Auf einem ehemaligen Parkplatz in Berlin-Wilmersdorf wurde in den vergangenen Jahren ein nachhaltiges Wohn- und Bürogebäude errichtet, in dem Mietwohnungen und Gewerbeflächen entstanden sind. Das Projekt besticht durch sein nachhaltiges Baukonzept und innovative, flexible Gestaltungsmöglichkeiten im Außen- und Innenbereich des Gebäudes. 

Bundesallee 215 in Berlin-Wilmersdorf: Wo zuvor ein Parkplatz war, wurde in den vergangenen Jahren ein nachhaltiges Wohn- und Bürogebäude errichtet.


Fotos: Björn Leffler
Text: Stephanie Engler

 

Ein neuartiges Wohnhaus in Berlin-Wilmersdorf mit vertikalen Grünflächen auf einem der letzten freien Grundstücke in der Nähe des Kurfürstendamms ist mittlerweile fertiggestellt. Gewichen ist der vorherige Parkplatz einer innovativen Wohn- und Büroraumlösung. Auf dem Hof des Grundstücks Bundesallee 215 wurde das siebengeschossige Gebäude der Fortuna Familien GmbH mit Mietwohnungen und Büroflächen fertiggestellt.

Dabei wurden für die innovative Fassadengestaltung unterschiedlichste Elemente genutzt.
So wechseln sich Kebonyholz-Paneele mit Photovoltaikelementen und vertikalen Grünflächen ab. Diese Elemente können jederzeit ausgetauscht, individuell angeordnet oder auch mit anderen Materialien wie Naturstein oder Glas gefüllt werden.

Wohnhaus Bundesallee: Flexible Gestaltungsmöglichkeiten für Mieter

Durch diese Fassadengestaltung könne flexibel auf die Wünsche der Mieter eingegangen werden. Laut Michael Kunat, Inhaber des beauftragten Architekturbüros Kunat Architekten, könne man dann zum Beispiel mehr Photovoltaik-Paneele einsetzen.

Bei der Konzeption des Gebäudes wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit und Innovation gelegt und eine lichtdurchflutete Architektur angestrebt, die mit dem natürlichen Tageslicht arbeitet. Das Gebäude wird nach außen hin durch Glaselemente mit viel Grün bestimmt, um die Innovation und Nachhaltigkeit auch optisch zu repräsentieren.

Innovatives und nachhaltiges Baukonzept zeichnet das Gebäude aus

Kunat erklärte zudem: “Die Holzpaneele sind aus Kebonyholz, einer umweltschonenden Alternative zu Teakholz. Das Holz ist in Alkohol getränkte norwegische Kiefer. Durch die besondere Herstellung ist es komplett recycelbar und damit besonders nachhaltig.

Zudem wurden hinter der Fassade die Leitungen für die Bewässerung der bepflanzten Paneele und für die Photovoltaikelemente versteckt. Letztere liefert den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern Hausstrom und senkt somit die Betriebskosten.

Vier Büroflächen und 18 Mietwohnungen in ruhiger Hinterhoflage

Die beiden unteren Geschosse des Gebäudes bieten vier weitläufigen Büroflächen Platz. Darüber entstanden 18 Ein- bis Vier-Zimmer-Mietwohnungen. Sie verfügen über eine Wohnfläche von 20 bis 100 Quadratmetern.

Die Besonderheit der Wohnungen: Die Grundrisse können aufgrund der besonderen Konstruktion und der Verwendung von Doppelböden flexibel gestaltet werden. So können die Wohn- und Büroflächen jederzeit umgewandelt werden, je nach Bedarf.

Die federführende Fortuna Familien GmbH, die das Projekt umgesetzt hat, ist die Muttergesellschaft einer mittelständischen Unternehmensgruppe. Sie beschäftigt sich mit fossiler und neuer Energie im Mobilitätssektor.

Lietzenburger Straße: Ähnliches Bauprojekt steht in den Startlöchern

Ein paar hundert Meter weiter entsteht, ebenfalls im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, derzeit ein gleichwertiges Projekt. Dort sollen in der Lietzenburger Straße 76 zwei Neubauten entstehen, deren Dachflächen und Innenhof großzügig begrünt werden sollen.

Zudem soll auch hier eine ökologisch geprägte, begrünte Fassade entstehen. Die Fassadenseide zur Lietzenburger Straße hin soll daher ebenfalls mit Pflanzen bestückt werden. Ein architektonischer Trend, den wir in Berlin in den kommenden Jahren noch sehr viel öfter beobachten werden können.

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Modulare Fassade: Die verglaste und begrünte Fassade ist in einem Innenhof an der Bundesallee 215 in Berlin-Wilmersdorf entstanden.

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Quellen: Fortuna Familien GmbH, Berliner Woche, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Architektur Urbanistik Berlin, Kunat Architekten

 

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