Die geplanten Brückenneubauten in Prenzlauer Berg kommen erneut ins Stocken. Sowohl der Abriss der Dunckerstraßenbrücke als auch der Neubau der Schönfließer Brücke werden sich erheblich verzögern.
© Visualisierungen: WKP Planungsbüro für Bauwesen GmbH
Text: Stephanie Engler
Die betroffenen Bauprojekte der Dunckerstraßenbrücke und Schönfließer Brücke sind Teil eines umfassenden Plans, die Verkehrs- und Infrastruktur im Bezirk Pankow zu modernisieren. Auch die Schönhauser-Allee-Brücke, eine zentrale Verkehrsverbindung über den nördlichen S-Bahn-Ring, ist von diesen Verschiebungen betroffen.
Ursprünglich sollten die Bauarbeiten an der Schönhauser Allee sowie an zwei weiteren Brücken in Prenzlauer Berg bereits 2025 beginnen, doch jetzt gibt es neue Zeitpläne. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz teilte kürzlich mit, dass der Abriss und Neubau der 1976 errichteten Dunckerstraßenbrücke erst 2026 starten soll, und die Bauzeit von drei Jahren auf 15 Monate verkürzt wird. Das Projekt ist mit einem Budget von 8,5 Millionen Euro ausgestattet. Laut Senatsverwaltung wird der Verkehr während der Bauzeit umgeleitet, lediglich Fußgänger und Radfahrer dürfen die Baustelle weiterhin überqueren.
Prenzlauer Berg: Verschiebung von Brückenprojekten über den Berliner S-Bahn-Ring
Ähnliche Maßnahmen sind auch für den Bau der Schönfließer Brücke geplant, einer Fußgängerbrücke zwischen Arnimplatz und Gleimstraße. Die Kosten werden auf 3,5 Millionen Euro geschätzt. Hier verzögert sich der Bau jedoch noch deutlicher als bei der Dunckerstraßenbrücke: Statt 2025 soll die Bauausführung erst 2027 beginnen.
Allerdings gab die Verkehrsverwaltung zu Protokoll, dass weitere Verzögerungen auch nicht ausgeschlossen sind. Es fehlen immer noch genehmigte Bauplanungsunterlagen, und der genaue Bauzeitplan hängt von den Sperrzeiten der Gleisanlagen der Deutschen Bahn ab. Diese müssen vor Beginn der Arbeiten festgelegt und genehmigt werden.
Brückenprojekte in Pankow: Abhängigkeiten und Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Koordination mit der Deutschen Bahn spielt eine zentrale Rolle bei den Verzögerungen, da die Brücken über den S-Bahn-Ring führen. Während der Bauarbeiten müssen Sperrpausen für den Bahnverkehr eingerichtet werden, was einen erheblichen Einfluss auf den Start und den Fortschritt der Projekte hat.
Eine Sprecherin der Verkehrsverwaltung wies darauf hin, dass die Terminplanung daher nur eingeschränkt belastbar ist. Die Schönfließer Brücke, die 1912 erstmals errichtet und nach dem Krieg 1964 durch einen schmalen Neubau ersetzt wurde, soll künftig wieder eine breitere, moderne Verbindung für Radfahrer und Fußgänger schaffen. Rettungsfahrzeuge dürfen sie im Notfall ebenfalls nutzen.
Geplanter Abriss von Brückenbauwerken: Auswirkungen auf den Berliner Verkehr
Für Anwohner und Verkehrsteilnehmer in Prenzlauer Berg und den umliegenden Stadtteilen werden die geplanten Bauvorhaben erhebliche Einschränkungen mit sich bringen. Denn die gleichzeitige Instandsetzung mehrerer Brücken im Umkreis, darunter eben auch die wichtige Schönhauser-Allee-Brücke, könnte zu Staus und weiteren Verkehrsbehinderungen führen. Besonders die Einkaufszentren entlang der betroffenen Straßen, wie etwa die Schönhauser Allee Arkaden, befürchten Einbußen aufgrund der Baustellen.
Die geplante Bauzeit für die Schönhauser-Allee-Brücke beträgt nach der aktuellen Schätzung fünf Jahre. Ursprünglich sollte das Projekt ebenfalls bereits 2025 beginnen, doch nun verschiebt sich der Baustart auf 2027. Der Neubau der Brücke soll bis 2032 abgeschlossen sein und wird auf 35 Millionen Euro geschätzt – Stand heute.
Quellen: Bezirksamt Pankow, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, WKP Planungsbüro für Bauwesen GmbH, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Deutsche Bahn
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