Aus dem Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark in Prenzlauer Berg soll Berlins erster Inklusionspark werden. Der Weg zur Umsetzung jedoch ist mühsam, immer wieder wurde das Projekt in den vergangenen Jahren um- und neugeplant. Auch die Zukunft des Stadions ist weiter offen. Am 9. September soll dennoch der aktuelle Projektstand präsentiert werden.

Zukunft offen: Der beliebte Sport- und Freizeitpark Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark in Prenzlauer Berg.

Fotos: Björn Leffler
Text: Stephanie Engler

 

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Pankower Stadtteil Prenzlauer Berg soll zum ersten Inklusionssportpark Berlins umgestaltet werden. Bis es jedoch so weit ist, läuft noch ein Wettbewerb über die genaue Ausgestaltung der möglichen Umbauten. 

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark liegt direkt neben dem populären Mauerpark. Er wird von zahlreichen Sportorganisationen, Schulen, Hochschulen und weiteren Institutionen Berlins für sportliche Übungs-, Lehr- und Wettkampfbetriebe genutzt. Anwohnende nutzen den Park ebenfalls für Individualsport und die tägliche Freizeitgestaltung.

Ein universeller Sport- und Freizeitpark für Pankow

Besonders im Fokus liegt seit Jahren die zukünftige Nutzung und  Umgestaltung des Cantianstadions. Mit seiner zentralen Lage und Größe ist es der perfekte Austragungsort für regionale und nationale Sportwettkämpfe sowie kulturelle und außersportliche Veranstaltungen.

Der Berliner Senat möchte das in den 1950er Jahren errichtete Leichtathletikstadion abreißen lassen und einen Neubau errichten. Das letzte Wort scheint hier trotz vieler Jahre voller intensiver Diskussionen zwischen Politik, Anwohnern und Bürgerinitiativen und wiederholter Gestaltungswettbewerbe noch immer nicht gesprochen.

Koalition legte schon 2020 die Weichen für den Inklusionspark

Schon im Oktober vor zwei Jahren verständigten sich unabhängig vom Stadion-Thema die Koalitionsfraktionen auf einen gemeinsamen Weg zum inklusiven Jahnsportpark. Für den Ausfall der Sportstätten und des Cantianstadions während eines Um- oder Neubaus sollen Ausweichsportstätten hergerichtet werden. Bis dahin soll der Park jedoch noch vollends genutzt werden können. 

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung begann schon 2020 mit dem Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans, damit bis Ende dieses Jahres die Planreife hergestellt werden kann.

Wettbewerb zur Umgestaltung des Jahnsportparks läuft

Seit April dieses Jahres läuft nun ein weiterer Wettbewerb zur Entwicklung des Jahnsportparks zum Inklusionspark. Drei Teams aus Architekten und Stadtplanern setzen sich mit den Projektmöglichkeiten und der Ausgestaltung auseinander.

Es stehen verschiedene Verfahrensweisen zur Diskussion, wie der Jahnsportpark weiterentwickelt werden soll. Vollständige Sanierung, Teilsanierung, großflächiger Umbau oder sogar die komplette Verlegung an einen anderen Standort stehen zur Auswahl.

Bürgerbeteiligung zur Entwicklung des Jahnsportparks

Zwischen Februar und März 2021 hatten die Bürgerinnen und Bürger Berlins schon zweimal die Möglichkeit, den Verantwortlichen Fragen zu stellen und Einblicke in die fachlichen Gutachten zu nehmen. Nun wird es eine dritte Möglichkeit geben, sich in einer Planwerkstatt mit einzubringen: Anfang September 2022 werden die Entwürfe der Wettbewerbsteilnehmer vorgestellt und diskutiert.

Der weitere Verlauf zum ersten inklusiven Sportpark Berlins kann somit weiterhin von den Bürgerinnen und Bürgern mitbestimmt werden. Einen konkreten Zeitplan zur Umsetzung gibt es derzeit allerdings noch nicht. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre wäre es vermutlich auch fahrlässig, einen solchen vor Beginn der Bürgerbeteiligung aufzustellen.

Entwürfe werden am 9. September ausgestellt

Interessierte Bürger und Anwohner können sich die Projektergebnisse am 9. September vor Ort persönlich ansehen:

WO: Parkplatz des Jahnsportparks an der Cantianstraße 24
WANN: Freitag 09.09. ab 16 Uhr
WAS: Entwürfe betrachten, 17.30 Uhr Rundgang, 21 Uhr Diskussion

Die Teilnahme ist kostenlose und begrenzt, daher ist eine Online-Anmeldung unter eveeno.com/jsp_werkstatt3 nötig.

 

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