Nach der Signa-Insolvenz war auch das Karstadt-Umbauprojekt am Leopoldplatz in Berlin-Wedding ins Wanken geraten. Doch die Versicherungskammer Bayern hat die Signa-Anteile übernommen und versichert, das Projekt wie geplant umsetzen zu wollen. Seit Mittwoch ist das 1978 eröffnete Kaufhaus geschlossen.
© Visualisierung Titelbild: Baumschlager Eberle Architekten GmbH
© Foto: Wikimedia Commons
Text: Björn Leffler
Nach der Insolvenz des österreichischen Immobilienunternehmens Signa war die Zukunft des geplanten Umbauprojekts des Karstadt-Gebäudes am Leopoldplatz in Berlin-Wedding plötzlich unsicher.
Doch der bisherige Miteigentümer der Immobilie, die Versicherungskammer Bayern, hat öffentlich bestätigt, die übrigen Anteile von der Signa-Gruppe erworben zu haben. Damit ist die Versicherungskammer alleiniger Eigentümer des Grundstücks.
Karstadt-Umbau am Leopoldplatz: Signa steigt aus dem Projekt aus
Das Unternehmen Signa, welches europaweit für aktuell zahlreiche stillstehende Bauprojekte verantwortlich ist, drohte auch beim ambitionierten Umbauprojekt an der Müllerstraße zum unkalkulierbaren Risikofaktor zu werden.
Durch das Ausscheiden des finanziell angeschlagenen österreichischen Immobilienentwicklers soll die Umsetzung des Bauvorhabens gesichert werden, wie Der Tagesspiegel kürzlich berichtete.
Versicherungskammer Bayern möchte Projekt wie geplant fortsetzen
Seit Mittwoch ist das 1978 eröffnete Kaufhaus endgültig geschlossen. Derzeit wird diskutiert, ob im Gebäude eine Zwischennutzung eingerichtet wird, bevor die geplanten Umbauarbeiten beginnen können.
Bei der Transformation des Gebäudes soll keine reine Büro-Immobilie entstehen, sondern das “Kaufhaus der Zukunft“, wie es der Investor Signa zu Beginn der Planungen genannt hatte. Die Versicherungskammer Bayern versicherte, dass das Projekt wie bisher geplant weitergeführt werden soll.
Aus dem Kaufhaus soll ein Gewerbe-, Wohn- und Bildungsstandort werden
Mehrere Architekturbüros beteiligten sich am Wettbewerbsverfahren um das Kaufhaus, aus dem das Büro Baumschlager Eberle Architekten siegreich hervorging. Ihr Entwurf überzeugte die Jury und soll nach bisherigem Stand in den kommenden Jahren realisiert werden. Die Warenhausimmobilie soll nach Wünschen der Projektbeteiligten zu einem “gemischt genutzten Stadtbaustein” werden.
Die zukünftige Verkaufsfläche soll sich demnach etwas verringern. Von heute noch 15.000 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen künftig 10.000 bis 12.000 Quadratmeter erhalten bleiben.
Ebenso sollen auf einer Fläche von etwa 2.000 Quadratmetern Räume geschaffen werden, die öffentlich und gemeinnützig nutzbar sind: Treffpunkte für Jugendliche und Senioren, eine Kita, eine Bibliothek, ein Café oder auch eine Tanzschule. Auch Wohnungen sind geplant. Diese Nutzungen waren vor allem vom Bezirk Mitte in das Projekt eingebracht worden.
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Quellen: Bezirksamt Mitte, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Signa, Der Tagesspiegel, weddingweiser, SPD Berlin, B.Z., Baumschlager Eberle Architekten GmbH
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