An der Stelle des einstigen “Gloria Palast” ist in den vergangenen Jahren ein neues Gebäudeensemble entstanden. Einziges historisches Gebäude des Projekts ist allerdings lediglich das denkmalgeschützte “Mampe-Haus”.

 

Am Kurfürstendamm ist an der Stelle des ehemaligen Kinos “Gloria Palast” ein neues, dreiteiliges Gebäudeensemble entstanden. Der Denkmalschutz konnte das einstige, legendäre Kino mit dem klangvollen Namen aber nicht vor dem Abriss retten. An seiner Stelle sind Flächen für Einzelhandel und Büros entstanden.

Bezirk und Anwohner hatten darauf gedrängt, zumindest die historische Fassade des “Gloria Palastes” zu erhalten und in das Neubauprojekt zu integrieren. Letztlich mussten sich Bezirk und Anwohner aber mehreren Gutachten beugen, welche die Fassade als “unsanierbar” einschätzten.

Historische Fassade des “Gloria Palast” war nicht zu retten

Ein Teil des neuen Gebäudeensembles wird das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende “Mampe-Haus” sein. Dieses wurde, immerhin, in seiner ganzen gründerzeitlichen Pracht saniert und wiederhergestellt.

Verantwortlich für die Sanierung des “Mampe-Hauses” zeichnet die  Architektin Petra Kahlfeldt, welche die neobarocken Formen und wiederentdeckten Deckenmalereien des Gebäudes herausarbeiten konnte. Das einstige Wohnhaus wurde, wie auch die Neubauten, als reines Büro- und Geschäftshaus konzipiert.

“Mampe-Haus” ist einziges, historisches Gebäude des Projekts

Der übrige Teil des Projektes – zwei Neubauten direkt neben dem “Mampe-Haus” – kommt sachlich daher. An das ehemalige Kino erinnert in den neuen Gebäuden nichts mehr, weder an der äußeren Fassade noch im Innern der Gebäude. Nur der Projektname “Gloria Berlin” nimmt die historische Nutzung des alten Gebäudes auf.

Entwickelt wurde das Projekt vom Unternehmen Centrum Projektentwicklung, der architektonische Entwurf stammt vom renommierten Büro Ortner & Ortner. Im mittleren der drei Häuser läuft der finale Innenausbau, die beiden anderen wurden bereits eröffnet.

Früher Kino, heute Einzelhandel und Büros

Die Neubauten verfügen über jeweils fünf oberirdische Etagen sowie ein Staffelgeschoss. “Gloria Berlin” umfasst insgesamt – inklusive historischem “Mampe-Haus” – über fast 20.000 Quadratmeter Nutzfläche. Vom ersten Untergeschoss bis in die zweite Etage sind Geschäfte und Boutiquen auf einer Fläche von rund 11.000 Quadratmetern entstanden, darüber wurden Büros eingerichtet.

Die sachliche Architektur der neu entstandenen Gebäude trifft nicht auf uneingeschränkte Begeisterung. Charlottenburg-Wilmersdorfs Baustadtrat Oliver Schruoffeneger äußerte sich zum Projekt wie folgt: “Wir stehen hier immer wieder vor dem Zwiespalt, dass die Wirtschaft und Investoren schnell vorangehen wollen, die Menschen, die hier leben aber Angst haben, ihre Identität zu verlieren.

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Konnte historisch rekonstruiert werden: Das “Mampe-Haus”