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Neuerfindung: Am Ostbahnhof entsteht das “Wriezener Karree”

Auf dem Gelände des einstigen Wriezener Bahnhofs wird in den kommenden Jahren ein neues Büro-, Gewerbe- und Freizeitquartier entstehen. Das Konzept für die Neuentwicklung des Geländes kommt vom Architekturbüro Graft.

Der Wriezener Bahnhof war seit 1903 zunächst ein separater Bahnsteig des historischen Schlesischen Bahnhofs und seit 1924 ein eigenständiger Bahnhof, der an der sogenannten Ostbahn lag. Seinen Namen erhielt der Bahnhof als Endpunkt der Reisezüge von Berlin nach Wriezen.

Neukonzeption des historischen Bahnhofsgeländes

Der Personenverkehr im Bahnhof endete bereits wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, der Güterverkehr dann kurz nach dem Mauerfall. Das heutige Areal, “Wriezener Karree” genannt, trägt seinen Namen aber noch immer.

Die auf diesem Gelände stehenden Wohnhäuser, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten, wurden zu DDR-Zeiten abgerissen, so dass das Areal für eine gewerbliche Nutzung neu bebaut werden konnte. Diese gewerbliche, kommerzielle Bebauung prägt das Bild bis heute. Zahlreiche Großmärkte, Baumärkte, Verleihstationen und Lagerhallen befanden und befinden sich dort. Letzter Mieter auf dem Gelände des einstigen Bahnhofs war ein Industriemöbelhaus.

Ein neues Stadtquartier soll entstehen

Nun soll auf dem Areal ein neues Stadtquartier entstehen. Das “Wriezener Karree”, wie das Projekt logischerweise betitelt ist, soll der erste Block der Entwicklung des Areals sein, weitere sollen folgen. Diesem Initialprojekt fällt also eine entscheidende, identitätsstiftende Rolle zu und wird für die weitere Ausgestaltung des Viertels maßgeblich sein.

Auf dem Gelände wird ein Gebäudeensemble mit gemischter Nutzung entstehen. Im Erdgeschoss der mehrgeschossigen Gebäudeanlage soll ein Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Supermärkten und Sportangeboten geschaffen werden. In den Geschossen darüber sollen Büroflächen entstehen.

Drei Gebäude mit gemischter Nutzung

Diese unterschiedlich ausgeprägten Angebote sollen nach dem Willen der Stadtplaner*innen und des Büros Graft dem bisher eher vorstädtisch und kommerziell geprägten Quartier eine neue, urbane Identität verleihen.

Das Grundstück umfasst insgesamt gut 14.000 Quadratmeter. Auf dieser Fläche sollen drei separate Gebäude errichtet werden. Eine diagonale Passage zwischen zwei geplanten Stadtplätzen soll eine öffentliche Durchwegung des Geländes ermöglichen und das Grundstück mit der angrenzenden Nachbarschaft verbinden. Auch die erst kürzlich entstandene Parkfläche “Wriezener Park” soll so mit dem “Wriezener Karree” verknüpft werden.

Öffentliche Plätze und Wege sind geplant, auch eine begrünte Brücke

Eine landschaftlich gestaltete Brücke wird den sich diagonal kreuzenden Weg überqueren und soll somit einer Art schwebenden Garten über dem Straßenniveau schaffen. Die große, kreisförmige Öffnung über dieser Passage soll Tageslicht hereinlassen und Sichtbeziehungen zwischen den verschiedenen Ebenen schaffen.

Projektentwickler des Vorhabens ist das Unternehmen TLG Immobilien. Dieses ist dafür verantwortlich, die entstehenden 37.000 Quadratmeter Nutzfläche ab 2024 – dem geplanten Fertigstellungsdatum – auf dem Berliner Immobilienmarkt zu vermarkten. Die Generalplanung des Projekts wird beim konzeptgebenden Büro Graft selbst liegen.

© Grafiken / Renderings: GRAFT GmbH
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A new office, commercial and leisure quarter will be built on the site of the former Wriezen train station (“Wriezener Bahnhof”) in the coming years. The concept for the redevelopment of the site comes from the architectural firm Graft.

Since 1903, the “Wriezener Bahnhof” was initially a separate platform of the historic Schlesischer Bahnhof and since 1924 an independent station located on the so-called Ostbahn. The station got its name as the terminus of passenger trains from Berlin to Wriezen.

NEW CONCEPTION OF THE HISTORIC STATION AREA

Passenger traffic at the station ended just a few years after the end of World War II, freight traffic then shortly after the fall of the Berlin Wall. However, today’s area, called “Wriezener Karree,” still bears its name.

The residential buildings on this site that had survived World War II were demolished during GDR times so that the area could be redeveloped for commercial use. This commercial development still characterizes the area today. Numerous wholesale markets, DIY stores, rental stations and warehouses were and are located there. The last tenant on the site of the former train station was an industrial furniture store.

A NEW URBAN QUARTER IS TO BE CREATED

Now a new urban quarter is to be built on the site. The “Wriezener Karree,” as the project is logically titled, is to be the first block in the development of the site, with others to follow. This initial project will therefore play a decisive, identity-creating role and will be decisive for the further development of the district.

A mixed-use ensemble of buildings will be built on the site. On the first floor of the multi-storey building complex, a mix of retail, gastronomy, supermarkets and sports facilities will be created. Office space is to be created on the floors above.

THREE MIXED-USE BUILDINGS

According to the urban planners and the Graft office, these different offerings will lend a new, urban identity to the previously suburban and commercial neighborhood.

The site covers a good 14,000 square meters. Three separate buildings are to be erected on this area. A diagonal passage between two planned city squares will provide a public thoroughfare through the site and connect the property with the adjacent neighborhood. The recently created “Wriezener Park” park area is also to be linked to the “Wriezener Karree” in this way.

PUBLIC SQUARES AND PATHWAYS ARE PLANNED, INCLUDING A LANDSCAPED BRIDGE

A landscaped bridge will cross the diagonally intersecting path, creating a kind of floating garden above street level. The large circular opening above this passage will let in daylight and create visual relationships between the different levels.

The project developer of the project is the company TLG Immobilien. This is responsible for marketing the resulting 37,000 square meters of usable space on the Berlin real estate market from 2024 – the planned completion date. The general planning of the project will be the responsibility of the concept-giving office Graft itself.

© Graphics / Renderings: GRAFT GmbH

 

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1 Kommentar

  1. betty August 3, 2022

    Wie schade, was für eine verpasste Chance, gibt es gar keine ArchitektInnen mit Fantasie heutzutage? Diese Pläne sind wirklich langweilig, unästhetisch, und sehen jetzt schon alt aus. Die dominanten Vertikalen mag ich nicht, sehr unfreundlich und nicht einladend, alles um den Ostbahnhof scheint mir sehr einfallslos und ohne Charakter geplant zu sein.

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