In Berlin-Moabit wurde Ende September doppelt gefeiert. Im Rahmen einer Veranstaltung wurden sowohl Grundsteinlegung und Richtfest für neue Gebäude auf dem wachsenden Gewerbecampus “Berlin Decks” zelebriert. Die Projektverantwortlichen konnten bereits zwei große Ankermieter für das Gelände gewinnen.

So soll das Gewerbeprojekt “Berlin Decks” am Friedrich-Krause-Ufer in Berlin-Moabit in einigen Jahren aussehen. / © Visualisierung: BEOS AG

© Fotos & Visualisierungen: BEOS AG
Text: Wolfgang Leffler

 

In einem anspruchsvollen Rahmen hatte die BEOS AG Ende September auf dem zukünftigen Campus am Friedrich-Krause-Ufer zwei markante Ereignisse im zukünftigen Gewerbequartier “Berlin Decks” gebündelt präsentiert.

Zum einen wurde das Richtfest für den ersten Gebäudeteil und zum zweiten die Grundsteinlegung für den Gebäudeteil vier gefeiert – quasi “in einem Abwasch”. Damit wurden zwei wichtige Schritte hin zur Vollendung des geplanten Gewerbequartiers absolviert.

“Berlin Decks”: Grundsteinlegung und Richtfest gemeinsam gefeiert

Mit gut 200 Teilnehmern, darunter Projektbeteiligte und geladene Gäste, wurde also doppelt gefeiert. Mit dabei natürlich auch die GSE als verantwortliche Tragwerksplanerin, allen voran Thomas Müller mit seinem Generalplaner-Team und Ivan Reimann als Architekten.

Die neuen Gebäude entstehen in Holz-Hybrid-Bauweise mit Gründächern und Photovoltaik- Anlagen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Fassadengestaltung gelegt, die mit einer vorgehängten grünen Keramikbekleidung versehen werden soll. Eine Zertifizierung nach DGNB Gold ist grundsätzliches Ziel der Bauherren.

Mbition und Filmakademie sind erste Mieter im “Decks Berlin”

Insgesamt werden auf dem Campus vier Bauteile hochgezogen, die Platz für Forschung, Produktion, Logistik und Firmen der Kreativwirtschaft in zentraler Lage am Spreekanal bieten werden. Mit der Mercedes-Benz-Tochter MBition GmbH und der Deutschen Film- und Fernsehakademie stehen schon erste Ankermieter der Gebäudeteile fest.

Die BEOS AG baut bereits seit 2018 direkt am Spreeufer – am Friedrich-Krause-Ufer 16-21 in Berlin-Moabit – ein modernes neues Stadtareal mit immerhin 45.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche. Das Unternehmen MBition wird dabei auf 17.000 Quadratmetern die Software für die digitalen Produkte der Mercedes-Benz-Fahrzeuge entwickeln.

Film- und Fernsehakademie verlässt bisherigen Sitz am Potsdamer Platz

Für die Deutsche Film- und Fernsehakademie (DFFB), die ihren bisherigen Sitz am Potsdamer Platz hat, werden ab 2025 Seminar- und Büroräume sowie Flächen für Spezialnutzungen – wie etwa Filmstudios mit acht Meter hohen Decken, zwei Kinos, Videoschnitträume und Tonstudios – zur Verfügung gestellt.

Damit entsteht hier ein Lehrort für rund 280 Studierende, womit der Film- und Medienbranche als wichtigem Wirtschaftsfaktor Berlins die notwendige Bedeutung beigemessen wird.

Neues Leben für das Friedrich-Krause-Ufer in Berlin-Moabit

Die beiden Ankermieter werden dem Stadtareal in Berlin-Moabit zukünftig neues Leben einhauchen, denn beide Branchen zählen in Berlin zu den großen Wachstumstreibern. So sieht es jedenfalls Jan Plückhahn, der Vorstand der BEOS AG, der sich in seinen Grußworten im Rahmen des Events erfreut über die frühzeitige Vermietung der entstehenden Räumlichkeiten zeigte.

Im Rahmen der Grundsteinlegung wurde auch eine Zeitkapsel eingelassen und die üblicherweise dazu gehörigen Händeabdrücke in den frischen Beton durften natürlich nicht fehlen.

Der Standort wird seit über einhundert Jahren industriell genutzt

Seit über einem Jahrhundert ist das derzeitige Baugrundstück schon Schauplatz der Industrie: Bereits im Jahr 1912 errichtete der Konzern Thyssenkrupp einen Backsteinbau am Spreekanal für seine Verwaltung.

Nach und nach siedelten sich in der Umgebung diverse Manufakturen an: Porzellan aus Sachsen, Maschinenbau von Borsig und Glühlampen von AEG sind nur einige der Produktionsgüter, die hier seit Beginn des 20. Jahrhunderts hergestellt wurden.

“Berlin Decks”: Historischer Backsteinbau wird erhalten bleiben

Der ursprüngliche Backsteinbau bleibt dabei komplett erhalten, wurde modernisiert und wird nun durch einen “zeitgenössischen Gebäudekomplex” ergänzt werden, wie es so schön heißt.

Der Altbau mit einer Fläche von rund 2.800 Quadratmetern eignet sich durch seine Ebenenstruktur optimal für die Schaffung großflächiger, offener und individueller Räume und wird bereits rege genutzt.

Die Projektentwickler betonen, dass sie durch das Projekt niemanden verdrängen, da das Gebiet nördlich der neu entstehenden “Europacity” in einem traditionell industriell genutzten Gelände entsteht. Vielmehr würden die so begehrten Büro- und Gewerbeflächen in Innenstadtlage entstehen.

Der künftige Campus ist infrastrukturell hervorragend angebunden

Das Areal ist infrastrukturell hervorragend angebunden, über den Ringbahnhof Westhafen im Süden und den U-Bahnhof Amrumer Straße im Norden. Zudem ist die Stadtautobahn über die Auffahrt Beusselstraße in nur wenigen Minuten erreichbar.

Herzstück des Quartiers soll ein großer Innenhof werden, auf dem sich die auf dem Campus tätigen Menschen treffen und austauschen können. Auch ein Zugang zum Spreekanal soll geschaffen werden, direkt neben dem Torfstraßenweg, einer schon bestehenden Fußgänger- und Fahrradbrücke.

 

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Im Rahmen der Grundsteinlegung wurde eine Zeitkapsel vergraben. V.l.n.r.: Wolf Plesmann (DFFB), Jan Plückhahn (BEOS AG), Jens Rücker (Implenia Hochbau GmbH), Clara Beetz (BEOS AG), Tony Paumer (BEOS AG). / © Foto: BEOS AG

© Visualisierung: BEOS AG

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Quellen: BEOS AG, Berlin Decks, Berliner Woche, Immobilien Zeitung, Konii

 

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