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Wegen Alba: Senat prüft Umbau von Velodrom und Max-Schmeling-Halle

Basketball-Bundesligist Alba Berlin braucht ab 2023 eine neue Spielstätte, da der Mietvertrag in der Mercedes-Benz-Arena nicht verlängert wird. Die Max-Schmeling-Halle jedoch ist bereits besetzt. Nun prüft der Berliner Senat den Umbau des Velodroms.

Fassungsvermögen von 9.000 Sitzplätzen: Die Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg. Trägt Alba Berlin hier bald wieder seine Heimspiele aus?

© Visualisierungen: Wikimedia Commons / Velodrom
Text: Björn Leffler

 

In keiner anderen deutschen Stadt arbeiten so viele Menschen im Bereich des Profisports wie in Berlin. Über 140 Bundesligisten sind in Berlin beheimatet, die bekanntesten von ihnen sind in den populären deutschen Sportarten tätig: Der 1. FC Union und Hertha BSC im Fußball, die Füchse Berlin im Handball, Alba Berlin im Basketball, die Eisbären Berlin im Eishockey sowie die BR Volleys im Volleyball.

Bis auf die beiden Fußball-Bundesligisten spielen alle der genannten Vereine regelmäßig um Titel mit und gehören in ihren Sportarten zu den erfolgreichsten Vereinen des Landes. Rund 20.000 Arbeitsplätze hängen in Berlin allein von diesen sechs Vereinen ab. Dabei sind Sonderveranstaltungen wie Leichtathletik-Feste, der Berlin-Marathon oder die 2024 anstehende Fußball-EM nicht mit eingerechnet.

Alba Berlin braucht ab 2023 eine neue Spielstätte

Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie strömen die Sportfans der Stadt in die zahlreichen Sportarenen und Multifunktionshallen, um ihre Lieblingsmannschaft anzufeuern. Eine dieser Mannschaften, der Basketball-Bundeligist Alba Berlin, der zuletzt dreimal in Folge deutscher Meister geworden ist, sucht ab 2023 eine neue Heimspielstätte

Seit 2008 trägt Alba seine Heimspiele in der Mercedes-Benz-Arena am Ostbahnhof aus. Deren Eigentümer jedoch, die Anschutz Entertainment Group, hat offenbar kein Interesse, den bestehenden Mietvertrag mit dem Basketball-Bundesligisten langfristig zu verlängern. Mit anderen Veranstaltungen wie Konzerten lässt sich offenbar mehr Geld verdienen.

Spielt Alba bald wieder in der Max-Schmeling-Halle?

Alba sucht nun also eine neue Bleibe und schielt dabei auf die Max-Schmeling-Halle, in der das Team bereits zwischen 1996 und 2008 spielte, äußerst erfolgreich übrigens. Insgesamt acht Meistertitel konnten die “Albatrosse” in 334 Spielen, die in der Halle ausgetragen wurden, erringen.

Ob der Verein jedoch in die Halle zurückkehren kann, ist mehr als fraglich, denn diese ist durch zwei weitere Bundesligisten geblockt: Die Handballer der Füchse Berlin sowie die Volleyballer der BR Volleys. Eine dritte Profimannschaft in den Spielbetrieb einer Halle zu integrieren, ist organisatorisch kaum möglich. Allein in der vergangenen Saison hatte Alba mehr als 40 Spiele zu absolvieren.

Neubau oder Umbau von Velodrom und Schmeling-Halle?

Daher wurde in den vergangenen Wochen der Neubau einer zusätzlichen Spielstätte für Alba Berlin diskutiert, selbst ein Hallen-Neubau auf dem Gelände des Friedrich-Ludwig-Jahnsportparks in Prenzlauer Berg wurde kurzzeitig kolportiert. Der Berliner Senat jedoch hat andere Pläne.

Weil ein Neubau schwierig zu realisieren wäre und mehrere Jahre in Anspruch nehmen würde – Alba muss nach der Saison 2022/23 aus der Mercedes-Benz-Arena ausziehen – wird ein Umbau der bestehenden Hallen in Prenzlauer Berg erwogen.

Kann das Velodrom für Ballsportarten ertüchtigt werden?

So kommunizierte es jedenfalls der Berliner Senat. Sowohl die Max-Schmeling-Halle an der Schönhauser Allee als auch das Velodrom an der Landsberger Allee sollen umgebaut werden. Details zu diesen Planspielen wurden bislang aber nicht bekannt.

Man prüfe derzeit, “ob die Eignung der beiden Hallen für Ballsportarten durch bauliche Maßnahmen verbessert werden kann“. Signifikante Umbauten wären dabei vor allem im Velodrom notwendig. Dafür müsste nämlich die Radrennbahn mit Sitzplatztribünen überbaut werden. Ob es sich dabei um einen dauerhaften Umbau oder ein temporäres Modell handeln würde, ist bislang ebenfalls unklar.

Der Berliner Senat steht vor einer kniffligen Aufgabe

Immerhin findet im Velodrom neben Konzerten noch immer das beliebte Sechs-Tage-Rennen statt. Ohne die derzeit noch verfügbare Radrennbahn wäre das zukünftig nicht mehr möglich. Darüber hinaus wird die Bahn auch für den Trainingsbetrieb genutzt.

Der Berliner Senat steht dabei vor einer kniffligen Aufgabe. Natürlich wollen sie den drei erfolgreichen Vereinen – Alba, Füchse und Volleys – professionelle und moderne Spielstätten bieten. Der Neubau einer weiteren Sportstätte ist aber weder populär noch ohne weiteres zu finanzieren.

Es läuft also alles auf einen Umbau der bestehenden Hallen zu. Man darf gespannt sein, wie der konkrete Vorschlag letztlich aussehen wird. Viel Zeit bleibt nicht mehr.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Bisherige Spielstätte von Alba Berlin: Die Mercedes-Benz-Arena in Friedrichshain.

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Quellen: Sportwirtschaftsbericht Berlin, RBB, ENWICKLUNGSSTADT BERLIN

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