Der Weiterbau der M10 ist eines der wichtigsten Verkehrsprojekte in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln, um die urbanen Zentren an der Warschauer Straße und rum um den Hermannplatz besser miteinander zu verknüpfen. Die ursprünglich geplante Haltestelle am Hermannplatz jedoch kann nicht realisiert werden. Endpunkt der neuen Strecke soll nun die Urbanstraße werden.
© Visualisierungen: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Text und Titelfoto: Björn Leffler
Eines der wichtigsten und zugleich aufwendigsten Verkehrsprojekte im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist der geplante Weiterbau der Tramlinie M10 von der bisherigen Endhaltestelle an der Warschauer Straße bis zur Urbanstraße, an der Grenze zum Nachbarbezirk Neukölln.
Die zukünftige Trasse soll über die Oberbaumbrücke und die Falckensteinstraße führen und die Linie durch den Görlitzer Park führen. Anschließend sollte es weitergehen über Glogauer Straße, Panierstraße und Sonnenallee bis zur Endhaltestelle am Hermannplatz.
M10: Geplante Endstation am Hermannplatz wird nicht realisiert
Wie der Verkehrsstadtrat des Bezirks Neukölln, Jochen Biedermann (Die Grünen), jedoch kürzlich mitteilte, soll die geplante Endhaltestelle am Hermannplatz nun doch nicht realisiert werden. Zu groß seien die Hürden für eine entsprechende Umsetzung der bisherigen Pläne.
Obwohl laut Verkehrsverwaltung eine Endstation auf dem Hermannplatz favorisiert wird, sei dies derzeit nicht umsetzbar. Begründet wird die Entscheidung unter anderem durch die dichten Verkehrsströme im Platzbereich, zu wenig Freiraum auf dem Platz selbst und den traditionsreichen Wochenmarkt, der auch weiterhin auf dem Hermannplatz stattfinden soll.
Weiterbau der M10: Neue Endhaltestelle an der Urbanstraße geplant
Vorläufig soll die Endhaltestelle daher zunächst auf der Urbanstraße eingerichtet werden. Die Straßenbahn wird also am Hermannplatz vorbeifahren und nicht direkt dort halten – ein verschmerzbarer Kompromiss.
Ob die Linie in den weiteren Jahren nach ihrer Inbetriebnahme möglicherweise doch noch ihr Ende am Hermannplatz finden wird, sollen weitere, städtebauliche und verkehrliche Untersuchungen zeigen. Sehr wahrscheinlich scheint das Szenario allerdings nicht mehr zu sein.
Tramlinie durch Kreuzberg: Herausfordernde Streckenplanung
Nicht nur am Hermannplatz warten auf die Stadtplanerinnen und Stadtplaner einige Herausforderungen bei der Konzeption der neuen Streckenführung. Auch in der Falckensteinstraße wird die Installation der Tramstrecke den Charakter der Straße vollkommen verändern, denn der Autoverkehr soll für den Bau der Linie aus der Straße komplett verschwinden. Zukünftig sind zwei Straßenbahngleise und beidseitig Radwege vorgesehen (siehe Visualisierung unten).
Für die vorgesehene Streckenführung durch den Görlitzer Park wird nach Angaben der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eine attraktive Gestaltung angestrebt. Die Strecke solle sich ins Gesamtensemble einfügen, soll Rasengleise und sichere Überquerungen erhalten.
An der Trassenführung durch den Görlitzer Park hatte es schon vor Jahren Kritik gegeben, unter anderem durch die Parteifraktion Die Linke im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Da diese Streckenführung jedoch die kürzeste Fahrtzeit verspricht, wird an der Realisierung dieser Trassenführung weiter gearbeitet.
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Quellen: BVG, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Berliner Morgenpost, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
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