Ab 2025 – zwei Jahre später als ursprünglich geplant – soll der Umbau des Platzes der Luftbrücke an der Grenze zwischen Tempelhof und Kreuzberg beginnen. Dabei sind die nordwestlich gelegene Piazza und der südwestlich gelegene Quartiersplatz die zwei zentralen Areale, die neu gestaltet werden sollen. Der bisher eher als Verkehrsknoten dienende Platz soll zukünftig mehr zum Verweilen einladen und klimaorientiert konzipiert werden.
© Foto: Thomas Rosenthal
© Visualisierungen: Bruun & Möllers, Grün Berlin
Text: Björn Leffler
Ursprünglich sollte der geplante Umbau des Platzes der Luftbrücke am ehemaligen Flughafen Tempelhof bereits in diesem Jahr beginnen, doch andere Planungs- und Bauprojekte, die im direkten Umfeld liegen, verzögern den Baustart um zwei Jahre.
Nun soll die Neugestaltung des Platzes erst im Jahr 2025 beginnen, wie das landeseigene Unternehmen Grün Berlin GbmH am 7. Dezember im Rahmen einer Informationsveranstaltung bekanntgab. Nach Abschluss des umfangreichen Beteiligungsverfahrens steht nun aber das Konzept für die Umgestaltung fest.
Platz der Luftbrücke: Umbau startet 2025, zwei Jahre später als geplant
Nach dem Partizipationsverfahren ändern sich die bisherigen Pläne nur unwesentlich. So sollten nach Wünschen der Teilnehmenden noch mehr Bäume, Bänke und Fahrradständer in die Pläne integriert werden, was die Projektverantwortlichen entsprechend umgesetzt haben.
Aktuell ist der Platz der Luftbrücke ein stark genutzter Verkehrsknotenpunkt zwischen den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Tempelhof-Schöneberg. Um den vielfältigen Herausforderungen in einer wachsenden Stadt zu begegnen und die unterschiedlichen Ansprüche an den Platz zu vereinen, soll das Areal in den kommenden Jahren zu einem zusammenhängenden und lebenswerten Stadtraum umgestaltet werden, der gleichzeitig auf die Folgen des Klimawandels reagiert.
Größte Veränderungen werden auf dem nördlichen Teil des Platzes erfolgen
Das gesamte Umbauprojekt lässt sich in fünf Bereiche unterteilen, die nach und nach in Angriff genommen werden sollen: das Luftbrückendenkmal, der Ehrenhof an der Ostseite des Tempelhofer Damms, die nördliche Piazza, der südliche Quartiersplatz und die Manfred-von-Richthofen-Straße selbst.
Der nördliche Teil des Platzes wird die größte Veränderung erfahren, der Stadtplatz soll eine neue Aufteilung erhalten. Es soll mehr Platz zum Flanieren und für die Außengastronomie geschaffen werden. Parkplätze sollen dafür wegfallen. Lieferzonen sollen in regelmäßigen Abständen eingerichtet werden.
Die Umgestaltung wird auch Auswirkungen auf den Verkehr haben, denn nördlich sollen breite Radwege auf beiden Seiten entstehen. Im Kreuzungsbereich der Manfred-von-Richthofen-Straße und des Tempelhofer Damms soll eine zusätzliche Verkehrsinsel gebaut werden. Zudem soll eine Dreißiger-Zone eingerichtet werden. Bäume, die notwendigerweise dem Umbau zum Opfer fallen, sollen ersetzt werden.
PLATZ DER LUFTBRÜCKE SOLL MEHR AUFENTHALTSQUALITÄT BEKOMMEN
Das Land Berlin plant, mit der Umgestaltung einen Platz zu schaffen, an dem sich Berlinerinnen und Berliner – und natürlich auch Gäste und Touristen – gern treffen. Bislang diene der Platz der Luftbrücke aber eher als Verkehrsknoten.
Besonders der Quartiersplatz soll zukünftig zum zentralen Aufenthaltsort werden. Sitzgelegenheiten aus großen Steinen unter schattenspendenden Bäumen sollen die Menschen zum Verweilen einladen. Eine große Freifläche zum Spielen sowie ein grüner Rahmen aus Sträuchern soll geschaffen werden.
KLIMAORIENTIERTE UMGESTALTUNG EINES HISTORISCH BEDEUTENDEN STADTPLATZES
Letztere sollen nicht nur einer dekorativen Funktion dienen, sondern sich auch positiv auf das Stadtklima auswirken. Zudem wird neben der ästhetischen Umgestaltung des Platzes auch viel Planung in das Regenwassermanagement investiert.
Es sollen ausreichend Sickermulden angelegt und Flächen entsiegelt werden, um mehr Regenwasser aufnehmen zu können. Die Umgestaltung soll “allumfassend und bürgerfreundlich” werden, wie es offiziell heißt.
Seit 1951 steht auf dem Platz das Luftbrückendenkmal
Auf dem Platz vor dem Flughafenkomplex steht seit dem Jahr 1951 das Luftbrückendenkmal, welches im Berliner Volksmund auch „Hungerkralle“ oder „Hungerharke“ genannt wird. Das Denkmal erinnert an die “Berliner Luftbrücke” genannte Versorgung der Stadt Berlin durch Flugzeuge der Westalliierten von Juni 1948 bis Mai 1949.
Die Grundlage für die Neugestaltung wurde im Rahmen eines landschaftsplanerischen Ideen- und Realisierungswettbewerbs des Landes Berlin gelegt und in einem Partizipationsverfahren gemeinsam mit den Bürgern weiterentwickelt.
Interessierte und Anwohner konnten zweimal – 2020 und 2022 – in Dialogveranstaltungen zusammen mit dem Planungsteam weiterführende Ideen und Anregungen zu den westlichen Teilräumen erarbeiten und mit den zuständigen Verwaltungen diskutieren. Eine Befragung der Gewerbetreibenden in der Manfred-von-Richthofen-Straße gab zusätzlich Hinweise zum zukünftigen Lade- und Lieferverkehr.
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2. November 2024