Die Treskowallee zwischen Lichtenberg und Treptow-Köpenick ist zur notorischen Staufalle für Autofahrer geworden. Die Bezirke sowie die Berliner Wasserbetriebe arbeiten hier seit vielen Monaten an der Sanierung der Fahrbahn und dem Wechsel der Wasserrohre – ein Ende ist nicht in Sicht. Immerhin wurde die Modernisierung der Tramgleise mittlerweile abgeschlossen.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Wolfgang Leffler
Als Anwohner der Treskowallee, dieser Magistrale in Karlshorst und verkehrsreichen Straße zwischen den Stadtbezirken Treptow-Köpenick und Lichtenberg muss man sich inzwischen vorkommen wie in der Endlosschleife „Dauerbaustelle“.
Und die Verkehrsteilnehmer, die mit ihren Fahrzeugen täglich diese Verkehrsader im Dauerstau zu erdulden haben – man spricht von täglich um die 40.000 Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen – sind nach den jahrelangen Ankündigungen einer Fertigstellung mittlerweile so abgestumpft, dass etwaige Terminverkündungen nur noch mit einem müden Lächeln bedacht werden.
Treskowallee: Straßenbelag und Wasserrohre werden modernisiert
Es gab zwei Pressemitteilungen der jeweiligen zuständigen Bezirksämter Treptow-Köpenick (November 2023) und Lichtenberg (August 2022) zu den in den einzelnen Teilabschnitten der Treskowallee durchzuführenden Baumaßnahmen, die sich zum einen um die stark in Mitleidenschaft gezogenen Fahrbahnen und zum anderen um die Anlagen der Berliner Wasserbetriebe drehten.
So erklärte das Bezirksamt Lichtenberg in seiner Mitteilung den Grund der Straßenbauarbeiten für die westliche Fahrbahn der Treskowallee ab Höhe Waldowallee bis zur Höhr Rheinsteinstraße, die nachvollziehbar sind. Als Fertigstellungstermin nannte man im vergangenen Jahr noch den September 2023.
Fahrbahnsanierung zwischen Waldowallee und Rheinsteinstraße
Auch das in der Erklärung ausgedrückte Verständnis und das Bedauern für die weiteren Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner klingen plausibel und nachvollziehbar.
Aber bei näherer Betrachtung des Baufortschritts muss man deutlich darauf verweisen, dass wir inzwischen im Frühling 2024 angekommen sind, also der Fertigstellungstermin dieses Bauabschnitts jetzt bereits fünf Monate überzogen wurde. Bei genauerer Betrachtung der Bauarbeiten liegt die Vermutung nahe, dass die Baustelle das Jahr 2024 überleben wird.
Berliner Wasserbetriebe verkünden Fertigstellung bis April 2024
Das Bezirksamt Treptow-Köpenick wiederum ließ in seiner Pressemitteilung verlauten, dass zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit im Fahrbahnbereich der Treskowallee zwischen An der Wuhlheide und Trabrennbahn Karlshorst dringend Schad- und Gefahrstellen beseitigt werden müssen.
Als Folge dessen müsse man die Treskowallee in Richtung ‚Am Tierpark‘ sperren und den Verkehr auf die andere Straßenseite umleiten.
Verzögerung der Bauarbeiten durch Wetterverhältnisse
Als Bauzeit veranschlagte man 10 Wochen, in Abhängigkeit von den jeweiligen Wetterverhältnissen. Ergo hätte man Ende Januar 2024 mit den Baumaßnahmen fertig sein müssen, aber die Wetterverhältnisse waren voraussichtlich Schuld an der aktuellen Verzögerung.
Allerdings gilt der vergangene Winter als verhältnismäßig warm, so dass die Bautätigkeiten dadurch eigentlich nur unwesentlich beeinträchtigt worden sein können. Die Berliner Wasserbetriebe haben vor dem Hintergrund der umfangreichen Instandsetzungsmaßnahmen vorsorglich in einem Informationsschild als Fertigstellungstermin den Monat April 2024 angegeben.
Auf der Baustelle an der Treskowallee tut sich insgesamt nicht viel
Und da am Montag außer zweier Bagger, die mit Fundamentarbeiten beschäftigt waren, niemand sonst auf der Baustelle zu beobachten war, bleibt nun abzuwarten, wie intensiv die verbleibenden sieben Wochen von den verantwortlichen Bauträgern genutzt werden, um das sportliche Ziel Ende April 2024 als Fertigstellungstermin zu erreichen.
Aber etwas Positives gibt es für die Treskowallee doch noch zu berichten: Die vier Straßenbahnlinien M17, 27, 37 und 21 fahren in beiden Fahrtrichtungen mittlerweile in nagelneuen Gleisbetten. Hier hatte man während der Bauarbeiten das Gefühl, dass Unternehmen am Werk sind, die mit dem unbedingten Willen angetreten sind, den vorgegebenen Fertigstellungstermin auch umzusetzen. Daran dürfen sich die jetzigen Bauträger gern ein Beispiel nehmen.
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Quellen: Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Lichtenberg, Bezirksamt Treptow-Köpenick, Berliner Wasserbetriebe
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