Das Hochhausprojekt des französischen Investors Covivio am Alexanderplatz in Berlin-Mitte hatte vor allem für Fahrgäste der U2 in den vergangenen Monaten negative Auswirkungen. Doch ab 28. August wird die U2 endlich wieder im Normalbetrieb zwischen Pankow und Mitte verkehren. Derweil wird am Alexanderplatz der Hochbau für den Wohn- und Gewerbetower vorbereitet.

Es ist unverkennbar: Der Bau des Covivio-Towers am Alexanderplatz wird in den kommenden Monaten in die Phase des Hochbaus übertreten. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Am Alexanderplatz in Berlin-Mitte wird schnell erkennbar, dass das in den letzten Monaten in die Schlagzeilen geratene Hochhausprojekt des französischen Investors Covivio zeitnah in die Phase des Hochbaus übertreten wird.

Nachdem das Projekt mehrere Wochen unterbrochen war, da die Tunnelwand der naheliegenden Linie U2 beschädigt worden war, stehen die Zeichen nun klar auf Bau der ersten oberirdischen Stockwerke. Mittlerweile wurden drei Kräne installiert, die für den geplanten Hochbau des Projekts benötigt werden.

Covivio Tower am Alexanderplatz: Drei Kräne wurden installiert

Aufgrund der Tunnelrettungsarbeiten wird der Wolkenkratzer voraussichtlich neun Monate später als geplant bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Im Februar 2023 präsentierten BVG und Covivio ein Konzept zur Reparatur des beschädigten Tunnels.

Die U2 soll nach der Modernisierung des Tunnels, die rund zehn Millionen Euro kosten soll, ab dem 28. August 2023 wieder den Regelbetrieb aufnehmen. Im März 2023 hatten die komplizierten Arbeiten am Tunnel begonnen.

Hochhaus am Alexanderplatz soll 130 Meter hoch werden und 63.000 m² Fläche bieten

Der 130 Meter hohe Turm soll nach Angaben des Investors auf einer Nutzfläche von rund 63.000 Quadratmetern einen Mixed Use aus Arbeitsräumen, Einzelhandelsflächen und Wohnraum bieten.

Knapp 12.000 Quadratmeter werden für Wohnflächen eingeplant. Auf dem Dach des Sockelbaus ist in 36 Metern Höhe ein großes, mit Bäumen und Pflanzen begrüntes Dach nach Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Sinai geplant. Insgesamt 2.500 Quadratmeter wird diese öffentlich begehbare Fläche umfassen.

Die geplanten Büroflächen werden vornehmlich im über dem Sockelbau liegenden Turmbau untergebracht. Hierfür sind rund 27.000 Quadratmeter vorgesehen. Auch Verkaufsflächen wird es in dem Gebäue geben, und zwar in den unteren vier Etagen des Sockelbaus, auf einer Fläche von insgesamt knapp 22.000 Quadratmetern.

Bauarbeiten am Covivio-Hochhaus liefen trotz Tunnel-Reparatur weiter

Die Bauarbeiten am Gebäude waren fortgesetzt worden, obwohl die Arbeiten am U2-Tunnel noch nicht abgeschlossen waren. Dies hatten mehrere Medien bereits Anfang Juli 2023 übereinstimmend berichtet. Das Unternehmen begründete dies damit, die Arbeiten im Oktober 2022 “proaktiv eingestellt” zu haben, obwohl ein Baustopp seitens der Behörden nicht erteilt worden war.

Denn ob die Baustelle des Hochhauses tatsächlich ursächlich für die am Tunnel entstandenen Schäden war, ist bislang noch nicht abschließend geklärt worden – obwohl es sehr wahrscheinlich ist. Die Klärung der Schuldfrage steht also noch aus, auch um festzulegen, wer die Reparatur des Tunnels bezahlen muss.

 

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: Covivio, BVG, Berliner Zeitung, Tagesschau

 

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3 Comments

  1. Peter H. 18. August 2023 at 09:18 - Reply

    Der Bau von Skyscrapern und kleineren Türmchen ist in Deutschland eine Farce und ein Aushängeschild für die Entwicklung dieses Landes. Rückständige klein-klein Denke pur. Erschreckend. Berlin sollte nach Warschau blicken und nicht ins grün-rote München. Warschau zeigt, wie die Stadtentwicklung einer Hauptstadt geht.

    • Marcel S. 24. August 2023 at 10:49 - Reply

      Warschau ist zwar sehr beeindruckend was dort an Wolkenkratzern hochgezogen wurde aber es ist kein gutes Konzept. In Warschau wird jedes Fleckchen mit Wolkenkratzern zugepflastert, ähnlich wie in englischen Großstädten.
      Aber es gibt gute Beispiele wie man ein vernünftiges Wolkenkratzerkonzept in europäischen Großstädten integriert. Wien, Amsterdam oder auch Mailand sind gelungene Beispiele.

  2. Dani 6. September 2023 at 21:30 - Reply

    Jemand fragte: “Wann wird dieses Nur-130-m-Hochhaus – nicht mal ein Wolkenkratzer, vertikale Raumverschwendung – endlich fertig sein? Wäre es möglich, das Bauen – in Berlin – endlich erheblich zu beschleunigen?”

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