Der Umbau des historischen Gasometers in Berlin-Schöneberg war im Vorfeld kontrovers diskutiert worden – und hatte viele Gegner. Mittlerweile jedoch füllt der mit einer Glasfassade versehene Neubau das historische Industriedenkmal vollkommen aus. Wir haben uns einmal die Wirkung des ungewöhnlichen Bauwerks auf dem EUREF Campus angesehen.

Wie der umgebaute Gasometer in Berlin-Schöneberg aussehen wird, kann man mittlerweile schon sehr gut erkennen. Im Mai 2023 wurde Richtfest für das Projekt gefeiert. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Der historische Gasometer auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg wird derzeit in ein modernes Bürogebäude umgewandelt. Genauer gesagt wird ein neues, kreisrundes Gebäude in die bestehende Konstruktion hinein gebaut.

Anfang Mai 2023 wurde Richtfest für den Innenausbau der historischen Stahlkonstruktion gefeiert. Dieser Ausbau des Gasometers soll nach Angaben der Projektverantwortlichen das finale Bauvorhaben auf dem EUREF-Campus mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro sein.

Um den Umbau des Gasometers hatte es jahrelange Auseinandersetzungen gegeben

Doch bevor es zum Umbau des Gebäudes kam, gab es eine lange mediale und zuletzt auch eine juristische Auseinandersetzung um das Projekt. Denn die Bürgerinitiative „Gasometer retten“ kritisiert bis heute, dass sich die EUREF AG über den Denkmalschutz hinwegsetzen würde. Der BUND, der Verein Denk mal an Berlin und eine Bürgerinitiative schlossen sich dieser Argumentation an.

Auch das Landesdenkmalamt hatte die Ausbaupläne wiederholt scharf kritisiert. Vor allem den Komplettausbau des Gasometers bis zur beinahe vollen Gebäudehöhe lehnten die Denkmalschützer ab und forderten stattdessen, dass mindestens die oberen zwei Felder des Rundbaus frei bleiben müssten.

Im Juni 2021 entschied der Bezirk, dass der Umbau durchgeführt werden kann

Im Juni 2021 jedoch beschloss der Bezirk Tempelhof-Schöneberg, dass der Umbau wie geplant durchgeführt werden könne. So urteilte der Bezirk damals, dass Denkmalschutzbelange gegenüber dem öffentlichen Interesse an einer Weiterentwicklung des Standorts und der Schaffung vieler Arbeitsplätze nachrangig seien.

In dem ausgebauten Gasometer entsteht nun ein Bürogebäude, welches zukünftig Raum für 2.000 Arbeitsplätze bieten wird – Mieter wird die Deutsche Bahn. Der in die Stahlkonstruktion hinein gebaute Büroturm reicht mittlerweile also bis zum vorletzten Ring. Darauf soll, etwas zurückgesetzt, ein Aufbau für eine Skylounge gesetzt werden.

Mittlerweile ist die Wirkung des “neuen” Bauwerks mit der Kombination aus historischer und moderner Architektur sehr gut sichtbar. Das Bauwerk verändert nicht nur den EUREF-Campus, sondern auch die umliegenden Quartiere in Schöneberg.

Der EUREF-Campus: Erfolgsgeschichte in Berlin-Schöneberg

Unabhängig vom Gasometer-Projekt ist der EUREF-Campus für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg eine Erfolgsgeschichte. Das Areal zwischen Südkreuz und S-Bahnhof Schöneberg gilt als führender Standort der Energiewende in Deutschland.

Mehr als 150 Unternehmen, Start-ups sowie kleine und mittelständische Firmen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sind auf dem fast sechs Hektar großen Gelände ansässig und arbeiten mit ihren rund 5.000 Beschäftigten an den zukunftsrelevanten Themen wie Energiemanagement, Mobilität und Klimaschutz.

 

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: EUREF AG, Deutsche Bahn, BUND, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Landesdenkmalamt Berlin

 

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