Der Plan, im Bezirk Reinickendorf auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ein Wohnquartier zu errichten, besteht schon seit mehreren Jahren. Im ersten Quartal 2022 Quartal soll der Verkauf des Geländes zwischen Vivantes und dem Land Berlin abgeschlossen werden. Das Unternehmen GESOBAU möchte die neuen Wohnungen errichten.
Die Wohnungsnot in Berlin ist groß, und so werden die Stadtplanerinnen und Stadtplaner bei der Suche nach möglichen Standorten zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums immer kreativer.
Immer häufiger rücken dabei auch ehemalige Krankenhaus- und Heilanstaltsstandorte in den Mittelpunkt, wie etwa beim Pankower Ludwig-Hoffmann-Quartier im Stadtteil Buch. Das Projekt im nördlichen Berlin ist längst soweit vorangeschritten, dass bereits zahlreiche Bewohner auf der neu geschaffenen Wohnanlage leben.
600 Wohnungen sollen auf dem Gelände der ehemaligen Nervenklinik entstehen
Auch in Reinickendorf geht man nun offenbar diesen Weg. Das Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik im Stadtteil Wittenau soll in den kommenden Jahren in ein Wohnviertel umgewandelt werden. Der Plan ist nicht neu, bereits seit mehreren Jahren verhandeln der landeseigene Klinik-Konzern Vivantes und das Land Berlin über eine Umwidmung des Geländes.
Bis zum Jahr 2026 sollen auf einem Teil des Areals rund neue 600 Wohnungen entstehen. Auf dem Gelände sollen nur wenige Parkplätze für die Anwohnerinnen und Anwohner geschaffen werden, das neue Quartier soll überwiegend autofrei werden.
Das neue Quartier wird autoarm geplant – U- und S-Bahn-Anbindung sind optimal
Als Grund für diese Entscheidung nennt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen die vergleichsweise sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, da das Gelände mit dem U-Bahnhof “Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik” komfortabel angeschlossen ist. Mit der U8 ist man innerhalb von knapp 20 Minuten am Alexanderplatz. Darüber hinaus gibt es zusätzlich noch einen S-Bahnhof “Karl-Bonhoeffer Nervenklinik”.
Statt Parkplätze zu errichten, wird daher die Errichtung einer Quartiersgarage und eines Mobilitätshubs angestrebt. Bevor es zur Umsetzung des Projekts kommt, muss allerdings erst der Verkauf des Areals von Vivantes an das Land Berlin und das landeseigene Wohnungsbauunternehmen GESOBAU erfolgen. Dies soll im ersten Quartal 2022 über die Bühne gehen.
Es entstehen ausschließlich Mietwohnungen
Anschließend ist eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geplant, um ihre Anforderungen an ein neues Wohnquartier in die Planungen einfließen zu lassen. Das Beteiligungsverfahren kann nach Angaben des Senats allerdings nicht vor dem Kauf erfolgen.
Die neuen Wohnungen sollen auf einer westlichen Teilfläche des Geländes errichtet werden. Dabei werden auch Wohnungen mit einer Mietpreisbindung geplant. Zudem soll mindestens die Hälfte der künftigen Wohnungen barrierefrei sein.
Auch eine Kita und ein Seniorenpflegeheim werden errichtet
Laut GESOBAU sollen bestehende Gebäude, die nicht für eine Umwandlung in Wohnraum geeignet sind und auch nicht unter Denkmalschutz stehen, in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 abgerissen werden, um Platz für die neuen Wohnungen zu schaffen.
Auf dem “KaBoN”-Gelände wird aber mehr entstehen als reiner Wohnungsbau. Nicht nur eine Kita, sondern auch ein Seniorenpflegeheim sind geplant. Das Seniorenheim soll von Vivantes errichtet und betrieben werden. Sämtliche Flächen von Vivantes, die nicht von der GESOBAU erworben werden, sollen vom Land Berlin selbst angekauft werden, um das Gelände somit vor einer privaten Verwertung zu sichern.
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und was passiert mit dem alten Gebäude?
Die alten Gebäude bleiben bestehen. Die Frage ist eher, ob der Charakter des Geländes erhalten bleibt, wenn der letzte Wald Wittenaus beseitigt wird.
Bisher ein wirklich einmaliges Gelände.
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