Die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin will 2025 von ihrem bisherigen Stammsitz im Sony Center am Potsdamer Platz in das neu entstehende Gewerbeprojekt “Berlin Decks” ziehen. Das Bauvorhaben wird derzeit am Friedrich-Krause-Ufer in Moabit umgesetzt.
© Visualisierungen: BEOS AG
Text: Björn Leffler
Am nördlichen Rand von Moabit entsteht im Bezirk Berlin-Mitte in den kommenden Jahren ein neuer Gewerbecampus, der vom Unternehmen BEOS AG entwickelt wird. Am Spreekanal zwischen Moabit und Wedding soll das Projekt „Berlin Decks“ realisiert werden.
Entstehen soll ein neues, gewerblich nutzbares Quartier, bei dem neben neuen Büros auch Flächen für industrielle Nutzungen, Handel und Gastronomie geplant sind. Das Gelände, auf dem sich das Vorhaben „Berlin Decks“ befindet, ist seit über einem Jahrhundert Schauplatz der Industrie: Bereits im Jahr 1912 errichtete der Konzern Thyssenkrupp einen Backsteinbau am Spreekanal für seine Verwaltung.
Film- und Fernsehakademie zieht 2025 auf das Gelände “Berlin Decks” in Moabit
Künftig sollen auf dem Areal aber auch Unternehmen aus der Kreativ- und Kulturbranche ansässig werden. Nun wurde bekannt, dass mit der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) ein erster Ankermieter für das ambitionierte Projekt gewonnen werden konnte.
Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) hat dafür nach Informationen der Berliner Woche rund 7.300 Quadratmeter in einem der neu entstehenden Gebäude angemietet. Anfang 2025 sollen die Räume bezugsfertig sein.
Lehrbereiche der Akademie werden künftig am Friedrich-Krause-Ufer beheimatet sein
Die Lehr- und Studienräumlichkeiten der DFFB sollen sich zukünftig komplett in dem Neubaukubus in Holzhybridbauweise befinden. Die Akademie verlässt dafür das Filmhaus des Sony Centers am Potsdamer Platz, wo sie bislang untergebracht ist.
Auf dem neuen Campus werden rund 280 Studentinnen und Studenten lernen, wie man Filme macht. Seminar- und Büroräume, Filmstudios mit acht Meter hohen Decken, Kinos, Videoschnitträume und Tonstudios sollen hier entstehen und mit modernster Technik ausgestattet werden.
Projektentwickler BEOS freut sich über prominenten Zugang für das “Berlin Decks”
Gegründet wurde die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin bereits im Jahre 1966 als Filmakademie. Seitdem hat sie sich als wichtiger Teil der Medien- und Kulturszene der Hauptstadt von internationalem Rang etabliert.
Projektentwickler BEOS zeigt sich hocherfreut über den prominenten Zugang auf dem künftigen Campus in Moabit. Tony Paumer, Projektleiter der BEOS AG, sagte dazu: “Die DFFB ist eine hervorragende Bereicherung unseres zukünftigen Kreativquartiers und wird ein spannendes Zentrum für Kultur und Lehre bieten.”
Seit 2018 wird das Projekt “Berlin Decks” verfolgt
Die Idee, auf dem Gelände am Friedrich-Krause-Ufer einen Gewerbecampus zu errichten, ist bereits einige Jahre alt. Bereits 2018 erwarb die BEOS AG das Gelände für eine deutsche Investorengruppe, um hier unter dem Namen „Berlin Decks“ einen „modernen wie zentralen Campus für die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts zu entwickeln„, wie es auf der offiziellen Website des Projekts heißt.
Der ursprüngliche Backsteinbau bleibt dabei komplett erhalten, wurde modernisiert und soll zukünftig durch einen zeitgenössischen Gebäudekomplex ergänzt werden. Der Altbau mit einer Fläche von rund 2.800 Quadratmetern eignet sich durch seine Ebenenstruktur optimal für die Schaffung großflächiger, offener und individueller Räume und wird bereits rege genutzt.
Vier neue Gebäude entstehen auf dem ehemaligen Industriegelände in Moabit
Neu entstehen sollen vier weitere Gebäude, die das bestehende, historische Gebäude ergänzen. Insgesamt entstehen dabei rund 42.000 Quadratmeter Gewerbemietfläche. Nachdem die Baugenehmigung für das Projekt bereits Ende 2020 erteilt worden war, wird seit Frühling des vergangenen Jahres bereits gebaut.
Auch im Sony Center am Potsdamer Platz, welches die Film- und Fernsehakademie nun verlässt, wird kräftig umgebaut. Der vor 22 Jahren eröffnete Komplex beherbergt derzeit auf insgesamt 113.000 Quadratmetern Fläche Büro- und Wohnräume sowie Flächen für den Einzelhandel. Nun besteht jedoch in vielen Bereichen dringender Handlungsbedarf.
Neuausrichtung: Auch das Sony Center am Potsdamer Platz wird umgebaut
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Gebäudeteil rund um die ehemaligen Kinos. Bereits 2019 wurde das vormals dort beheimatete Multiplex-Kino geschlossen. Zukünftig soll hier eine „Food Hall“ die ehemaligen zehn Kinosäle ersetzen, in denen häufig Filme in Originalsprache und Filmbeiträge der Berlinale zu sehen waren.
Stattdessen sollen nach der Sanierung verschiedene Angebote des Londoner Gastronomiebetreibers Kerb sowie Fitnesseinrichtungen den Komplex attraktiver gestalten und Erlebnisse schaffen.
Nach der Schließung des Kinos und dem für 2025 geplanten Umzug der Filmakademie wird sich die Ausrichtung des vom deutsch-amerikanischen Star-Architekten Helmut Jahn entworfenen Sony Centers offenbar vollkommen neu gestalten.
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Quellen: BEOS AG, Berliner Woche, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, Berliner Immobilienmanagement GmbH
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