Das bis 2017 vom Unternehmen Vattenfall genutzte Gelände an der Puschkinallee in Alt-Treptow wird mittlerweile vom BKA genutzt. Der bestehende Gebäudekomplex soll nach einem Konzept des Büros Arnold und Gladisch Architekten bis 2028 umgebaut und erweitert werden.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben verantwortet an der Puschkinallee in Berlin-Treptow den Ausbau des Standorts des Bundeskriminalamtes. / © Visualisierung: Arnold und Gladisch Architekten BDA

© Visualisierungen: Arnold und Gladisch Architekten BDA
Text: Björn Leffler

 

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) plant, den aktuellen Standort des Bundeskriminalamtes (BKA) an der Puschkinallee weiter auszubauen. Das Areal befindet sich in Alt-Treptow unweit des Treptower Parks und wurde bis 2017 vom Energie-Dienstleister Vattenfall genutzt, der mittlerweile seine neue Deutschland-Zentrale am Südkreuz bezogen hat.

Neben dem BKA hat auch das Bundesamt für Verfassungsschutz hier einen Standort. Der Gebäudekomplex besteht heute aus insgesamt vier Häusern (Haus A bis D), die über Brückenbauwerke miteinander verbunden sind. Im Zuge der Baumaßnahmen sollen diese Gebäude aufgestockt und um weitere Gebäude ergänzt werden.

BKA: Der Standort Treptow soll um 8.000 Quadratmeter vergrößert werden

Die Häuser A und B sollen künftig über sechs oberirdische Geschosse verfügen, die Häuser C und D über acht. Ein Großteil der neuen, benötigten Flächen soll also über Aufstockungen der bestehenden Gebäude erreicht werden.

In der Nachbarschaft wird das Bauvorhaben kritisch gesehen, da während der Bauvorbereitung zahlreiche Platanen gefällt wurden, ohne dass es eine Vorankündigung oder eine Beteiligung der Öffentlichkeit gegeben hätte.

BKA-Erweiterung: Für das Bauvorhaben wurden bereits zahlreiche Bäume gefällt

Insgesamt 45 größere Bäume, mehrere kleinere Bäume und weiteres Pflanzenwerk wurden für das Projekt bereits gerodet. Dafür hatte die Stadtentwicklungsverwaltung des Senats eine Ausnahmegenehmigung erteilt, obwohl einige der Bäume außerhalb des Grundstücks standen, also auf öffentlichem Gelände.

Die Bima als Eigentümerin des Gebäudes erklärte bereits Ende 2022 gegenüber dem Tagesspiegel, dass einige Bäume zu nah an der Grundstücksgrenze gestanden hätten, was die Sicherheit beeinträchtigt habe. Durch die geplanten Baumaßnahmen sollen insgesamt 8.000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche entstehen.

Das BKA sitzt bereits seit 1999 am Standort in Treptow – und braucht noch mehr Flächen

Bislang verfügt der Bürokomplex über 36.000 Quadratmeter und soll nun noch einmal vergrößert werden. Einen weiteren Standort unterhält das BKA bereits seit 1999 zwischen Elsenstraße und Bouchéstraße, ebenfalls in Treptow.

Den Zuschlag für die Durchführung des Bauvorhabens erhielt im Juni 2023 das Unternehmen Hochtief PPP Solutions. Der bestehende Komplex in der Puschkinallee Nummer 52 wurde in den Jahren 1994 und 1995 errichtet.

Erweiterung des BKA-Standorts soll bis 2028 abgeschlossen werden

Bei der Herrichtung für das BKA setzt die BImA auf ein ganzheitliches Konzept: Sanierungsarbeiten an Fassade und Tiefgarage, ein vollständiger Innenausbau der komplett entkernten Gebäude und die oben bereits erwähnten Dachaufstockungen. Zudem sollen doppelgeschossige Neubauten in den Höfen, ein Besprechungszentrum und ein neues Wachgebäude Teil des Areals werden.

Mittlerweile laufen die Bauarbeiten an den Gebäuden. Nach aktuellem Planungsstand sollen die Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten bis zum Jahr 2028 abgeschlossen werden.

 

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Quellen: Arnold und Gladisch Architekten BDA, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Berliner Morgenpost, Deutsches Architektur Forum, Der Tagesspiegel, Hochtief PPP Solutions

 

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One Comment

  1. Cathrin Graff 20. Februar 2024 at 12:09 - Reply

    Vielen Dank, dass Sie in diesem Artikel auf die Baumfällungen hinweisen. Es ist unverständlich, dass angesichts der Klimakrise immer noch kein Umdenken stattgefunden hat. Hier hätte man sicherlich eine architektonische Lösung finden können, ohne massiv abzuholen. Und dass das Amt dies genehmigt hat, ist m.E. ein Skandal. Wieder einmal schwindet ein Stück Lebensqualität in der Stadt.

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