Mehr als nur “Pop-Up”: Friedrichshain-Kreuzberg bleibt einer der Vorreiter-Bezirke Berlins bei der Schaffung neuer, dauerhafter Radwege. Vier Projekte belegen das deutlich.
Es sind vor allem die populären Radweg-Projekte, die auch über die Bezirksgrenzen von Friedrichshain-Kreuzberg hinaus bekannt geworden sind, die das Image des Bezirks als fahrradfreundlicher Bezirk fördern.
Besagte, populäre Projekte sind etwa das “Radbahn”-Projekt unter dem Viadukt der U-Bahnlinie U1, der geplante Umbau der Petersburger Straße ab 2022 oder der während der Corona-Krise erst provisorisch eingerichtete und später für eine dauerhafte Nutzung vorgesehene, drei Kilometer lange Radweg entlang des Landwehrkanals.
Weitere Projekte werden vorangetrieben
Für sein proaktives Handeln ist der Bezirk vor wenigen Monaten sogar mit dem Deutschen Fahrradpreis 2021 ausgezeichnet worden. Politisch gesehen ist dies offenbar Grund genug, um weitere Projekte voranzutreiben, auch gegen politischen Widerstand.
So ist vor einigen Wochen der neue Fahrradweg auf der westlichen Seite der Möckernstraße, direkt am Gleisdreieckpark, fertiggestellt worden. Dabei hatte es intensive Debatten um das Projekt gegeben. Denn die CDU wollte den rund 600 Meter langen Radweg zwischen Tempelhofer Ufer und Yorckstraße verhindern.
CDU war gegen die Umsetzung des Projekts
Grund für die Ablehnung des Projekts war die Tatsache, dass für die Schaffung des Radwegs etwa 100 Parkplätze weichen mussten. Das Veto der CDU hatte in der Bezirksverordnetenversammlung jedoch keine Wirkung, der Radweg wurde gebaut. Darüber sind jedoch nicht alle Beteiligten glücklich, vor allem Anwohner*innen klagen über die lange und nervige Parkplatzsuche, die sich nun noch deutlich erschwert hat.
Ein weiteres Projekt wird ebenfalls in Kreuzberg umgesetzt, in der Körtestraße am Südstern. Die Straße war im vergangenen Sommer provisorisch in eine Fahrradstraße umgewandelt worden. Dieses Provisorium wird nun zur Dauerlösung.
Körtestraße am Südstern wird zur dauerhaften Fahrradstraße
Die Körtestraße war lange Zeit willkommene Durchfahrtstraße für Autofahrer*innen, die aus Richtung Columbiadamm zum Kottbusser Tor wollten, und umgedreht. Im Zuge des erwähnten Umbaus wurde die Durchfahrt jedoch geschlossen. Anlieger, Lieferanten und offizielle Fahrzeuge können allerdings den absperrenden Poller elektronisch versenken, auch weiterhin.
Für Fahrradstraßen gilt, dass dort mit dem Auto nur Anlieger, Lieferanten, Kunden, Beschäftigte, Anwohner*innen und ihre Besucher unterwegs sein dürfen. Die begonnene Umwandlung geschah bislang mit provisorisch aufgestellten, mobilen Schildern. Seit der vergangenen Woche wird nun die dauerhafte Beschilderung und Markierung der Fahrradstraße vorgenommen.
Drei Kilometer langer Radweg entlang des Volksparks Friedrichshain
Ein weiteres Radweg-Projekt, welches derzeit noch in Planung ist, soll am Volkspark Friedrichshain umgesetzt werden. Nach Angaben des landeseigenen Unternehmens infraVelo GmbH soll auf der gesamten Länge der am Volkspark entlangführenden Friedenstraße ein neuer Fahrradweg entstehen.
Die Friedenstraße führt an der südwestlichen Grenze des Parks entlang. Schon heute ist dort eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Die Situation für Radfahrende soll durch bauliche Maßnahmen verbessert werden, indem die vorhandenen Schutzstreifen und Radwege durch breitere Radfahrstreifen ersetzt werden.
Zwischen Am Friedrichshain und Weberwiese wird ab 2022 gebaut
Der Radweg soll allerdings noch weiter geführt werden, über den Platz der Vereinten Nationen hinaus bis zur Palisadenstraße. Damit ergibt sich eine Länge von fast drei Kilometern. Mit dem Bau der neuen Radwege soll allerdings erst im 2. Quartal 2022 begonnen werden. Rund drei Monate sollen die Bauarbeiten andauern.
Auch auf der Kottbusser Straße, zwischen Kottbusser Tor und Landwehrkanal, soll ein weiterer, bislang provisorischer Radweg verstetigt werden. Insgesamt 700 Meter lang wird der neue befestigte Fahrradweg werden, der auch über die Kottbusser Brücke führen wird. Der Baustart für das Projekt soll noch in diesem Jahr erfolgen und noch vor Jahresende abgeschlossen werden.
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Senat startet Bürgerbefragung zum Radbahn-Projekt unter dem U1-Viadukt
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2. November 2024
Es scheint mir das Hauptproblem, das nicht erkannt wird, dass immer nur der eine Verkehrsträger gegen den anderen ausgespielt wird. Alternativen: 1.)Mobilitätseinschränkung? Das will keiner, schon bei wachsneder Bevölkerungszahl. und außerdem sozial ungerecht. Die Arbeitsplätze wurden ja plattgemacht bzw. aus der Innenstand großflächig verbannt.
2. Mehr statt weniger Verkehrsfläche! Platz für Auto (selbst bei 50 % weniger brauchen diese immer noch Straßen. Und 100 % mehr Radfahrer stauen sich dann auch schnell auf den Radwegen. Will man Verhältnisse wie in Ostasien?) , Platz für ÖPNV, Platz für Fahrräder auch zum Überholen, Platz für Elektroroller und nicht zuletzt für Fußgänger. Der Urbanitätswahn mit “immer dichter immer höher” lößt das Problem nicht. Ebenso nicht dem einen Verkehrsträger was wegnehmen zu Gunsten des anderen.
Dabei aber Augenmaß: z.B. keine Radschnellwege durch Parks!
Warum die Naherholungssituation für Fußgänger, spielende Kinder usw. weiter verschlechtern? D.h. auch keine weiteren Kleingärten opfern!
Lösung: Freiflächen nicht geldgeil zubetonieren (Fluß- und Kanalränder) sondern ganz viel Abstand lassen für Spaziergänger, getrennt davon Radwanderer, dann zusätzlich Radschnellstrecken für den Berufsverkehr. Alles Für Lastenräder gesperrt. Die brauchen zusätzlich Platz auf den Straßen!
Aber die DDR-Verkehrsschneisen Schneisen waren ja den Immobilienhaien nicht “urban” genug. Jetzt bleibt nichtmal Platz für Nebeneinander von Tram (z.T. bereits verlegte Schienen) und Auto auf der Leipziger Straße. Ex-TXL für Umgehungsstraße nutzen (abzweigend von Bernauer) . Am südlichen Rand den Radschnellweg PLUS Radweg für Lastenräder, keinesfalls am Kanalnordufer (schon jetzt für Spaziergänger keine Erholung mehr, sondern Dauerstress wegen der für Transitradler idealen Strecke) oder durch Jungfernheidepark und Siemenspark!
Leider werden erst immer Häuser gebaut und dann Verkehr geplant. U2 verlängern von Ruhleben über Paulsternstraße nach Insel Gartenfeld und dann Richtung West, Spandau. Ex-Siemensbahn abtragen. Dann reicht es für 2 Gleise Tram und breite Radwege! Umgehung für Zentrum Siemensstadt (Nonnendammallee) einmal wie beschrieben über ex-TXL und im Süden über Motardtstraße.
Generallösung: Zuzugsdruck vermindern (statt jetzige Lebensqualität immer weiter zu mindern) durch Zusammenarbeit (falls nötig durch Fusion) mit Brandenburg in Mittelstandsförderung (also nicht Siemens, Tesla und Co.! Die ziehen dem Lohndumping immer weiter Richtung Osten hinterher und hinterlassen dann Fördergeldruinen) in Berlin-entfernten Zentren (NICHT Speckgürtel!). Ziel ist doch Wohen UND Arbeiten im Grünen (Kleinstadt). Dann muss weniger gependelt werden. Verabschieden von der Prämisse ökonomisierung der Stadt ohne Rücksicht auf (Lebensqualitäts-)Verluste. Wiederinkraftsetzung von alten Berlinregeln (Nur sternenförmiges Wachstum mit offenhalten von Belüftungsschneisen, Ursprüngliche Plangröße der Hinterhöfe. Schon damals kleiner gebaut als vorgesehen) Nur in Ausnahmen Überschreiweitung der 22m-Traufhöhe (auch besser für die Sicherheit/Feuerwehr!). Abstandregeln zwischen Gebäuden wieder größer!
Ordentliche Standplanung: nicht nur Verkehr und Infrastruktur (Schulen, Kita, Geschäfte, Parkhäuser/-Plätze) VORHER einplanen, sondern auch Stadteilzentren schaffen. So in Haselhost die Chance vergeben, einen zum Wasser offenen Stadtplatz mit Geschäften, Restaurants, Büros (statt Wohungen wegen Lärmbelästung abends) und viel Ufergrün zu schaffen mit Fußgängerpromenade und Radwanderweg (Schnellweg und Lastenräder auf die Straßen) ….
[…] langen Fahrradwegs geplant. Auch der für 2022 geplante Umbau der Petersburger Straße und die Schaffung eines komplett neuen Radwegs auf der westlichen Seite der Möckernstraße am Gleisdreieckpark sind hier zu […]