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Alexanderplatz: Alte Wohnpläne von 1996 werden doch noch umgesetzt

An der Kleinen Alexanderstraße in Berlin-Mitte wird derzeit ein kurioses Projekt geplant. Unweit des Alexanderplatzes soll ein Wohn- und Gewerbebau entstehen, der auf Planungen aus dem Jahr 1996 zurückgeht. 49 Wohnungen und mehrere Gewerbeeinheiten sollen dabei entstehen.

Pläne aus dem Jahr 1996: So soll die Fassadengestaltung des Neubaus an der Kleinen Alexanderstraße aussehen. / © Visualisierung: Projekt Kleine Alexanderstr. 6 – 9 GmbH & Co. KG

© Visualisierungen: Projekt Kleine Alexanderstr. 6 – 9 GmbH & Co. KG
Text: Björn Leffler

 

An der Memhardstraße unweit des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte steht einer der berühmtesten Plattenbauten Berlins, genannt “Memi”. Das Gebäude ist mittlerweile ein äußerst beliebtes Fotomotiv und wurde bereits mehrfach als Kulisse für Filme oder Fernsehproduktionen wie den “Tatort” verwendet.

Nicht, weil das Gebäude sonderlich schön wäre, sondern weil der bauliche Verfall des Hauses offensichtlich und wohl äußerst spannend ist. Das zu DDR-Zeiten errichtete Wohngebäude, welches direkt an das ehemalige Berliner Verlagsgebäude angrenzt, ist im Gegensatz zu nahezu allen umliegenden, zu DDR-Zeiten errichteten Gebäuden, weder saniert bzw. abgerissen und durch einen Neubau ersetzt worden.

Alexanderplatz: Hinter dem Plattenbau “Memi” soll ein Neubau entstehen

Lediglich die Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sind vor knapp zehn Jahren einmal modernisiert worden. Während die Zukunft des “Memi” weiterhin unklar ist, wird nördlich davon, an der Kleinen Alexanderstraße, ein Wohnungsbauprojekt umgesetzt, welches fast 30 Jahre Vorlaufzeit benötigt hat.

Denn dort wird vom extra für das Bauvorhaben gegründeten Unternehmen Projekt Kleine Alexanderstr. 6 – 9 GmbH & Co. KG ein Wohnprojekt realisiert, welches auf Pläne aus dem Jahr 1996 zurückgeht.

Pläne aus 1996: Vier Mehrfamilienhäuser sind geplant

So sollen in der Kleinen Alexanderstraße 5 bis 12 insgesamt vier Mehrfamilienhäuser entstehen. 1996 wurde die Baugenehmigung für die Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses (insgesamt 12 Gebäude) mit acht Vollgeschossen für 161 Wohnungen und 15 Ladenlokale sowie einer zweigeschossigen Tiefgarage mit 140 Stellplätzen erteilt.

Damals wurden allerdings nur die Häuser 1, 2, 3, 4, 5, 11, 12, 13 und die Tiefgarage errichtet. Nun sollen die nicht realisierten Häuser 6, 7, 8 und 9 – immerhin 49 Wohnungen und sieben Gewerbeeinheiten – nachträglich realisiert werden.

Der Entwurf aus dem damaligen Bauantrag soll übernommen werden

Da die Grundbücher und Aufteilungen entsprechend der Baugenehmigung bereits damals erstellt wurden, soll die aktuelle Planung weitgehend den Entwurf aus dem damaligen Bauantrag übernehmen.

Die Planung wird nach Auskunft der Projektverantwortlichen also lediglich den in der Zwischenzeit geänderten Planungsgrundlagen und Normen angepasst. Architektonisch wird damit also ein Gebäudeensemble entstehen, welches den Charme eines Gebäudes aus den 1990er Jahren besitzt.

Gestaltung soll sich am umliegenden Baubestand orientieren

Die Fassadengestaltung der bereits bestehenden, angrenzenden Wohnhäuser zeigt straßenseitig ein leichtes Spiel mit unterschiedlichen Fensterformaten für jedes Haus. Als verbindendes Element ist bei allen Gebäuden das Treppenhaus mit einem durchgehenden vertikalen Fensterband gestaltet.

Hofseitig sind großformatige Fensteröffnungen zu den Balkonen ausgeführt. Diese Gliederung soll auch beim geplanten Neubau so übernommen und weitergeführt werden. Die 49 geplanten Wohnungen sollen als Eigentumswohnungen vertrieben werden.

Direkt angrenzend liegt das runderneuerte Berliner Verlagshaus

Direkt angrenzend an das Projekt liegt das gerade erst runderneuerte Berliner Verlagshaus. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude am Alexanderplatz umfassend saniert und modernisiert.

Der markante, denkmalgeschützte Hoch­hausriegel wurde als „Pressehaus am Alex“ zwischen 1970 und 1973 in Stahlskelettbauweise errichtet. Die stilgebenden, charakteristischen Fassadenele­mente wurden dem Baukörper vorgehängt.

 

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Quellen: Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Woche, Bezirksamt Mitte, Projekt Kleine Alexanderstr. 6 – 9 GmbH & Co. KG

 

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