Am Schöneberger Ufer in Berlin-Tiergarten plant die Feuersozietät Berlin Brandenburg die Erweiterung ihres Unternehmenssitzes. Im ausgelobten Wettbewerb konnte sich das Büro Graft Architects durchsetzen. Der geplante Neubau soll das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1936 ergänzen.
© Visualisierungen: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH / bloomimages
Text: Björn Leffler
Die Feuersozietät ist die zweitälteste Versicherungsgesellschaft Deutschlands, gegründet im Jahr 1718 in Berlin durch Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. Sie ist, zusammen mit der 1947 gegründeten Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Konzerns Versicherungskammer Bayern und gehört heute zur Sparkassen Finanzgruppe.
Der Unternehmenssitz der Feuersozietät befindet sich in Berlin-Tiergarten am Schöneberger Ufer. Hier sitzt die Versicherungsgesellschaft in einem Altbau aus den 1930er Jahren, der in den kommenden Jahren um einen modernen Neubau erweitert werden soll.
Unternehmenssitz der Feuersozietät in Berlin-Tiergarten soll erweitert werden
Den von der Feuersozietät ausgelobten Wettbewerb konnte das in Berlin ansässige Büro Graft Architects für sich entscheiden. Nach den Plänen des Büros soll im Neubau eine Bruttogeschossfläche von gut 27.000 Quadratmetern entstehen.
Das Neubauprojekt befindet sich unweit von Potsdamer Platz, Kulturforum und Park am Gleisdreieck und wird aufgrund seiner innerstädtischen Lage hervorragend an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen sein. Auf der nördlichen Seite grenzt das Ensemble an den Park am Karlsbad.
„Graft“ realisiert das Projekt „Am Karlsbad“: 27.000 m² Nutzfläche entstehen
Das Projekt trägt somit den Namen „Am Karlsbad“, auch ausgehend von der offiziellen Adresse der Feuersozietät, Am Karlsbad 4-5. Das Unternehmen hat seinen Sitz seit etwa 90 Jahren an diesem Standort und möchte diesen zukünftig stärken und ausbauen.
Graft möchte mit dem geplanten Vorhaben die repräsentative Blockrandbebauung mit einem Neubau-Ensemble vervollständigen. Die gewählte Architektur soll dabei die bestehende, städtische Blockstruktur sinnvoll ergänzen und gemeinsam mit den denkmalgeschützten Bestandsbauten ein harmonisches Gesamtbild ergeben.
Denkmalgeschützte Altbauten sollen durch einen Neubau ergänzt werden
Der Neubau wird dabei direkt an das bestehende Gebäude der Feuersozietät von 1936 grenzen und bis zur Bissingzeile entwickelt, wo ehemalige Parkplatzflächen überbaut werden sollen. Aus der Verbindung von Alt- und Neubauten soll ein Campus mit internen Wegeverbindungen und vier grünen Innenhöfen entstehen.
Jeder der Höfe soll seine eigene Identität erhalten, wobei das Herz des Campus der große Bestandshof der Feuersozietät bleiben wird. Die nordöstliche Seite des Blockes ist historisch durch die Ausbildung einer Blockrandbebauung und große Verwaltungsbauten geprägt.
Feuersozietät: Neubau nimmt historische Blockrandbebauung auf
Der Neubau nimmt diese Bauflucht der Straße Am Karlsbad auf. Die geplante Fassade soll optisch zwischen den links und rechts angrenzenden Gebäuden „vermitteln“. Auch im Südwesten, an der Bissingzeile, soll der Blockrand geschlossen werden.
Allerdings soll hier die historische, mäandernde Logik der vor- und zurückspringenden Gebäudekörper aufgenommen und in moderner Form interpretiert werden. Dadurch sollen Entrees und „Vorgärten“ entstehen, die sich in die bestehende Struktur der Wohnstraße einfügen sollen.
Auch eine Tiefgarage wird Teil des Projekts sein. Darüber hinaus sollen im Erdgeschoss überdachte Fahrradstellplätze sowie Umkleiden und Duschen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen.
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Quellen: GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH, Architektur Urbanistik Berlin
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