In Berlin-Charlottenburg, direkt hinter der Deutschen Oper, plant das in Berlin ansässige Unternehmen assiduus³ ein nachhaltiges Gewerbeprojekt mit dem Namen “Zillecampus”. Das Projekt wächst an der namensgebenden Zillestraße und soll bis Ende 2024 abgeschlossen werden. Geheizt und gekühlt wird dort künftig ausschließlich mit Erdwärme und Sonnenenergie.

Goethermie soll den “Zillecampus” in Berlin-Charlottenburg künftig mit Wärme und Kühlung versorgen. Das nachhaltige Bauvorhaben soll bis Ende 2024 abgeschlossen werden. / © Visualisierung: assiduus³, Partner und Partner Architekten

© Visualisierungen: Assiduus, Partner und Partner Architekten
Text: Björn Leffler

 

In Berlin-Charlottenburg, unweit des Ernst-Reuter-Platzes, realisiert das in Berlin ansässige Unternehmen assiduus³ einen nachhaltigen Gewerbecampus. Das Projekt wird derzeit an der Zillestraße direkt hinter der Deutschen Oper umgesetzt. Die Baugenehmigung für das ambitionierte Projekt wurde Ende 2022 erteilt.

Bei der Realisierung des “Zillecampus” genannten Quartiers geht es nicht um ein reines Neubauprojekt. Auch die Integration bereits bestehender Gebäude in das Bauvorhaben ist eine wichtige Komponente des “kreislauffähigen Büroprojekts“, wie es die Projektplaner nennen.

PROJEKTENTWICKLER “ASSIDUUS³”: BAUVORHABEN MIT NACHHALTIGEM ANSATZ

Verantwortlich für das architektonische Konzept des Vorhabens ist das Büro Partner und Partner Architekten. Das Unternehmen assiduus³ setzt nach eigener Aussage städtebauliche Projekte um, die CO²-Emissionen reduzieren und – neben möglichst klimaneutralen Neubauten – eine Bestandserhaltung zum Ziel haben.

So wird es auch beim Projekt “Zillecampus” umgesetzt, den das Unternehmen sogar als “ökologischen Leuchtturm” bezeichnet. Neben einer zu 100 Prozent aus Holz bestehenden Neubaukonstruktion soll ein Gebäude aus den 1960er Jahren erhalten und modernisiert werden.

HOLZBAU UND SANIERUNG: “ZILLECAMPUS” SOLL “ÖKOLOGISCHER LEUCHTTURM” WERDEN

Alle Bauteile und Baumaterialien, die im Projekt zum Einsatz kommen, sollen so eingebracht werden, dass sie im Sinne des Kreislaufwirtschaftsansatzes wieder verwendbar bleiben. Hierzu werden sie im Materialkataster für Gebäude erfasst (“Madaster”).

Aus dem Bestandsgebäude ausgebaute Bauteile sollen ebenfalls wiederverwendet und über die Baumaterialienplattform Concular in den Wiederverwertungskreislauf eingebracht werden.

KREISLAUFWIRTSCHAFT: BAUMATERIALIEN SOLLEN WIEDERVERWENDBAR SEIN

Durch diese zwar aufwendigen aber nachhaltigen Bauprozesse soll eine messbare Einsparung von Ressourcen, Abfall und CO² erreicht werden. Auch der Betrieb der Gebäude soll nachhaltig und CO²-sparend erfolgen.

Die Kühlung und Beheizung der künftigen Büroräume wird künftig über ein eigenes Erdsondenfeld auf dem etwa 7.500 Quadratmeter großen Grundstück erfolgen. Im Rahmen des Projekts soll das größte, private Geothermie-Feld der Hauptstadt mit 72 Sonden in knapp 100 Meter Tiefe entstehen.

Geothermie soll Kühlung und Beheizung des Campus gewährleisten

Fast alle dieser Sonden wurden mittlerweile im Boden verankert. Die Sonden nutzen die im Erdreich gespeicherte Wärmeenergie für die Beheizung der zukünftigen Büroräume. Das Geothermiefeld soll nach Fertigstellung des Komplexes wird der Gasag Solution Plus für eine Dauer von 20 Jahren zur Verfügung gestellt.

Die Gasag plant, den Gewerbekomplex mit Hilfe von zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen komplett klimaneutral mit Wärme im Winter und Kälte im Sommer zu versorgen. Der erforderliche Strom für die Pumpen wird vor Ort durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt.

“ZILLECAMPUS” IN CHARLOTTENBURG: BIS ENDE 2024 SOLL DAS PROJEKT REALISIERT WERDEN

Der “Zillecampus” soll also vollkommen unabhängig von externen Energiequellen wie Öl, Gas oder Fernwärme betrieben werden – ein ambitionierter Ansatz. Knapp 14.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche sollen bei dem Vorhaben entstehen, die ausschließlich für Büronutzungen vorgesehen sind.

Im Rahmen des im Bau befindlichen Projekts soll neben den neuen Gebäuden auch ein Garten entstehen, der von den zukünftigen Mieterinnen und Mietern genutzt werden kann. Bis Ende dieses Jahres soll das Projekt nach aktuellem Stand abgeschlossen werden.

 

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© Visualisierung: assiduus³, Partner und Partner Architekten

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Quellen: Partner und Partner Architekten, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Woche, Deutsches Architektur Forum, assiduus³

 

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