Das Aachener Architekturbüro kadawittfeldarchitektur hat den Wettbewerb für eines der meistbeachteten Kulturprojekte der Hauptstadt für sich entschieden.
Die Komische Oper, zwischen Glinkastraße und Unter den Linden gelegen, soll nach den Plänen des nordrheinwestfälischen Architektenteams umgebaut und modernisiert werden, vorbehaltlich eines im Anschluss an den Wettbewerb geplanten, formalisierten Verhandlungsverfahrens unter Berücksichtigung weiterer Auswahlkriterien.
Über die konkrete Auswahl und Beauftragung eines Generalplanungsteams wird also noch verhandelt. Die Entscheidung über das Generalplanungsteam soll bis zum zweiten Quartal 2021 fallen. Dann soll das Team in konkrete Projektplanung einsteigen.
Wettbewerb: 63 Büros aus 13 Ländern
Die Aufgabe für alle Architekturbüros, die sich am international ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligten, war nicht einfach. Ziel war es, das renommierte Opernhaus architektonisch und funktional ins 21. Jahrhundert zu befördern, ohne dabei die historischen Gegebenheiten außer Acht zu lassen.
Der Saal von 1898, im Neorokoko-Stil errichtet, ist ein Teil des historischen Erbes. Die Foyers und die Fassade an der Behrenstraße, die 1967 in strengem, modernen Stil errichtet wurden, sind der zweite. Der dritte Aufsatz – der nun erfolgende Umbau – muss also mit diesen beiden architektonischen Vorgängern so gut wie möglich korrespondieren. Eine schwere Aufgabe.
8.600 Quadratmter Neubau ergänzen das Gebäude
Nach Ansicht der Jury unter Leitung des Stuttgarter Architekten Stefan Behnisch lösten die Aachener Architekten diese Aufgabe am besten. Der Neubau, der das bisherige Gebäude ergänzen wird, wird auf einer bisherigen Brachfläche an der Glinkastraße entstehen. kadawittfeldarchitektur setzten sich mit ihrem Konzept gegen 63 Büros aus insgesamt 13 Ländern durch.
Das Investitionsvolumen für das Projekt beträgt insgesamt 227 Millionen Euro. Im Sommer 2023 soll das Umbauprojekt starten. Das Ensemble der Komischen Oper wird dann nach Charlottenburg umziehen und das Schiller-Theater bespielen sowie an wechselnden Orten in der Hauptstadt auftreten.
Café, Büros und Dachterrasse entstehen neu
Der Neubau wird eine Fläche von 8.600 Quadratmeter umfassen. Die elegante, filigrane Fassadengestaltung setzt auf den Einsatz unterschiedlicher Materialien wie Stein, Stahl, Keramik und Streckmetall in unterschiedlichen Champagner- bis Rot- Tönen. Die bereits bestehende Fassadengestaltung enthält auch Sandsteinelemente.
Die neue Fassadengestaltung soll auch das gesamte Straßenareal rund um das Operngebäude neu beleben und natürlich auch auf den Prachtboulevard Unter den Linden ausstrahlen.
Im Neubau werden neben einem Kassenraum mit Shop und Café auch neue Probenräume integriert. Ganz oben auf dem Neubau werden Büros und eine aufwendig gestaltete Dachterrasse errichtet, mit rund 100 Außen-Sitzplätzen.
Baustart 2023, geplante Kosten: 227 Mio. Euro
Teil des Umbauprojektes sind aber nicht nur die äußeren Elemente der Komischen Oper. Auch der bereits erwähnte, denkmalgeschützte Saal muss dringend saniert werden. Der bauliche und technische Zustand entspricht, den Ausführungen in der Ausschreibung folgend, nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Kulturbetrieb. Neben der Erneuerung der Bühnentechnik ist dort unter anderem auch der Einbau einer Klimaanlage notwendig.
Über die geplante Dauer des Projektes ist noch nichts bekannt. Laut Regula Lüscher, Berliner Senatsbaudirektorin, könne hierzu erst eine Aussage gemacht werden, wenn die detaillierte Bauplanung vorliege.
© Entwurfsverfasser und Urheber der Bilder: kadawittfeldarchitektur
The Aachen-based architecture firm kadawittfeldarchitektur won the competition for one of the most highly regarded cultural projects in the capital.
The Komische Oper, located between Glinkastraße and Unter den Linden, is to be rebuilt and modernized according to the plans of the North Rhine-Westphalian team of architects, subject to a formalized negotiation procedure following the competition, taking into account further selection criteria.
The concrete selection and commissioning of a general planning team is therefore still being negotiated. The decision on the general planning team should be made by the second quarter of 2021. Then the team will start concrete project planning.
COMPETITION: 63 OFFICES FROM 13 COUNTRIES
The task was not easy for all the architectural firms that took part in the international competition. The goal was to bring the renowned opera house into the 21st century in terms of architecture and function, without ignoring the historical circumstances.
The 1898 hall, built in neo-Rococo style, is part of the historical heritage. The foyers and the façade on Behrenstrasse, built in 1967 in a strict modern style, are the second. The third essay – the conversion that is now taking place – must therefore correspond as closely as possible with these two architectural predecessors. A difficult task.
8,600 SQUARE METERS OF NEW CONSTRUCTION COMPLETE THE BUILDING
In the opinion of the jury under the direction of the Stuttgart architect Stefan Behnisch, the Aachen architects solved this task best. The new building, which will supplement the existing building, will be built on a former wasteland on Glinkastraße. kadawittfeldarchitektur’s concept prevailed against 63 offices from a total of 13 countries.
The total investment volume for the project amounts to 227 million euros. The conversion project is scheduled to start in summer 2023. The Komische Oper ensemble will then move to Charlottenburg and perform at the Schiller Theater and other venues in the capital.
NEW CAFÉ, OFFICES AND ROOF TERRACE
The new building will cover an area of 8,600 square meters. The elegant, filigree facade design is based on the use of different materials such as stone, steel, ceramics and expanded metal in various shades of champagne to red. The existing façade design also includes sandstone elements.
The new façade design is also intended to revitalize the entire street area around the opera building and of course also radiate onto the magnificent boulevard Unter den Linden.
The new building will include a cashier’s office with store and café as well as new rehearsal rooms. At the very top of the new building, offices and a lavishly designed roof terrace will be built, with around 100 outdoor seats.
START OF CONSTRUCTION 2023, PLANNED COSTS: 227 MILLION EURO
However, not only the external elements of the Komische Oper are part of the reconstruction project. Also the already mentioned, listed hall urgently needs to be renovated. The structural and technical condition of the hall no longer meets the requirements of a contemporary cultural institution, as stated in the tender. In addition to the renewal of the stage technology, the installation of an air conditioning system is also necessary.
Nothing is yet known about the planned duration of the project. According to Regula Lüscher, Berlin’s Senate Building Director, no statement can be made until the detailed construction plans are available.
© Design author and creator of the pictures: kadawittfeldarchitektur
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