Kaum ein Thema wird heute so polarisierend diskutiert wie das der Mobilität in den Städten. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und des notwendigen Abschieds von der autogerechten Stadt ergeben sich große Chancen für eine Umverteilung des Verkehrs und für eine Revitalisierung der Stadträume von morgen. Die Ausstellung „immer modern! Berlin und seine Straßen” widmet sich diesem Thema ausführlich.

© Visualisierung Titelbild: Franke Steinert GmbH
Text: Björn Leffler

 

Berlin und seine Straßen – das war und ist in der Berliner Stadtentwicklung sozusagen ein Dauerbrenner und meist im Zentrum der Diskussionen um eine sinnvolle, klimagerechte Nutzung dieser Räume für die Stadt von morgen.

Diesem Thema widmet sich nun der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg aus Anlass seines 200. Geburtstags. Daher findet vom 5. September bis 30. November die Ausstellung „immer modern! Berlin und seine Straßen. 200 Jahre Architektur, Städtebau und Ingenieurbau für Berlin“ statt.

Freiluftausstellung “immer modern!” über die Geschichte der Berliner Straßen

Schirmherr der Ausstellung ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU). Die Initiative startet am 5. September mit einem Symposium zum Thema „Große Straßen von heute: wie der Umbau gelingen kann!” im Kronprinzenpalais am Boulevard Unter den Linden. Am Abend desselben Tages wird die Ausstellung mit einem Festakt eröffnet.

Die Ausstellung auf dem Mittelstreifen des Boulevards Unter den Linden soll am Beispiel bedeutender Berliner Straßen wie Kurfürstendamm und Leninallee die Entwicklung der Stadtplanung beleuchten.

10 Architektenbüros präsentieren ihre Ideen für Berlins Verkehrsachsen

Zehn Architekturbüros präsentieren im Abschnitt „Große Straßen für morgen“ ihre Vorschläge zur Umgestaltung zentraler Verkehrsachsen in Berlin und Potsdam. Begleitende Veranstaltungen thematisieren aktuelle Fragen des Städtebaus, der Architektur und Mobilität im Kontext der Verkehrs- und Klimawende.

Denn eines ist klar, kaum ein Thema wird heute so polarisierend diskutiert wie das der Mobilität in den Städten. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und des notwendigen Abschieds von der autogerechten Stadt ergeben sich einerseits große Chancen für eine Umverteilung des Verkehrs und für eine Revitalisierung der Stadträume von morgen.

Berliner Senat: zukunftsorientierte Verkehrsplanung sieht anders aus

Gleichzeitig tut sich vor allem der neue schwarzrote Berliner Senat genau mit diesem Thema schwer, hat kürzlich wichtige Fahrradprojekte in großem Stil aus dem Berliner Haushalt gestrichen, die Friedrichstraße wieder für den Autoverkehr freigegeben und zeigt sich bislang auch sonst wenig aufgeschlossen, wenn es um innovative Nutzungsideen für den Berliner Straßenraum geht.

Auch der geplante und umstrittene Weiterbau der Autobahn A100 vom Treptower Park bis zur Storkower Straße, vom Bundesverkehrsministerium um Volker Wissing (FDP) vorangetrieben und von der Berliner CDU und SPD ausdrücklich unterstützt, steht im großen Gegensatz zu nachhaltigen, zukunftsorientierten Verkehrslösungen.

Volker Wissing (FDP) und Hendrik Falk (BVG) diskutieren über Mobilität von morgen

Eine der spannendsten Veranstaltungen wird daher wohl am 6. September stattfinden. Neben Bundesverkehrsminister Wissing und BVG-Chef Hendrik Falk sollen auch Teams von zehn Architektur- und Ingenieurbüros daran teilnehmen.

Im Rahmen des Events sollen Mobilitätsformen der Zukunft diskutiert werden: E-Mobilität, autonome Verkehre, emissionsfreie Stadtlogistik, das Leitbild der 15-Minuten-Stadt, gemeinsam genutzte Fahrräder, Autos, Roller und Scooter sowie mehr ÖPNV und Fahrradverkehr.

 

Die Teilnahme an Symposium und am Festakt ist übrigens kostenlos, eine Anmeldung ist unter www.immermodern.de möglich.

Quellen: Franke Steinert GmbH, Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg, immermodern.de