Während in Köpenick der Neubau der wichtigen Salvador-Allende-Brücke fertiggestellt werden konnte, beginnen bei der Berliner U-Bahn gleich zwei neue Bauprojekte. Vor allem die bis 2025 andauernde Sanierung der U6 im Norden Berlins wird weitereichende Auswirkungen auf das Infrastrukturnetz der Hauptstadt haben.

Keine Bahn nach Alt-Tegel: Bis 2025 enden die Bahnen der wichtigen Linie U6 am Kurt-Schumacher-Platz an der Grenze zwischen Reinickendorf und Wedding. Im Berliner Norden fehlt damit eine wichtige U-Bahnverbindung. / © Foto: depositphotos.com

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Text: Björn Leffler

 

Während ein großes Infrastrukturprojekt im Südosten Berlins mit dem heutigen Montag abgeschlossen wurde, stehen zwei weitere Projekte gerade erst am Anfang. In Köpenick wurde der aufwendige und langwierige Neubau der Salvador-Allende-Brücke offiziell abgeschlossen. Dafür werden auf den U-Bahnlinien U6 und U2 zwei neue Baustellen das Berliner Nahverkehrsnetz belasten.

Reinickendorf: Sanierung der U-Bahnlinie U6 bis 2025

Eines der aufwendigsten und umfangreichsten Sanierungs- und Neubauprojekte steht den Berliner Verkehrsbetrieben im Norden Berlins bevor. Am heutigen Montag startet in Berlin-Reinickendorf die nächste Berliner Großbaustelle.

Bis zum Frühjahr 2025 müssen Fahrgäste zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel auf andere Verkehrsmittel zurückgreifen. Immerhin 25.000 Menschen nutzen die U-Bahn täglich, um diese Strecke zurückzulegen.

30 Monate lang wird unter Vollsperrung der oberirdische Streckenabschnitt der Linie grundlegend saniert. Nach 65 Jahren waren die Dauernutzung sowie die Witterung der Trasse langsam an die Substanz des Streckenabschnitts gegangen. Mehr als 300 Züge sollen laut BVG-Informationen täglich über die Gleise rollen.

Erneuert werden etwa 2,3 Kilometer Dammstrecke, 6,5 Kilometer Gleise, acht Weichen, acht Brücken und eine Vielzahl von Stromversorgungs-, Kommunikations- und Zugsicherungsanlagen. Zudem wird ab März nächsten Jahres die U-Bahnbrücke über der Seidelstraße abgerissen und anschließend durch einen Neubau ersetzt. Ein Mammutprojekt.

Zusätzlich sollen die Bahnhöfe Alt-Tegel, Borsigwerke, Holzhauser Straße und Scharnweberstraße modernisiert und barrierefrei zugänglich gemacht werden. Insgesamt 90 Millionen Euro wird die BVG in das Infrastrukturprojekt investieren.

Charlottenburg: Bauarbeiten auf der Linie U2 bis März 2023

Ein weiteres Bauprojekt muss die BVG im Westen der Stadt stemmen, auf der U-Bahnlinie U2. So wird die Strecke nach Angaben der Verkehrsbetriebe ab dem 7. November zwischen den Stationen Theodor-Heuss-Platz und der Endstation Ruhleben monatelang unterbrochen.

Grund ist der Bau des neuen Ausbildungszentrums am U-Bahnhof Olympiastadion, für das die BVG kürzlich Richtfest feiern konnte. Um das neue Ausbildungszentrum künftig barrierefrei  erreichen zu können, müsse eine Fußgängerbrücke vom Rossiter Platz zum Machandelweg abgerissen und ersetzt werden.

Bis voraussichtlich März 2023 kann die U2 daher nicht zwischen dem Theodor-Heuss-Platz und Ruhleben fahren. Immerhin: Als Ersatz kündigte die BVG einen Schienenersatzverkehr mit barrierefreien Bussen an. Zusätzlich sollen Mieträder, E-Bikes und E-Scooter bereitstehen.

Köpenick: Abschluss des Neubaus der Salvador-Allende-Brücke

Die Salvador-Allende-Brücke überquert die Müggelspree im Bezirk Treptow-Köpenick. Der bisherige Brückenbau, einschließlich der straßenbegleitenden Stütz­bauwerke, wurde in den Jahren 1979-1981 als mehrfeldriges Spann­beton­bauwerk mit zwei getrennten Überbauten geplant und errichtet. Da bei dem Bauwerk der sogenannte “Betonkrebs” festgestellt worden war, war ein Neubau unumgänglich.

Die Brücke dient vor allem zur Umfahrung der Köpenicker Altstadt sowie der Verbindung zwischen den nördlich gelegenen Wohngebieten von Köpenick bis Hellersdorf und dem Köpenicker Krankenhaus. Seit 2014 wurde der Neubau über der Müggelspree errichtet, ein ausgesprochen aufwendiges Unterfangen.

Täglich überqueren zwischen 25.000 und 30.000 Fahrzeugen die Salvador-Allende-Brücke. Im Oktober 2019 wurde bereits der neue, westliche Teil der Brücke für den Verkehr freigegeben, fünf Wochen früher als geplant. Dann wurde mit dem Abriss und Neubau des östlichen Teils begonnen.

Dieser Projektabschnitt ist nun ebenfalls abgeschlossen. Am heutigen Montag wird die Brücke offiziell für den Autoverkehr eröffnet, allerdings leicht verspätet. Ursprünglich sollte die neue Brücke schon 2021 komplett sein. Doch Hindernisse im Baugrund, die Corona-Pandemie und letztlich der Krieg in der Ukraine wirkten sich auf den Zeitplan aus.

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Ein Bild aus dem Juni 2019: Der Neubau der Salvador-Allende-Brücke ersetzt einen Brückenbau aus dem Jahr 1981. / © Foto: Wikimedia Commons

1981 errichtet: Ein Bild der Salvador-Allende-Brücke in Berlin-Köpenick. Ein Neubau übernimmt zukünftig die wichtige Verkehrsfunktion des Brückenbaus. / © Foto: Wikimedia Commons

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Quellen: RBB, Berliner Morgenpost, Bezirksamt Reinickendorf, BVG, Der Tagesspiegel, Wikipedia, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

 

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