Nach vier Jahren Planungszeit wird das Konzept für das neue Wohnquartier auf dem Gelände des ehemaligen Köpenicker Güterbahnhofs konkreter. Wohnungen, Schulen, Kitas und Gewerbeflächen sollen hier entstehen.
Über das Bauvorhaben des Berliner Senats im Südosten Berlins haben wir auf unserer Bezirksseite Treptow-Köpenick bereits mehrfach berichtet. Der Plan, auf dem ehemaligen Areal des Köpenicker Güterbahnhofs ein Wohnquartier zu errichten, hat nach vierjähriger Planungszeit eine klarere Kontur erhalten.
Das Viertel soll sich auf einer Fläche von rund 50 Hektar und einer Ausdehnung von zwei Kilometern von Ost nach West erstrecken, zwischen den Bahnhöfen Köpenick und Hirschgarten. Die Entwicklung des seit Anfang der 1990er-Jahre brachliegenden Gebiets soll auch die Teilung Köpenicks durch die Bahntrasse aufheben und den Bezirk somit aufwerten.
Reduzierung der ursprünglichen Projektfläche
Die Verkleinerung des ursprünglich 60 Hektar großen Areals ist auf den Einfluss der beteiligten Bürger*innen zurückzuführen, die den Entwicklungsprozess von Beginn an begleitet haben und ihn auch weiter begleiten werden.
Aktuell befindet sich das Vorhaben im sogenannten Rahmenplanverfahren, im nächsten Schritt sollen nun städtebauliche Gutachten erstellt werden. Das Investitionsvolumen für das vom Berliner Senat verantwortete Projekt liegt bei 276 Millionen Euro.
Drei Schulen und mehrere Kitas werden errichtet
Neben neuen Wohnungen für rund 4.000 Menschen sind auf dem Gelände drei Schulen mit insgesamt 500 Plätzen geplant: Zwei Grundschulen, eine davon im Norden des Quartiers auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks, und eine Integrierte Sekundarschule.
Hinzu kommen mehrere Kitas mit einer Kapazität von insgesamt 170 Betreuungsplätzen. Eine Volkshochschule, eine Musikhochschule, eine Bibliothek und weitere Einrichtungen des Gemeinbedarfs soll es auf dem Gelände ebenfalls geben.
Gewerbegebiet am Brandenburgplatz soll bestehen bleiben
Das vorhanden Gewerbegebiet am Brandenburgplatz, welches Teil des neuen Quartiers werden wird, soll umstrukturiert und erweitert werden, aber erhalten bleiben.
Durch Gewerbe, Bildungseinrichtungen und Büroflächen sollen im neuen Quartier daher rund 1.300 neue Arbeitsplätze entstehen. Ziel der Stadtplaner*innen ist es, Wohnen und Arbeiten an einem Standort zu vereinen, wie es beispielsweise auch beim Pankower Ludwig-Hoffmann-Quartier umgesetzt wird.
Das Quartier soll klimaneutral und autoarm werden
Wie so viele andere, zukünftige Berliner Stadtquartiere soll auch das Güterbahnhofareal als autoarmes und klimaneutrales Quartier geplant werden. Anwohnende sollen ihre Autos in Gebietsgaragen abstellen und für alltägliche Wege die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen.
Die Entwicklung des Quartiers läuft parallel zum Ausbau des Bahnhofs Köpenick zum Regionalbahnhof. Dieser soll bis 2027 abgeschlossen sein. Der Regionalbahnhof bekommt einen östlichen Zugang zum Quartier hin, am S-Bahnhof Hirschgarten soll ein zusätzlicher, barrierefreier Aufgang entstehen.
Entlastung der Bahnhofstraße
Auch die notorisch überlastete Bahnhofstraße am Forum Köpenick soll durch den Bau des neuen Viertels entlastet werden. Zusätzlich sollen ab 2025 zwei Entlastungsstraßen gebaut werden, um den Knotenpunkt Bahnhofstraße/Alte Försterei zu entlasten.
Bis in Köpenick infrastrukturelle Entlastung und neuer Wohnraum durch die Realisierung des Güterbahnhof-Projekts erreicht wird, könnte allerdings noch etwas Zeit vergehen. Die Projektplaner*innen rechnen mit einem Umsetzungszeitrum von 15 bis 20 Jahren.
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