Die Planungen der Berliner Verkehrsverwaltung, drei neue U-Bahnlinien bauen zu wollen, um die künftigen Wohnquartiere in Pankow anzubinden, wirken sich auch auf die Planungen der einzelnen Quartiere aus. Im künftigen Wohnviertel “Blankenburger Süden” sollen nun nicht mehr 6.000 Wohnungen entstehen, sondern 8.000.
© Visualisierung Titelbild: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Text: Björn Leffler
Zwischen den Pankower Ortsteilen Blankenburg und Heinersdorf soll auf den ehemaligen Rieselfeldern ein neues Stadtquartier mit bis zu 6.000 Wohnungen, Gewerbeflächen, Schulen, Kindergärten, Freizeit- und Erholungsangeboten sowie weiteren sozialen und kulturellen Einrichtungen entstehen.
So weit, so bekannt. In der vergangenen Woche machte die Senatsverkehrsverwaltung nun Pläne öffentlich, die den Bau von bis zu drei neuen U-Bahnlinien zum Inhalt haben. Diese Linien sollen die geplanten Wohnquartiere in Pankow – darunter auch das neue Quartier “Blankenburger Süden” – mit einer optimalen ÖPNV-Anbindung versorgen.
Verkehrsverwaltung plant in Pankow den Bau von drei neuen U-Bahnlinien
Die U-Bahnprojekte umfassen laut Senatsmitteilung eine Verlängerung der Linie U9 von der Osloer Straße über Pankow Kirche, Heinersdorf, Blankenburg bis nach Karow. Zudem soll die U2 von Pankow über Pankow Kirche nach Französisch Buchholz verlängert werden.
Zusätzlich plant Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) eine Machbarkeitsstudie für die Linie U10 vom Alexanderplatz über Weißensee in den Nordosten der Hauptstadt. Zuvor hatte die CDU den Wunsch geäußert, die Linie bis nach Buch zu führen oder sogar bis nach Brandenburg zu verlängern. Dies wird wohl auch weiterhin im Gespräch bleiben.
“Blankenburger Süden”: Nun sollen 8.000 neue Wohnungen entstehen
Der unerwartete, geplante Ausbau der U-Bahn-Infrastruktur im Nordosten Berlins wirkt sich nun auch direkt auf die Planung der betroffenen Wohnquartiere aus. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, sollen im Quartier “Blankenburger Süden” nun nicht mehr 6.000 Wohnungen entstehen, sondern 8.000.
Diese Wohnungen sollen auf zwei Quartierszentren aufgeteilt werden. Die zukünftige U-Bahnanbindung erlaube eine derartige Anpassung der Wohnungszahlen nach oben.
Im heutigen Gewerbegebiet Heinersdorf sollen 4.000 neue Wohnungen entstehen
Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen konkretisierte die Planungen: Im heutigen Gewerbegebiet Heinersdorf sollen 4.000 neue Haushalte entstehen, weitere 4.000 Wohnungen sind im bisherigen Kerngebiet des Zukunftsquartiers am Blankenburger Pflasterweg geplant.
Allerdings wird der Bau der neuen Wohnungen nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern zeitlich versetzt. Die ersten Teilprojekte werden voraussichtlich erst gegen Ende des Jahrzehnts beginnen. Eine Fertigstellung des gesamten neuen Stadtquartiers ist nicht vor 2040 zu erwarten. Bebaut werden soll eine Fläche von rund 40 Hektar.
40 Hektar: Senat will Baugrund so effektiv wie möglich nutzen
Der Berliner Senat möchte das Gelände, welches sich vollständig in Landesbesitz befindet, so effektiv wie möglich ausnutzen und schraubt daher nun die Planungen nach oben.
Das Planungsgebiet ist heute vor allem landschaftlich geprägt und von zahlreichen Wassergräben durchzogen. Zwei lange Baumalleen führen quer über die landwirtschaftlich genutzten Flächen, auch ein Golfplatz ist Teil des Gebiets. Im Westen liegen die Erholungsanlagen Blankenburg und Familiengärten, im Osten die Kleingartenanlage Märchenland sowie offener Landschaftsraum.
Neben dem neu entstehenden Wohnraum soll auf dem Gelände aber auch Raum für Arbeiten sowie soziale und kulturelle Nutzungen entwickelt werden und Gewerbeflächen entstehen. Das Quartier soll zudem, wie die meisten der vom Senat neu geplanten Wohnquartiere, autoarm und klimaneutral entwickelt werden.
Pankow: Gegen das Projekt gab es von Beginn an Vorbehalte
Das Projekt wird und wurde von Beginn an von Bedenken begleitet, die vor allem durch Anwohnerinnen und Anwohner geäußert werden. Sie befürchten, dass der Bezirk durch den massiven Zuzug neuer Bewohnerinnen und Bewohner infrastrukturell überfordert wird.
Auch Naturschützer äußern ihre Bedenken gegen die Bebauung der landschaftlich geprägten Flächen. Durch die nun bekannt gewordenen Planungen des Berliner Senats, die Zahl der Wohnungen nach oben zu schrauben, dürften die Vorbehalte gegen das Projekt nicht gerade kleiner geworden sein.
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Quellen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, yellow z, bgmr Landschaftsarchitekten, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, BVG, Der Tagesspiegel, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz, Bezirksamt Pankow
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