dritter und letzter teil unserer Reihe
– Berlin, wie wir es heute kennen –

ENGLISH VERSION: BELOW

Die gesellschaftliche Identität Berlins im Jahre 2021 hat aufgrund der gravierenden Zerstörungen des Stadtkerns im Zweiten Weltkrieg und vieler politischer, gesellschaftlicher und kultureller Umwälzungen in den folgenden Jahrzehnten wenig gemein mit dem Selbstverständnis und Selbstvertrauen der Stadt, die sie bis Anfang der 40er Jahre ausgezeichnet hat.

Wie wir im ersten Teil der Reihe dokumentiert haben, wurde Berlin in den folgenden Jahrzehnten geprägt von modernem Bauen und vorwärtsgerichtetem Denken, aber auch stark politisch motivierten Planungen und Handlungen. Aber trotz aller Zerstörungen, die die städtebaulichen Strukturen während des Krieges und in den Jahren danach erfahren haben, ist dennoch viel geblieben von dem, was heute als das “historische Berlin” gilt.

Und dieses “historische Erbe” ist, wie in vielen anderen Städten der Welt auch, ein stark identitätsstiftendes Element der urbanen Gesellschaft geblieben. Obwohl Berlins Umgang mit seiner Vergangenheit immer schwierig war und geblieben ist – was sich nicht zuletzt am Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses zeigt – prägen die Gebäude und Bauwerke, die vor der “Stunde Null” gebaut wurden, das Stadtbild bis heute. Zum Teil auch jene, die im Dritten Reich von den Nationalsozialisten errichtet wurden.

Die Aufgaben für die Stadtplaner in den Jahrzehnten nach dem Krieg waren nicht einfach. Altes bewahren, Zerstörtes wiederaufbauen und Neues ergänzen. Was in vielen anderen deutschen Städten genauso schwierig war, wurde in Berlin noch durch die Tatsache verkompliziert, dass die Stadt nach der Teilung in Ost und West auf zwei sehr unterschiedliche Arten neu entwickelt wurde.

Ein Umstand, den es nach der Wiedervereinigung ab 1990 zu berücksichtigen galt. Die “Reparatur” und Neuerfindung Berlins seit dem Beginn der 1990er Jahre erforderte ein hohes Maß an architektonischer Kreativität und die große Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, mitunter schmerzhafte. Das ist an einigen Stellen gelungen, an anderen eher weniger.

Nichtsdestotrotz hat Berlins historisches Erbe auch diese große Umwälzung der Stadtentwicklung größtenteils überstanden und wurde in die Planungen zur Neugestaltung der jungen Bundeshauptstadt mit einbezogen, wie etwa beim Umbau des Reichstagsgebäudes, der Neugestaltung des Gendarmenmarktes oder des Potsdamer Platzes, der Oberbaumbrücke, des Pariser Platzes und zahlreicher anderer Stadtlandschaften, in denen alt und neu gemeinsam funktionieren – mitunter in völlig neuer Funktion.

Der dritte und letzte Teil unserer Reihe Berlin, wie wir es heute kennen zeigt die Symbiose aus historischen und modernen Elementen und versucht, zu zeigen, wie daraus ein eigenes, vielschichtiges und spannendes Stadtbild entstanden ist, welches mal gut und mal weniger gut funktioniert. Welches aber vor allem eines ist: das unverwechselbare Bild Berlins im 21. Jahrhundert.

Den ersten und zweiten Teil der Reihe findet Ihr auf der “Gallery” Seite.

 

third and last PART OF OUR SERIES
– BERLIN, AS WE KNOW IT TODAY –

Due to the severe destruction of the city’s core during World War II and many political, social and cultural upheavals in the following decades, Berlin’s social identity in 2021 has little in common with the city’s self-image and self-confidence that characterized it until the early 1940s.

As we documented in the first part of this series, Berlin was characterized in the following decades by modern building and forward thinking, but also by strongly politically motivated planning and actions. But despite all the destruction that urban structures experienced during the war and in the years that followed, much of what is now considered “historic Berlin” nevertheless remained.

And this “historical heritage,” as in many other cities around the world, has remained a strong identity-forming element of urban society. Although Berlin’s approach to its past has always been and remains difficult – as evidenced not least by the reconstruction of the historic City Palace – the buildings and structures built before “zero hour” (“Stunde Null”, May 1945) continue to shape the cityscape to this day. Some of them are also those that were built by the National Socialists during the Third Reich.

The tasks for city planners in the decades after the war were not easy. Preserving the old, rebuilding the destroyed and adding the new. What was equally difficult in many other German cities was further complicated in Berlin by the fact that the city was redeveloped in two very different ways after the division into East and West.

A circumstance that had to be taken into account after reunification starting in 1990. The “repair” and reinvention of Berlin since the early 1990s required a high degree of architectural creativity and a great willingness to make compromises, sometimes painful ones. This has succeeded in some places, in others rather less so.

Nonetheless, Berlin’s historical heritage has for the most part survived even this great upheaval in urban development and has been incorporated into the plans for the redesign of the young federal capital, as in the reconstruction of the Reichstag building, the redesign of the Gendarmenmarkt or Potsdamer Platz, the Oberbaumbrücke, Pariser Platz and numerous other urban landscapes in which old and new function together – sometimes in completely new ways. 

The third and last part of our series Berlin, as we know it today shows the symbiosis of historical and modern elements and tries to show how this has resulted in its own multi-layered and exciting cityscape, which sometimes works well and sometimes not so well. But which is above all one thing: the unmistakable image of Berlin in the 21st century.

You can find the first and second part of the series on the “Gallery” page.