An der Grenze zwischen Kreuzberg und Mitte wird derzeit die ehemalige Axel-Springer-Passage in den Bürokomplex “X8” umgebaut – und hat allem Anschein nach auch schon einen ersten Ankermieter: Das Bundesbauministerium erwägt den Umzug in das Gebäude an der Zimmerstraße.
Text und Fotos: Björn Leffler
Ein noch gar nicht so altes Bundesministerium ist derzeit auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Die Themen Bauen und Stadtentwicklung waren in den vergangenen Jahrzehnten stets anderen Ministerien wie dem Verkehrsministerium, dem Umweltministerium oder dem Innenministerium zugeordnet.
Kanzler Olaf Scholz verfügte die Schaffung eines eigenen bauministeriums
Erst Bundeskanzler Olalf Scholz (SPD) verfügte kurz nach seinem Amtsantritt, dass es für dieses so wichtige Themenfeld ein eigenes Ministerium geben müsse. Derzeit arbeiten die Beschäftigten des Ministeriums, welches von Klara Geywitz (ebenfalls SPD) geleitet wird, in einem historischen Geschäftshaus in der Krausenstraße in Berlin-Mitte.
Nun gibt es aber offenkundig einen deutlich größeren Flächenbedarf, weshalb das Ministerium nach Informationen der Immobilien Zeitung nach einer neuen Bleibe sucht. Diese soll sich womöglich nur wenige Meter weiter in der Zimmerstraße, an der Grenze zwischen Mitte und Kreuzberg, befinden.
Bundesbauministerium sucht bereits seit Monaten nach einer geeigneten Immobilie
Die Suche nach einer neuen Immobilien läuft bereits seit mehreren Monaten. Nun soll die ehemalige Axel-Springer-Passage eine ernsthafte Option für das Bauministerium sein.
Dieses Gebäude liegt an der Rudi-Dutschke-Straße, der Markgrafen- sowie der Zimmerstraße. Sie wurde vom Londoner Architektenbüro RHWL Architects entworfen und von 2000 bis 2004 errichtet.
Die Passage befindet sich auf dem Gelände einer historischen Rotationsanlage
Die Passage war über die Ullstein-Halle mit dem historischen Axel-Springer-Hochhaus verbunden und befindet sich auf dem Gelände der ehemals denkmalgeschützten Rotationshalle des Axel-Springer-Verlages, die Ende der 1990er Jahre zugunsten der Passage abgerissen wurde.
Im Frühjahr 2020 begann der Umzug der insgesamt 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in das neue Gebäude des Medienkonzerns. Die Beschäftigten hatten zuvor in der Axel-Springer-Passage gearbeitet.
“Fischer Architekten” bauen das Gebäude um – neuer Name: “X8”
Vor rund vier Jahren verkaufte die Axel Springer SE die Passage an einen Fonds der Finanzinvestoren Blackstone und Quincap Investment Partners. Nach dem Auszug der Belegschaft wird das Gebäude nun seit mehreren Jahren umfassend modernisiert und umgebaut. Zukünftig wird das Gebäude nicht mehr von Axel Springer genutzt.
In der Passage befinden sich neben Büroräumlichkeiten aber auch öffentliche Einrichtungen wie ein Ärztehaus, Cafés und Einzelhandelsflächen – diese Einrichtungen verbleiben größtenteils im Gebäude. Mit dem nun laufenden Umbau des achtgeschossigen Hauses wurde das Büro Fischer Architekten beauftragt.
“X8” in Kreuzberg: Offene, flexible Büroflächen sollen entstehen
Die Passagenflächen sollen durch diese Neustrukturierung in offene Büroetagen umgewandelt werden. In den ersten drei oberirdischen Geschossen sollen dadurch drei großflächige, geschossübergreifende Mieteinheiten entstehen.
Insgesamt entstehen bei dem Umbau, der vom Immobilienentwickler OfficeFirst Real Estate verantwortet wird, rund 35.000 Quadratmeter Nutzfläche. Zukünftig soll das Gebäude unter dem Namen „X8“ vermarktet werden. Einen ersten Ankermieter scheint das Gebäude nun bald zu haben.
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Quellen: Immobilien Zeitung, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Wikipedia, The Pioneer
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