Nordöstlich der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel läuft die Restaurierung und Wiederherstellung der historischen Säulenkolonnaden. Diese sollen ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückerhalten. Die Restaurierungsarbeiten sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Historische Rekonstruktion: Derzeit läuft die Wiederherstellung der Außenanlagen an den Säulenkolonnaden an der Alten Nationalgalerie sowie am Pergamonmuseum in Berlin-Mitte. / © Foto: Björn Leffler

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Die berühmten Kolonnaden auf der Museumsinsel sind ein wichtiges, verbindendes Element des baulichen Gesamtensembles und umgeben Teile des Pergamonmuseums, der Alten Nationalgalerie sowie des Neuen Museums.

Der von ihnen eingerahmte Kolonnadenhof ist der zentrale, öffentliche Raum der Museumsinsel. Auch die von David Chipperfield entworfene James-Simon-Galerie nimmt das Element des Säulenganges in moderner Form auf.

KOLONNADEN WERDEN aktuell IN DEN ZUSTAND VON 1878 ZURÜCKVERSETZT

Während der aufwendige Umbau des Pergamonmuseums noch bis 2025 laufen wird, werden zeitgleich die historischen Kolonnade hinter der Alten Nationalgalerie und dem Pergamonmuseum in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Ein Großteil der Kolonnaden sowie der Kolonnadenhof wurden bereits vor über zehn Jahren instandgesetzt und gehören heute zu den beliebtesten Kulturarealen der Hauptstadt, was nicht verwundert. Die Aufenthaltsqualität am und im Kolonnadenhof ist ausgesprochen hoch. Davor wurde das Gelände häufig als Veranstaltungs- und Konzertlocation genutzt.

DIE KOLONNADEN ENTSTANDEN IN MEHREREN BAUABSCHNITTEN IM 19. JAHRHUNDERT

Die ersten Säulengänge auf der Berliner Museumsinsel entstanden zwischen 1853 und 1860 auf Basis eines Entwurfes von Friedrich August Stüler. Für die Kolonnaden am Spreeufer und nördlich der Alten Nationalgalerie, erbaut zwischen 1876 und 1878, passten die Architekten Heinrich Strack und Georg Erbkam den ursprünglichen Stüler-Entwurf an. Sie ergänzten ihn um drei quadratische Pavillons mit Kuppeldach.

Der Säulengang am Spreeufer, nördlich der Alten Nationalgalerie, war 1911 ausgebaut worden, um zusätzliche Räume auf der Museumsinsel zu schaffen. 1957 wurde zudem ein Kopfbau als neuer Endpunkt der Kolonnade errichtet, in dem sich viele Jahre die Skulpturen-Restaurierungswerkstatt der Alten Nationalgalerie befand.

BAUMASSNAHMEN BEGANNEN IM SOMMER 2020 UND SOLLEN 2023 ABGESCHLOSSEN WERDEn

Ziel der nun stattfindenden Baumaßnahme ist es, diesen Teil der Kolonnade gemäß des Masterplans Museumsinsel in ihren ursprünglichen Zustand aus dem Jahre 1878 zurückzuversetzen. Hierfür sollen die 1911 entstandenen Wände und Decken sowie der 1957 errichtete Kopfbau zurückgebaut werden.

Die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Kolonnade hinter der Alten Nationalgalerie begannen im Sommer 2020 und werden voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen werden. Mittlerweile ist der wiederhergestellte Zustand des Säulengangs sehr gut erkennbar.

INSTANDSETZUNG, RESTAURIERUNG, ABRISS UND NEUBAU – UND EIN BARRIEREFREIER ZUGANG

Das historische Kolonnadenbauwerk wurde abschnittsweise instandgesetzt. Stark geschädigte Bauteile wurden demontiert, restauriert und danach wieder eingebaut. Der Kopfbau wird unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon neu gestaltet. Damit die Kolonnade barrierefrei zugänglich ist, wird zudem eine innenliegende Rampe errichtet.

Seit Mai 2021 demontierten Spezialisten geschädigte Natursteinelemente wie Brüstungsplatten, Säulentrommeln und Architrave behutsam aus der Kolonnade, setzten diese instand und bauten die Objekte anschließend wieder ein. Der Großteil dieser Arbeiten ist mittlerweile abgeschlossen.

EINE STAHLKONSTRUKTION SCHÜTZTe DAS HISTORISCHE MAUERWERK

Seit Mai 2021 wurde eine sogenannte „Einhausungskonstruktion“ mit Arbeitsgerüst und Wetterschutzdach errichtet, inklusive einer aufwendigen Stahlkonstruktion, um bei weiteren Arbeiten Lasten umlagern zu können und gleichzeitig das Kolonnadenbauwerk stabil zu halten.

Die Arbeiten wurden unter diesem Wetterschutzdach durchgeführt. Mittlerweile ist die Einhausung zu großen Teilen wieder abgebaut worden. Seit Herbst vergangenen Jahres werden nun die Außenanlagen fertiggestellt. Das Projekt wird unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) umgesetzt.

 

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© Foto: Björn Leffler

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Quellen: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Landesdenkmalamt Berlin, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

 

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