An der Urania, wo sich die Stadtteile Tiergarten und Schöneberg treffen, soll ein 1967 errichtetes Verwaltungsgebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dabei sollen Flächen für Wohnungen, Verwaltung, soziale Einrichtungen und Gastronomie entstehen.
Text und Fotos: Björn Leffler
Der Stadtraum rund um die Urania in Berlin-Schöneberg ist heute vor allem geprägt durch große Verkehrsschneisen und Gebäudekomplexe, die in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren errichtet wurden.
Mittlerweile gibt es Bestrebungen der Bezirke Mitte und Tempelhof-Schönberg, deren Stadtteile Tiergarten und Schöneberg sich genau an dieser Stelle treffen, dieses urbane Areal neu zu gestalten.
An der Urania werden mehrere Neubauprojekte parallel geplant
Diese Planungen werden mittlerweile schon in die Tat umgesetzt. So läuft der Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Kreuzung Kurfürstenstraße / An der Urania bereits auf Hochtouren. Hier entsteht ein Büro- und Wohngebäude, welches von der Jahr Gruppe und dem Projektentwickler Hamburg Team realisiert wird.
Es ist das erste von mehreren Bauvorhaben, die an dieser Stelle umgesetzt werden. Die angrenzenden Bezirke wollen den Kreuzungsbereich in den kommenden Jahren vollkommen neu gestalten und an allen vier Seiten bauliche Veränderungen vornehmen.
Verwaltungsgebäude aus den 1960er Jahren steht seit sechs Jahren leer
Ein Teil dieser Planungen ist ein ehemaliger Bürokomplex, der sich auf der Schöneberger Seite des Kreuzungsbereichs befindet, an der Adresse An der Urania 4-10. Seit rund sechs Jahren steht das Gebäude nun leer.
Nach Informationen der Senatsfinanzverwaltung sowie der Berliner Woche gibt es für das deutlich in die Jahre gekommene Gebäude (Baujahr 1967) keine Zukunft. Ab dem kommenden Jahr soll das Gebäude vollständig abgerissen werden.
Schöneberg: Auf dem Gelände des Bestandsbaus soll ein Neubau entstehen
Anschließend soll auf dem Grundstück ein Neubau errichtet werden. Eine Sanierung und somit auch ein Erhalt des Bestandsbaus ist nach Angaben des Senats nicht möglich, Gebäude stark schadstoffbelastet sei.
Eine restlose Entfernung der chemischen Giftstoffe, die auch in das Betonskelett und die gesamte Gebäudeinfrastruktur eingedrungen seien, ist nach Angaben der Senatsverwaltung nicht möglich, ohne die Statik des Gebäudes zu gefährden.
Schadstoffbelastung: Der Bestandsbau lässt sich nicht mehr retten
Darüber hinaus entspricht vor allem die Bauweise des Gebäudes mit einer Vielzahl von Einzelzimmern, einem Parkdeck und einer dazugehörigen Parkfläche und somit einer vollständigen Versiegelung des Grundstücks nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Geschäfts- und Wohnkomplex.
Ein solches Ensemble soll an dieser Stelle jedenfalls entstehen. Ein städtebauliches Werkstattverfahren zum betreffenden Grundstück hat es bereits vor rund fünf Jahren gegeben. Der damals prämierte Siegerentwurf sieht vor, dort Gebäude zu errichten, die über eine Nutzfläche von rund 24.000 Quadratmetern verfügen werden.
Seit 2018 gibt es ein Nutzungskonzept für das zukünftige Gebäudeensemble
Das wären etwa 6.000 Quadratmeter mehr als im bisherigen Gebäude. Für Wohnungen sollen knapp 10.000 Quadratmeter eingerichtet werden. Auf den übrigen 14.000 Quadratmetern sollen Flächen für Verwaltung und soziale Einrichtungen entstehen.
Im Erdgeschoss sollen zudem Einzelhandels- und Gastronomieangebote entstehen. Auch ein begrünter Innenhof soll Teil des Ensembles werden. Bislang wird im bestehenden Gebäude eine Schadstoffsanierung durchgeführt, bis in der zweiten Jahreshälfte 2024 der maschinelle Abbruch des Gebäudes beginnen kann.
Neubau: An der Urania sollen Wohnungen, Büros und soziale Einrichtungen entstehen
Nach dem erfolgten Abriss sollen dann ein Bebauungsplan- und ein Realisierungsverfahren folgen. Diese Verfahren können zum Teil gleichzeitig durchgeführt werden, um entsprechend Zeit zu sparen.
Dennoch wird mit einem Abschluss des Projekts nicht vor dem Jahr 2029 gerechnet. Damit wird für Planung und Umsetzung des Vorhabens eine Dauer von fast anderthalb Jahrzehnten benötigt worden sein.
Immerhin jedoch wird die strukturelle und bauliche Neuerfindung des Quartiers rund um die Urania in Angriff genommen. Doch der Umgang mit den Altlasten der Nachkriegsjahrzehnte bleibt zeit- und kostenintensiv.
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Quellen: Berliner Woche, Architektur Urbanistik Berlin, Senatsverwaltung für Finanzen
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