Am Berliner Ostbahnhof in Friedrichshain werden derzeit zwei großformatige Gewerbeprojekte realisiert, die sich räumlich direkt gegenüberstehen. Auch der Bahnhof selbst wird noch bis 2024 aufwendig instandgesetzt und modernisiert.
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Text: Björn Leffler
Am Berliner Ostbahnhof wird seit vielen Jahren fast schon traditionell sehr viel gebaut. Während der Bahnhof selbst gerade umfassend saniert und instandgesetzt wird, entstehen in seinem direkten Umfeld zwei großformatige Gewerbeprojekte, die sich räumlich direkt gegenüberstehen.
Auf dem Areal des historischen Postbahnhofs wird derzeit bis 2023 ein Unternehmenscampus errichtet. Wie auch beim wenige Straßen entfernten Projekt „Wriezener Bahnhof“ sollen auch hier hochwertige und kreativ konzipierte Büro- und Gewerbeflächen entstehen.
Neubau und denkmalgeschützte Gebäude: Gewerbecampus am Postbahnhof
Der Postbahnhof im Berliner Stadtteil Friedrichshain war von 1907 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein wichtiger Knotenpunkt des Bahnpostverkehrs in Preußen und dem östlichen Deutschland. Große Teile des Areals stehen heute unter Denkmalschutz.
Bei der Umsetzung des Projekts „Am Postbahnhof“ soll der Denkmalschutz nicht nur berücksichtigt werden, sondern den gesamten Charakter des Vorhabens dominieren.
Am Postbahnhof: Nutzfläche von 25.000 Quadratmetern entsteht
Insgesamt soll eine Bruttogeschossfläche von knapp 25.000 Quadratmetern entstehen. Büroflächen und Arbeitsräume, Gastronomieangebote, dazu mehrere Dachterrassen auf verschiedenen Ebenen sowie eine Tiefgarage werden Teil des Projekts sein, welches mittlerweile schon weit vorangeschritten ist. Der Bau des geplanten Neubaus ist bereits fast fertiggestellt.
So weit ist das “Schwesterprojekt” auf der anderen Seite der Bahntrasse zwar noch nicht, aber auch hier sind bereits erste Bauaktivitäten erkennbar. Das Baufeld für das Büroprojekt “PLTFRM.Berlin” des Unternehmens HB Reavis wird bereits vorbereitet. Die Stadtbahntrasse am Ostbahnhof ist derzeit also von zwei großen, gewerblich orientierten Bauprojekten eingerahmt.
“PLTFRM.Berlin”: Büroprojekt entsteht direkt an der Stadtbahntrasse
Es ist bereits das zweite Projekte des Unternehmens in Berlin. In Prenzlauer Berg ist das Projekt „DSTRCT.Berlin“ mittlerweile abgeschlossen, welches auf dem Gelände eines ehemaligen, historischen Viehschlachthofes entstanden ist.
Während bei dem Projekt an der Landsberger Allee eine Mischung aus denkmalgeschützten und neu gebauten Gebäuden umgesetzt wurde, wird am Ostbahnhof in Friedrichshain ein kompletter Neubau entstehen, der auf einem schmalen Grundstück zwischen Bahntrasse und einem bereits bestehenden Baumarkt sowie einer Supermarkt-Filiale entsteht.
Langgezogene Grundstücksform: 28.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen
Die langgezogene Form des Grundstücks gibt dem zukünftigen Gebäude dann auch seine ganz eigene Charakteristik, denn es wird direkt parallel zur Gleisstrecke entstehen und dem Quartier am Ostbahnhof damit eine völlig neue Wirkung geben, vor allem für Bahnreisende, aber natürlich auch für diejenigen Menschen, die zukünftig rund um den Ostbahnhof arbeiten werden.
Insgesamt sollen bei dem Vorhaben knapp 28.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen sowie Außen- und Terrassenflächen, die fast 1.000 Quadratmeter umfassen. Hinzu kommen 400 Fahrradstellplätze und 21 Mitarbeiterduschen. Auch Gastronomieangebote sollen im Gebäude eingerichtet werden.
Ostbahnhof: Komplettsanierung der gewölbten Hallendächer
Wie bereits oben erwähnt wird auch am Ostbahnhof selbst seit über einem Jahr intensiv gebaut. So soll eine Komplettsanierung der beiden gewölbten Hallendächer den fast 100 Jahre alten Bahnhof aufwerten. Die Behandlung der Stahlbögen ist Teil des zweiten Bauabschnittes und erfolgt in drei Etappen. Hinzu kommt der vollständige Austausch der statisch notwendigen Zugbänder zwischen den Bögen.
Zusätzlich werden Holz und Drahtglas durch Blech und betretbares Sicherheitsglas ersetzt. Spezielle Lamellen an den Sockeln der aufgesetzten Gläser begünstigen im Brandfall den Rauchabzug. Und auch ein bislang nicht vorhandener Blitzschutz soll ergänzt werden.
Abschluss der Bauarbeiten bis 2024 – Kosten von 70 Millionen Euro
Da der Verkehrsbetrieb während der Bauarbeiten vollständig weiter läuft, wird das Projekt aufwendiger. Die Kranarbeiten gehen hierdurch langsamer voran. Zusätzlich musste zur Sicherung der Arbeiten eine durchschlagsichere Arbeitsebene eingezogen werden. Diese Maßnahmen erhöhen neben dem zeitlichen und personellen Aufwand natürlich auch die Kosten.
Bis 2024 sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden. Dann wird das Projekt aller Voraussicht nach eine Summe von rund 70 Millionen Euro verschlungen haben. Rund um den Ostbahnhof wird es in rund zwei Jahren also ein vollkommen neues, städtebauliches Gesicht geben – und eine runderneuerte Bahnhofshalle.
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