Beim Veranstaltungsformat Historischer Salon der Gesellschaft Historisches Berlin war Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt zu Gast und sprach über viele heiß diskutierte Stadtentwicklungsprojekte in der Berliner Mitte: Schlossplatz-Umgestaltung, Neptunbrunnen, Einheitswippe und Flussbad-Projekt. Hoffnung machte sie dabei den Anhängern einer originalgetreuen Rekonstruktion der Schinkelschen Bauakademie.

Das umstrittene Flussbad-Projekt war eines von vielen Themen, über die Petra Kahlfeldt im Rahmen der Veranstaltung Historischer Salon sprach. / © Visualisierung: creativecommons / Flußbad Berlin e.v.

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Text: Stephanie Engler

 

Im März 2024 berichteten wir über eine Veranstaltung der Gesellschaft Historisches Berlin. Zum sechsten Mal hatte der Verein das Veranstaltungsformat Historischer Salon ausgerichtet, bei dem die damalige Verkehrssenatorin Manja Schreiner zu Gast war und über die Konflikte in der Berliner Verkehrspolitik sprach.

Schreiner hob im Frühjahr die Schwierigkeiten hervor, zentrale Themen wie den Ausbau der Straßenbahn auf der Leipziger Straße, die Sanierung von Brücken und die generelle Reduzierung des Durchgangsverkehrs in der historischen Mitte anzugehen. Finanzielle Engpässe und fehlende Bundesunterstützung erschwerten laut Schreiner zudem die Umsetzung vieler Projekte.

Petra Kahlfeldt bei der Gesellschaft Historisches Berlin: „Einfach mal schön machen“ 

In der vergangenen Woche fand nun unter Rekordbeteiligung der neunte Historische Salon der Gesellschaft Historisches Berlin statt. Referentin war dieses Mal niemand Geringeres als Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt. Sie sprach über aktuelle Entwicklungen rund um die Stadtgestaltung in der Berliner Mitte.

Eines der vielen Themen war etwa das Humboldt Forum und die klimagerechte Neugestaltung des Schlossplatzes durch das Büro bbz Landschaftsarchitekten. Aber auch die „Einheitswippe“, die nach Kahlfeldts Aussagen weitergebaut werden soll, war Bestandteil der Gespräche – trotz der Verzögerungen, die bei dem umstrittenen Projekt aufgetreten sind. Auch der Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie war ein heiß diskutiertes Projekt.

Skepsis und Unverständnis: Kontroverse Entscheidungen prägen Berliner Stadtentwicklung

In einer Pressemitteilung zum neunten Historischen Salon teilte die Gesellschaft Historisches Berlin e. V. mit, dass insbesondere die Entscheidung, den Neptunbrunnen nicht an seinen ursprünglichen Standort zurückzubringen, auf großes Unverständnis stieß.

Auch die Unklarheit über den Bau der „Einheitswippe“ und die Zukunft des Flussbads am Spreekanal sorgte für Skepsis. Die GHB bemängelt dabei vor allem, dass in der Stadtentwicklung Berlins noch viel Spielraum für Verbesserungen bleibt, zusammengefasst unter dem einfachen Motto „Einfach mal schön machen“ (Gerhard Hoya, Vorstandsvorsitzender der GHB).

Zweifel an der Realisierung des „Flussbad-Projekts“, Hoffnung für die Bauakademie

Obwohl der Verein Flussbad Berlin e. V. schon 2022 Einsparpotenziale bei der Realisierung des umstrittenen Flussbad-Projekts am Spreekanal aufgezeigt hatte, bleiben bis heute wesentliche Herausforderungen bestehen. Da die Senatsverwaltung dem Projekt auch eher skeptisch gegenüber steht, ist eine Realisierung des Vorhabens aus heutiger Sicht eher unwahrscheinlich.

Hoffnung machte Kahlfeldt aber für den Wiederaufbau der Bauakademie und stellte im Rahmen der Veranstaltung immerhin in Aussicht, dass die äußeren Fassaden des zu errichtenden Gebäudes nach klassischem Vorbild gestaltet werden sollen, ähnlich wie beim direkt benachbarten Humboldt Forum.

Die Senatsbaudirektorin berichtete von einem mittlerweile beschlossenen Antrag der Abgeordnetenhausfraktionen von CDU und SPD , aus dem der klare Wille hervorgeht, sämtliche Fassaden nach dem historischen Vorbild Schinkels zu gestalten. Sollte keine Einigung mit der Bundesstiftung Bauakademie erzielt werden, bliebe zudem noch der Weg einer Gestaltungssatzung des Landes Berlin. Eine Aussage, die Anhänger einer originalgetreuen Rekonstruktion der Bauakademie sicher gern hören.

 

Weitere Bilder zum Thema gibt es hier: 

Der geplante Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie war eines von vielen Themen, über die Petra Kahlfeldt im Rahmen des Historischen Salons sprach. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Die geplante Umgestaltung des Schlossplatzes am Humboldt Forum kam bei den Teilnehmern der Veranstaltung gut an: Kritik löste jedoch die Entscheidung aus, den Neptunbrunnen nicht an seinen ursprünglichen Platz vor dem einstigen Berliner Schloss zurückführen zu wollen. / © Visualisierung: bbz Landschaftsarchitekten

Quellen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Bernd Albers Architekten, Gesellschaft Historisches Berlin, bbz Landschaftsarchitekten, Flußbad Berlin e.v.