Der 1. FC Union Berlin plant den Ausbau des Stadions an der Alten Försterei in Köpenick, und das schon seit Jahren. Bislang stand ein fehlendes Verkehrskonzept dem Vorhaben im Weg, nun sollen sich die Planungen aber auf der Zielgeraden befinden.

Stimmungsvolle Sportstätte im Südosten Berlins: Das Stadion an der Alten Försterei des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin. Der Verein möchte das Stadion in den kommenden Jahren vergrößern.

 

Am vergangenen Freitag berichteten wir über die konkreter werdenden Pläne des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, auf dem Gelände des Olympiaparks im Westen ein neues, reines Fußballstadion zu errichten. Die Pläne des Charlottenburger Vereins gibt es seit über fünf Jahren.

Auch der Stadtkonkurrent aus dem Südosten, der derzeit sportlich erfolgreichere 1. FC Union Berlin, möchte sein Stadion an der Alten Försterei ausbauen. Denn das Stadion mit einem derzeitigen Fassungsvermögen von 22.012 Zuschauern ist deutlich zu klein ist für den aktuell so erfolgreichen und populären Verein.

Alte Försterei: Drei der vier Tribünen sollen erweitert werden

Daher hat der 1. FC Union bereits vor mehreren Jahren sein klares Interesse bekundet, die Kapazität des Stadions deutlich zu erweitern. Drei der vier Tribünen sollen nach dem Wunsch des Clubs baulich ergänzt werden, um die Kapazität auf 37.000 Plätze zu steigern. Das ambitionierte Vorhaben war in den letzten Jahren jedoch stark ins Stocken geraten.

Das Problem ist vor allem die Infrastruktur rund um das Stadion, die bereits heute bei Heimspielen des 1. FC Union stark überlastet ist. Union selbst hatte schon im Oktober 2018 einen ersten Verkehrskonzept-Entwurf vorgelegt, musste diesen aber bereits mehrfach überarbeiten. Er sieht den Bau einer neuen Straßenbahn-Wendeschleife vor, um den Besucherandrang abdämpfen zu können.

Gespräche über Verkehrskonzept laufen seit mehreren Jahren

Die Gespräche mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem Bezirk Treptow-Köpenick laufen unvermindert weiter. Die Fertigstellung des anliegenden S-Bahnhofs Köpenick ist hierbei eines der zentralen Themen. Bei der Deutschen Bahn geht man nicht davon aus, dieses Projekt vor 2026 abschließen zu können.

Nun äußerte sich Union-Präsident Dirk Zingler in einem club-eigenen Interview jedoch zuversichtlich, dass das Projekt in Kürze begonnen werden kann. Zingler sieht die wichtigsten Fragen beim geplanten Stadionausbau der Eisernen geklärt.

Präsident Dirk Zingler sieht die Planungen „auf der Zielgeraden“

Wenn man es einfach ausdrücken will: Wir sind auf der Zielgeraden unserer Vorbereitungen„. So äußerte sich der  57-Jährige zum aktuellen Stand der Planungen des Stadion-Projekts. „Es gibt keine wesentlichen offenen Fragen mehr.“ Die Anreise mit S-Bahn, Straßenbahn, Bus, zu Fuß und mit dem Fahrrad sei geklärt und zwischen dem 1. FC Union, der Senatsverkehrsverwaltung und dem Bezirk Treptow-Köpenick abgestimmt.

Eine wichtige Rolle soll dabei neben dem oben erwähnten S-Bahnhof Köpenick auch der S-Bahnhof Wuhlheide spielen. Dieser soll als Entlastungsbahnhof funktionieren, wenn die Bauarbeiten am Bahnhof Köpenick beginnen. Künftig sollen wohl große Teile der Fans an Spieltagen über die Rudolf-Rühl-Allee zum Stadion geleitet werden.

Union möchte den Umbau des Stadions 2023 beginnen

Auf Basis des jetzigen Standes sind wir gerade dabei, mit der Senatsverwaltung für Verkehr und der Senatsverwaltung für Bauen und der Sportverwaltung einen Zeitplan auszuarbeiten, bis wann wir fertig sein wollen„, so Zingler. Er bekräftigte Unions Absicht, im kommenden Jahr mit dem Umbau des Stadions zu beginnen.

Ende September 2022 wollen die Köpenicker weitere Details zum geplanten Ausbau des Stadions An der Alten Försterei vorstellen – unter anderem ein aktualisiertes Modell. Im erweiterten Stadion soll es auch weiterhin mehr Stehplätze als Sitzplätze geben.

Internationale Spiele zukünftig in der Alten Försterei

Die DFL verlangt für Bundesligaspielstätten eine Mindestkapazität von 8.000 Sitzen. Diese Zahl wird Union nach dem Umbau deutlich übertreffen. Aber es soll eben auch ein zusätzliches Stehplatzangebot geschaffen werden.

Union möchte zukünftig auch seine internationalen Spiele im Stadion austragen. Bislang müssen die Köpenicker dafür ins Olympiastadion ausweichen, da das Stadion an der Alten Försterei derzeit nicht die Anforderungen des europäischen Fußball-Verbands UEFA erfüllt.

 

So stellt sich der 1. FC Union Berlin den Umbau der Alten Försterei vor:

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

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