An der Bernauer Straße in Berlin-Mitte errichtet die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte insgesamt 86 neue Mietwohnungen auf der Fläche des ehemaligen Mauerstreifens. Der Bau kommt zügig voran. Das Projekt füllt eine lange bestehende städtebauliche Lücke.

86 neue Mietwohnungen auf der Fläche des ehemaligen Mauerstreifens errichtet die WBM an der Bernauer Straße in Berlin-Mitte. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Text: Björn Leffler

 

Bis zum Mai 2025 soll die derzeit entstehende Wohnanlage an der Bernauer Straße in Berlin-Mitte, unweit des nahegelegenen Mauerparks und direkt an der Mauergedenkstätte gelegen, fertig sein.

Auf einer Fläche, auf der einstmals Wohnhäuser abgerissen wurden, um Platz für den Bau der Berliner Mauer zu machen, plant die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) die Errichtung neuer Mietwohnungen. Insgesamt 86 Wohneinheiten sollen auf dem Grundstück zwischen Brunnenstraße und Ruppiner Straße entstehen.

Bernauer Straße: WBM errichtet 86 neue Mietwohnungen

Bereits im Juni 2019 hatte die WBM das Grundstück von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erworben, um auf der Fläche, auf der es vor dem Mauerbau eine historische Blockrandbebauung gegeben hat, wieder Wohnungen zu errichten.

Anfang des Jahres haben die Bauarbeiten auf dem Grundstück an der Bernauer Straße begonnen. Die neuen Wohnungen werden auf zwei separaten Grundstücken entstehen, die durch den historischen “Postenweg” getrennt sind.

Die Wohnanlage entsteht auf der Fläche des einstigen Mauerstreifens

Direkt an diesem “Postenweg” gibt es bereits eine erste Bebauung auf dem Grundstück. In diesem Gebäude ist unter anderem ein Kiosk untergebracht. Der ehemalige “Postenweg”, der von den DDR-Grenzsoldaten genutzt wurde, repräsentiert heute die Gedenkstätte für den Bereich zwischen Brunnenstraße und Schwedter Straße und stellt die zentrale Wahrnehmungs- und Bewegungsachse dar.

Dieser als öffentliche Wegeverbindung vorgesehene Bereich führt über den hinteren Teil des Grundstücks und ist in Abstimmung mit der Stiftung Berliner Mauer zu sichern. Demzufolge wird der Weg frei bleiben und nicht bebaut. Darauf hatten sich die Projektverantwortlichen geeinigt.

Die neuen Wohnhäuser werden über fünf und sechs Geschosse verfügen

Links und rechts davon entstehen jedoch die neuen Wohngebäude, die sich architektonisch an den bislang an der Bernauer Straße neu entstandenen Wohnhäusern orientieren. Der Entwurf für das Ensemble kommt vom Architekturbüro Mars Architekten.

Die neuen Wohnhäuser werden über fünf bzw. sechs Geschosse verfügen und bleiben damit in der umgebenden Traufhöhe. Über dem Erdgeschoss, welches für Gewerbe- und Einzelhandelsflächen freigegeben ist, werden die 86 Wohnungen errichtet.

Unter der Wohnanlage befinden sich historische Fluchttunnel

Rund die Hälfte dieser Wohnungen werden barrierefrei errichtet, über ein bis vier Zimmer werden die Wohneinheiten verfügen. Die kleinste Wohnung wird 35 Quadratmeter umfassen, die größte 100 Quadratmeter. 26 der 86 Wohnungen sollen zudem als Sozialwohnungen vertrieben werden.

Aufgrund des historisch relevanten Baugrunds wurden begleitend zu den Tiefbauarbeiten archäologische Untersuchungen der sogenannten “Tiefenkeller” der ehemaligen Grenztruppen zu Dokumentationszwecken vorgenommen. Hier befinden sich ehemalige Fluchttunnel.

Wohnprojekt Bernauer Straße: Stringente Vorgaben des Bebauungsplans

Der Bebauungsplan für das Projekt ist, was nicht immer üblich ist, ausgesprochen detailliert mit stringenten Vorgaben zur Gebäudekubatur und Fassadengestaltung, was der sensiblen Umgebung rund um das Wohnhaus geschuldet ist.

Die Dachflächen des Neubaus sollen extensiv begrünt und mit einer mineralischen Dämmung versehen werden. Das Unternehmen Otto Wulff Bauunternehmung GmbH fungiert als Generalübernehmer des Projekts.

 

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Quellen: WBM, Berliner Woche, Architektur Urbanistik Berlin

 

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