Im Neuköllner Ortsteil Britz soll auf einem ehemaligen Radiogelände ein neues Stadtquartier entwickelt werden, bei dem über 1.000 neue Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen sollen. Früher sendete der Sender “Rias” von hier sein Programm, heute liegt das Gelände brach.

© Visualisierung: RIAS/Gewobag Projektentwicklung Britzer Damm GmbH

 

Im Neuköllner Süden werden derzeit einige der größten Wohnungsbauprojekte Berlins auf den Weg gebracht. So berichteten wir bereits am 29. März über zwei geplante Wohnungsbauprojekte in Buckow, am südlichen Stadtrand, bei denen insgesamt über 1.000 neue Wohnungen entstehen sollen.

Nicht in Buckow, sondern im nördlich angrenzenden Ortsteil Britz sollen noch einmal weitere 1.050 Wohnungen entstehen, die das Unternehmen RIAS/Gewobag Projektentwicklung Britzer Damm GmbH auf einer heute brachliegenden Fläche am Britzer Damm errichten möchte.

Wohnen und Gewerbe auf ehemaligem “Rias”-Gelände

Es sollen hier allerdings nicht nur Wohnungen gebaut sondern ein gänzlich neues Stadtquartier entwickelt werden. Im Norden und im Osten des Grundstücks sind Wohn- und Gewerbebebauungen geplant, ein Drittel des Grundstücks im Westen und Süden wird als zusammenhängende Grünfläche erhalten bleiben.

Von den zu bebauenden Flächen des rund neun Hektar großen Areals sollen rund 70 Prozent für Wohnungen verwendet werden, 30 Prozent sind für die Schaffung von Gewerbeflächen vorgesehen. Umgeben ist das Entwicklungsfeld im Norden von einem Gewerbegebiet, das westlich des Entwicklungsfeldes erweitert werden soll.

Das Gelände ist seit Jahren ungenutzt

Östlich des Geländes befinden sich Kleingartensiedlungen und die Alfred-Nobel-Schule, südlich schließt ein Friedhof an das Gelände an. Seit Jahren ist das frühere Gelände des Rundfunks im Amerikanischen Sektor (“Rias”) ungenutzt. Nach Diskussionen über die zukünftige Nutzung der Fläche und den Umweltschutz war es in den vergangenen Jahren still um das Gelände geworden.

Bis September 2013 sendete das Deutschlandradio Kultur von hier aus in die Welt, im Juli 2015 wurde der 160 Meter hohe Sendemast gesprengt. Zuvor hatte ab 1946 “Rias” von dem Gelände einer ehemaligen Baumschule aus gesendet.

Umweltschutzgebiete auf dem Gelände bleiben erhalten und nicht öffentlich

Das Areal gehört heute gehört seit einigen Jahren einem Joint Venture aus der landeseigenen Wohnungsgesellschaft GEWOBAG und den Immobilieninvestoren Matthias Bahr, Jan Kleppe und Alexander Hilbich. Gemeinsam haben diese die Firma RIAS/Gewobag Projektentwicklung Britzer Damm GmbH gegründet.

Auf dem Gelände finden sich mit dem Großen Ecker- und dem Brandpfuhl auch zwei geschützte eiszeitliche Gewässer, die nach dem aktuellen Entwurf für einen Bebauungsplan langfristig geschützt werden müssen. Planungen, das Gebiet rund um die Pfuhle für die Öffentlichkeit zu öffnen, wurden mittlerweile wieder verworfen.

Auf dem Gelände sollen auch 1.000 Arbeitsplätze entstehen

Die Entwicklung des Bebauungsplans soll nun zeitnah abgeschlossen werden, damit auf dem Gelände bald gebaut werden kann. Denn neben den geplanten 1.050 Wohnungen sollen auf dem Gelände auch etwa 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Einen konkreten Zeitplan für das Projekt gibt es bislang aber nicht. In einer Informationsveranstaltung informierte der Projektentwickler am gestrigen Donnerstag Anwohnerinnen und Anwohner über die Pläne.

 

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