Den Wettbewerb für die Erweiterung und Sanierung der Gipsformerei der Berliner Staatlichen Museen hat das Büro GMP Architekten für sich entschieden. In den kommenden Jahren soll der denkmalgeschützte Bestandsbau in Berlin-Charlottenburg grundsaniert und um einen Neubau ergänzt werden.

Erweiterung der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin in Berlin-Charlottenburg: So stellt sich das siegreiche Büro GMP Architekten die Umsetzung des Projekts vor. Die Perspektive zeigt den Blick nach Westen in den Hof auf den Erweiterungsneubau. / © Visualisierung: GMP Architekten

© Visualisierungen: GMP Architekten / Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
© Fotos: Wikimedia Commons

Text: Björn Leffler

 

Die Gipsformerei der Berliner Staatlichen Museen produziert seit 1819 ununterbrochen Gips-Abgüsse wichtiger Bildwerke aus Berliner Museen und anderer Sammlungen. Seit über 130 Jahren befindet sich die Gipsformerei im Gebäude in Charlottenburg an der Sophie-Charlotten-Straße.

Die historische Institution ist die älteste Einrichtung der Staatlichen Museen zu Berlin und wurde 1819 durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. gegründet. In den kommenden Jahren soll der denkmalgeschützte Bestandsbau nun grundsaniert und um einen Neubau erweitert werden.

Historische Gipsformerei Berlin soll grundsaniert und erweitert werden

Durch die Ergänzung um einen Neubau sollen die dringend benötigten, zusätzlichen Flächen für Abgussformen und die historische Sammlung realisiert werden.

Insgesamt 50 Entwürfe waren in der ersten Wettbewerbsphase eingereicht worden, aus denen für die zweite Phase des Wettbewerbs 16 Konzepte ausgewählt wurden. Den zweiten Platz belegte das Berliner Büro Felgendreher Olfs Köchling Architekten GmbH.

Erweiterung der Gipsformerei: Projektkosten in Höhe von 97 Mio. Euro

Als Obergrenze für die Investitionskosten wurden in der Ausschreibung für das Projekt rund 97 Millionen Euro angegeben. Der siegreiche Entwurf, der bereits Ende November 2022 prämiert wurde, sieht einen fünfgeschossigen Erweiterungsbau in L-Form samt Klinkerfassade vor.

Verwaltungs-, Verkaufs- und Ausstellungsflächen sowie bereits bestehende Depots sollen im Altbau verbleiben, der im Rahmen des Projekts saniert werden soll. Werkstätten, Ateliers und besondere Depoträume sollen im Neubau modernen Anforderungen gerecht werden.

Verstorbener Architekt Meinhard von Gerkan war am Entwurf beteiligt

Der prämierte Entwurf wurde vom mittlerweile verstorbenen Architekten Meinhard von Gerkan sowie Stephan Schütz und Nicolas Pomränke ausgearbeitet. Der geplante Neubau soll städtebaulich die Kubatur der historischen Gipsformerei im Norden aufnehmen und  das Baugrundstück nach Westen zwischen den Nachbarschaftsbebauungen vollständig abschließen.

Der Innenhof soll durch Podeste und Stufenanlagen gegliedert werden. Vor der Montagehalle soll künftig das vorgeschlagene Podest für die Anlieferung dienen. Ein weiterer Zugang in die Präsentationsräume soll im Norden des Grundstücks zwischen Neu- und Altbau platziert werden.

Der Bauherr des Projekts ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Im nächsten Schritt soll mit dem siegreichen Büro über Auftrag und Umsetzung verhandelt werden, wie das zuständige Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mitteilte.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

So sieht der Bestandsbau der Gipsformerei heute aus. Das Gebäude soll nun durch einen Erweiterungsbau ergänzt werden. / © Foto: Wikimedia Commons

Ein Blick ins Innere der Gipsformerei. / © Fotos: Wikimedia Commons, Dqfn13

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Quellen: GMP Architekten, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Monopol Magazin

 

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