Besuchern einerseits und vielen dort ansässigen Gewerbetreibenden andererseits seit Jahren ein Dorn im Auge. Die provisorischen Poller verstellen das Gelände und sorgen für ein ungemütliches Klima auf dem eigentlich so populären Breitscheidplatz.

Dies soll sich nun, nach jahrelanger Diskussion und mehreren Umbauvorschlägen, die letztlich nicht mehrheitsfähig waren, endlich ändern. Die jetzt im Bezirk ausgearbeiteten Pläne sehen vor, dass die südliche Fahrbahn der Budapester Straße im Abschnitt zwischen dem Hotel Waldorf Astoria und dem Einkaufszentrum „Bikini Berlin“ entfallen soll.

Auf dem Mittelstreifen sollen Poller die Barriere verstärken. Für den Autoverkehr soll auf der nördlichen Straßenseite dauerhaft je eine Spur pro Richtung erhalten bleiben. Der Autoverkehr wird damit also nicht vollends von diesem Straßenabschnitt verbannt, aber räumlich wie auch baulich vom Breitscheidplatz getrennt.

Bauliche Anpassungen der angrenzenden Straßen

Zudem sollen bauliche Anpassungen in der Parallelstraße am Kurfürstendamm die heute noch bestehende Lücke im Mittelstreifen auf Höhe der Rankestraße schließen. Damit soll die Gefahr verringert werden, dass Auto- oder LKW-Fahrer von der Rankestraße kommend geradeaus auf den Breitscheidplatz rasen können.

Autos, die von der Rankestraße Richtung Breitscheidplatz fahren, werden zukünftig nur noch nach rechts in die Tauentzienstraße abbiegen können. Alexander Sempf, Fraktionsvorsitzender der SPD in Charlottenburg Wilmersdorf, sieht allerdings noch weiteren Handlungsbedarf, über die infrastrukturellen Anpassungen hinaus.

Die SPD fordert ein architektonisches Konzept für den gesamten Platz

Er sagt: „Die vom Bezirksamt geplanten Fahrbahnveränderungen können nur ein erster Schritt zu einer Neuordnung des gesamten Platzareals sein“. Er schlägt vor, im Rahmen eines Architekturwettbewerbs nächste Schritte hin zu einer integrierten Entwicklung des gesamten Platzes zu festzulegen.

Allen Beteiligten ist bei der Planung und Umsetzung der zukünftigen Maßnahmen vor allem wichtig, dass der Breitscheidplatz nicht dauerhaft die derzeit bestehende Festung bleibt, sondern wieder ein offener Ort in der City West wird. Bei allen Sicherheitsbedenken sollte dieses Ziel an erster Stelle stehen.

Weitere Projekte in Charlottenburg-Wilmersdorf findet Ihr hier
City West: Hochhausquartier entsteht direkt am Bahnhof Zoo
Im Südwesten Berlins: Koalition plant Rückbau der Stadtautobahn
Neubau am Henriettenplatz: Büro- und Wohnflächen sind entstanden

Weiterhin eines der populärsten Ausflugsziele in der Adventszeit: Der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz. Nach dem Anschlag vom 19. Dezember 2016 ist der Platz provisorisch mit großformatigen Pollern geschützt.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

1 Kommentar

  1. D. Neumann Januar 23, 2022

    Über die Trostlosigkeit dieses Platzes kann sich der Hackesche Markt freuen.
    Wenn Touristen das historische Berlin erleben möchten, dann halten sie sich lieber dort auf. Das Sterben dieser Gegend begann mit dem Schließen der Straßenterrasse des berühmten Café Kranzler. Und gegenüber verfällt das ehemalige Kaufhaus Wertheim.
    Wie konnte man nur bei Touristen beliebte Anziehungspunkte so zerstören? Wie kann man sich nun wundern das dieser Platz so hässlich ist?

Antworten

© 2024 entwicklungsstadt berlin

Thema von Anders Norén