An der Storkower Straße in Berlin-Prenzlauer Berg hat das Wohnungsbauunternehmen Berlinovo 76 Apartments errichtet und an den landeseigenen Klinikkonzern Charité übergeben. Dieser wird die neu entstandenen Wohnungen vor allem für im Ausland angeworbene Pflegekräfte nutzen.
© Foto Titelbild: Markus Heggen (Charité)
Text: Björn Leffler
Bereits Ende September übergab das Wohnungsbauunternehmen Berlinovo im Rahmen einer feierlichen Zeremonie (siehe Titelbild) den symbolischen Schlüssel für ein kürzlich fertiggestelltes Wohnhaus an der Storkower Straße in Berlin-Prenzlauer Berg an den Klinikkonzern Charité.
Gemeinsam mit dem Generalübernehmer IWP Hohental Plan- und Generalbau GmbH ist es laut Berlinovo gelungen, die Immobilie – trotz aktueller Herausforderungen im Baugeschäft – im Zeit- und Kostenrahmen fertigzustellen.
Prenzlauer Berg: 76 Wohnungen wurden an die Charité übergeben
Die Bauzeit für das Projekt betrug insgesamt 19 Monate, Baustart war im Dezember 2021. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf knapp neun Millionen Euro. Die Charité fungiert in dieser Kooperation als Generalmieter im neuen Gebäude – ein Novum.
Der landeseigene Universitätsklinikkonzern hat die entstandenen 76 Apartments langfristig gemietet und möchte diese seinen Beschäftigten zur Verfügung stellen, denn die Bereitstellung von Wohnraum ist oft ein entscheidendes Argument bei der Gewinnung von neuen Nachwuchs- und Fachkräften.
Wohnhaus mit Photovoltaik- und solarthermischer Anlage
Das Gebäude wurde in Massivbauweise errichtet. Es erfüllt in Sachen Energieeffizienz mit der Effizienzhausstufe 40 nach Angaben der Projektverantwortlichen den höchsten Standard und beinhaltet auch eine große, vertikale Photovoltaik-Anlage sowie eine solarthermische Anlage. Erstere befindet sich an der Fassade zu den Dachterrassen in der zweiten und fünften Etage, Letztere auf dem Dach.
Der Neubau ist unweit des S-Bahnhofs Landsberger Allee entstanden, infrastrukturell also hervorragend angebunden, da dort nicht nur die Ringbahn sondern auch mehrere Tramlinien mit Anschluss an die Innenstadt verkehren.
Berlinovo baut Wohnungen für Beschäftigte, Studenten und Senioren
Das Wohnungsbauunternehmen Berlinovo ist als strategischer Partner des Landes Berlin auch darauf ausgerichtet, Lösungen für besondere Wohnbedarfe zu entwickeln, allen voran in den drei Segmenten Studentenwohnungen, Beschäftigtenwohnen und Seniorenwohnen.
Stefan Evers (CDU), Senator für Finanzen und Aufsichtsratsvorsitzender der Berlinovo äußerte sich, wenig überraschend, sehr angetan zum Projekt: “Was Berlinovo hier mit den beteiligten Partnern in so kurzer Zeit hochgezogen hat, ist bemerkenswert. Ich bin mir sicher, die Fachkräfte der Charité werden sich hier wohlfühlen.”
Faktor Wohnraum wird bei Anwerbung von Fachkräften immer wichtiger
Astrid Lurati, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur der Charité, betonte die Wichtigkeit des Projekts für den Krankenhauskonzern: “Die Charité engagiert sich sehr, weitere Pflegekräfte zur Aufrechterhaltung der hohen Qualität in der Krankenversorgung anzuwerben. Als ein kritischer Faktor hat sich dabei die schwierige Wohnraumsituation in Berlin erwiesen. Inzwischen hat sich dies in Ballungsräumen als Wettbewerbsfaktor in der Rekrutierung von Fachpersonal, insbesondere von Pflegekräften aus dem Ausland, entwickelt.”
Die Charité intensiviert ihre Bemühungen bei der Anwerbung von internationalen Pflegekräften aufgrund des vorherrschenden Pflegekräftemangels und hat dafür Anfang des Jahres eine eigene Stabsstelle eingerichtet.
Charité: Integration ausländischer Pflegekräfte hat hohe Priorität
Ziel dieser Abteilung ist die Gewinnung und Integration internationaler Pflegekräfte und Ärzte, insbesondere aus Albanien, Mexiko, Philippinen, Tunesien, Brasilien, Kolumbien und der Türkei. Prämisse dabei ist, keine Pflegekräfte aus Ländern anzuwerben, die selbst Arbeitskräfte benötigen. Aktuell sind in der Charité rund 700 Personen aus sogenannten Drittländern beschäftigt.
Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte bringt für die Charité aber auch einige Herausforderungen mit sich. Carla Eysel, Vorstand für Personal und Pflege, erklärt das: “Die Charité (…) hat mit mehr als 21.550 Beschäftigten und 121 Nationalitäten eine sehr internationale Belegschaft. (…) Dabei kümmern wir uns beispielsweise um Sprachkurse sowie die fachliche Anerkennung und inzwischen auch vermehrt um geeignete Wohnmöglichkeiten.”
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Quellen: Berlinovo, Charité, Berliner Woche
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