Seit dem 22. Februar können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen in die Planungen des ambitionierten Radbahn-Projekts in Berlin-Kreuzberg einfließen lassen. Im ersten Schritt geht es um die Gestaltung der zukünftigen Freiflächen.

Vision: So könnte die Umsetzung des Radbahn-Projekts unter dem U1-Viadukt in Kreuzberg einmal aussehen.

© Visualisierungen: Reallabor Radbahn gUG

Bereits mehrfach haben wir über das geplante „Projekt Radbahn“ im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg berichtet. Das 2015 erstmals veröffentlichte “Projekt Radbahn” entstand aus der Idee heraus, den Platz unter dem denkmalgeschützten U-Bahn-Viadukt der Line U1 als Raum für einen Radweg nutzbar zu machen.

Die Initiatoren des Projekts sehen eine geradlinige Führung für den Radverkehr zwischen Oberbaumbrücke und Kottbusser Tor vor. Der Berliner Senat unterstützt das Vorhaben und hat bereits im Februar 2021 zwei mögliche Varianten für eine entsprechende Machbarkeitsstudie ausgeschrieben.

Ab Sommer 2022 soll eine Teststrecke in Betrieb gehen

Variante 1 wäre demzufolge eine Streckenführung ausschließlich unter der U-Bahn-Linie. Variante 2 sieht ergänzend auch eine Streckenführung auf einer der beiden Fahrbahnen daneben vor. Bei der zweiten Variante würde es folglich nur noch eine Fahrbahn für Autos mit einem Fahrstreifen je Richtung geben.

Um das Konzept in der Praxis zu erproben, soll im Sommer 2022 eine 200 Meter lange Teststrecke entlang der Skalitzer Straße zwischen Kottbusser Tor und Görlitzer Bahnhof realisiert werden. Damit sollen verschiedene Lösungsansätze für die Übergänge getestet werden.

Ideen für die Gestaltung der Freiflächen sind gesucht

Dieses “Testfeld” soll die Vision der Radbahn in kleinem Maßstab vorstellen. Dabei geht es nicht nur um die Errichtung eines neuen Radwegs, sondern auch um neu entstehenden Stadtraum, der mit neuem Leben gefüllt werden soll.

Unter dem Viadukt werden links und rechts neben der Radspur freie Flächen entstehen. Was soll auf diesen Flächen entstehen? Parkplätze? Grünflächen? Stellplätze für Fahrräder oder auch Außengastronomie? Bis zum 4. April 2022 haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorstellungen für diese Flächen mit dem Reallabor Radbahn zu teilen.

Online-Beteiligung und Bürgergespräche

Die Gestaltung dieser Flächen ist derzeit noch vollkommen offen. “Diese Online-Ideensammlung ist der erste Teil eines mehrstufigen Beteiligungsprozesses”, sagt Dr. Silke Domasch, Verantwortliche für Beteiligung im Team des Reallabor Radbahn. Man werde in einem zweiten Schritt die Ideen der Online-Beteiligung mit Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln und mit einem Planerteam gemeinsam an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten arbeiten.

Begleitet wird die Online-Beteiligung durch zwei öffentliche Gesprächsangebote: Am 24. Februar sowie am 31. März soll im Rahmen der monatlich stattfindenden Radbahn-Gespräche die  Gelegenheit geboten werden, mit dem Projektteam über die Freiflächenplanungen digital ins Gespräch zu kommen.

Zur Online-Beteiligung gelangt Ihr hier.
Für die öffentlichen Gesprächsrunden könnt Ihr Euch hier anmelden.

 

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Links und rechts der zukünftigen Radbahntrasse werden Freiflächen entstehen. Ideen für die Gestaltung dieser Freiflächen können jetzt online eingebracht werden.